Neckargemünd

Giuseppe Fritsch verlässt Freie Wähler

Es ist der letzte Akt im Streit mit der Gruppierung. Kandidiert er als Fraktionsloser 2024?

11.08.2023 UPDATE: 11.08.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 29 Sekunden
Stadtrat Giuseppe Fritsch. Foto: Alex

Neckargemünd. (cm) Giuseppe Fritsch ist nicht mehr Mitglied der Freien Wähler in Neckargemünd. Dies erklärt der inzwischen parteilose Stadtrat gegenüber der Rhein-Neckar-Zeitung. Es ist der letzte Akt in einer langen Auseinandersetzung zwischen der zweitstärksten Gruppierung im Gemeinderat und dem Stadtrat. Bekanntlich hatte sich die Fraktion vor drei Jahren nach zahlreichen Auseinandersetzungen von Fritsch getrennt, der seither fraktionslos ist.

"Meine Kündigung der Mitgliedschaft wurde bestätigt", berichtet Fritsch nun. Dieser Schritt sei für ihn vor der anstehenden Kommunalwahl im kommenden Jahr konsequent gewesen. Möglich ist, dass der 77-Jährige dann noch einmal antritt. "Ich warte nun ab, ob die Fraktionen auf mich zukommen", sagt er. Denkbar sei auch, dass er als Alleinkandidat antritt, was möglich sei. Hierfür benötige man etwa 50 Unterstützungsunterschrif-ten von Einwohnern, was für ihn kein Problem sei.

Die Chancen auf einen Einzug ins Stadtparlament sind jedoch in einem solchen Fall geringer als bei einer Kandidatur auf einer Liste. Er selbst werde jedoch nicht aktiv auf andere zugehen, so Fritsch: "Ich bin ein gestandener Stadtrat", sagt er. "Im Herzen bin ich ein Grüner, aber ich bin zum Beispiel mit deren Vorgehen bei der Windkraft nicht einverstanden."

Zuletzt hatte Fritsch mit einem Eklat um die Sitzordnung im Rat für Wirbel gesorgt. Bekanntlich wollte er in der April-Sitzung seinen Platz wechseln, durfte aber nicht. Fritsch hatte seinen "neuen" Platz fast schon bezogen, als er auf Anweisung der Freien Wähler und Bürgermeister Frank Volk wieder seine Sachen packen und auf seinen bisherigen Platz zurückkehren musste.

Fritsch sprach von fehlendem Respekt und der Behinderung seiner Ratstätigkeit. Volk hatte betont, dass der Bürgermeister die Sitzordnung festlege und Änderungen beantragt werden müssen. Dies hat Fritsch getan. Er bat um einen Platz "im vorderen Teil der Gemeinderats-Sitzordnung" zwischen CDU und Freien Wählern, da er Träger eines Hörgerätes sei. An seinem Platz – maximal weit entfernt vom Bürgermeister – könne er den Sitzungen kaum folgen. Außerdem dürfe der Einzelstadtrat der Linken auch zwischen zwei Fraktionen sitzen.

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Die Freien Wähler befürchteten jedoch einen falschen Eindruck: Zuhörer könnten meinen, Fritsch gehöre wieder zur Fraktion. Tatsächlich durfte Fritsch nun den Platz wechseln. Er nahm auf dem Stuhl von Marco La Licata (Linke) Platz, der bisher zwischen Thomas Schmitz (Grüne) und Winfried Schimpf (SPD) saß. La Licata sitzt nun zwischen Freien Wählern und CDU.

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