Neckargemünd

Für junge Familien ist der neue Wohnplatz attraktiv

Auf altem THW-Gelände können neue Häuser gebaut werden - Zwei Stellplätze für jedes Haus direkt neben dem S-Bahnhof

19.11.2017 UPDATE: 20.11.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 24 Sekunden

Noch wird das Areal vom Technischen Hilfswerk genutzt. Aber nicht mehr lange. Die Hallen sollen verschwinden und Platz für Reihen- und Doppelhäuser machen. Foto/Grafik: Alex/BSP

Von Christoph Moll

Neckargemünd. Erst vor wenigen Wochen feierte das neue Gebäude des Technischen Hilfswerks (THW) am unteren Ende des Kleingemünder Neubaugebiets sein Richtfest. Anfang nächsten Jahres soll die neue Heimat der Helfer fertiggestellt sein. Nach dem Umzug wird dann das bisherige vom THW angemietete Areal in der Wiesenbacher Straße frei. Aber es gibt bereits Pläne für eine neue Nutzung: Das Unternehmen "BSP Wohnkonzepte" aus dem pfälzischen Römerberg bei Speyer und die "H. Pohl Projektentwicklung" aus Neulußheim stellten in der zurückliegenden öffentlichen Sitzung des Gemeinderates ihr Vorhaben vor. Die Stadträte votierten einstimmig für die Teiländerung des Bebauungsplanes "Südöstliche Ortserweiterung".

Zuvor erinnerte Bürgermeister Frank Volk daran, dass das Vorhaben als Bauvoranfrage schon im Sommer im Technischen Ausschuss behandelt worden sei. Die damals geforderten Änderungen seien nun in die neue Planung eingeflossen. Es gehe um einen etwa 4000 Quadratmeter großen Bereich zwischen der Wiesenbacher Straße und dem Schulzentrum, auf dem sich zur Zeit noch die Hallen des THW befinden. "BSP Wohnkonzepte" plant zusammen mit der "H. Pohl Projektentwicklung" auf dem Areal den Neubau von 13 Reihenhäusern und zwei Doppelhaushälften - also insgesamt 15 Wohnhäuser, so Architekt Hjalte Pohl.

Vorgesehen sei eine zweigeschossige Bebauung. Es werde Angebote in verschiedenen Preislagen für den kleinen, mittleren und größeren Geldbeutel geben. Jedes Reihenhaus hat eine Wohnfläche von über 130 Quadratmetern und eine Nutzfläche von mindestens 50 Quadratmetern. "Junge Familien können diesen Gebäudetyp gut nutzen", so Pohl. Der große Speicherraum wirke "wie ein Dom". Die Planung füge sich in das Gelände ein, meinte der Architekt. Für jedes Haus seien zwei Auto- und zwei Fahrradstellplätze vorgesehen, die vom Postweg aus angefahren werden können. Auf dem Areal sollen zwei Kinderspielplätze entstehen, die einzelnen Häuser seien über Fußwege miteinander verbunden. Der Rest des Geländes werde "durchgrünt".

Von einer "gelungenen Planung" sprach Jürgen Rehberger (Freie Wähler). Im Vergleich zu den THW-Hallen komme deutlich mehr Ordnung auf das Gelände. "Man kann dort nichts anderes umsetzen als eine Wohnbebauung", meinte er. Eine Grundstücksgröße von etwa 270 Quadratmetern sei in diesem Bereich "verträglich". Die Erschließung mit den Garagen sei sehr gelungen. Rehberger gab aber zu bedenken, dass angrenzend ein Schulweg verlaufe und dort auch die Schulbusse fahren.

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Auch Thomas Schmitz (Grüne) äußerte Bedenken: Er sah auf die Bewohner "echte Rangierarbeit" zwischen den Garagen zukommen. "Das erfordert gehobene Fahrkünste", meinte er. Der Weg sei sieben Meter breit, meinte hierzu Projektentwickler Pohl. "Außerdem gehört zu jedem Grundstück noch ein Stellplatz." Giuseppe Fritsch (Freie Wähler) erinnerte daran, dass auch schon Garagen wegen eines angrenzenden Schulwegs nicht genehmigt worden seien.

Hermino Katzenstein (Grüne) befürwortete die Pläne, weil innerhalb der Stadt neuer Wohnraum entstehe. Für ihn war die Zahl der Stellplätze allerdings zu hoch. "Wir sind hier direkt neben einer S-Bahn-Haltestelle", gab er zu bedenken. Auch solle über Fotovoltaik-Anlagen auf den Südseiten der Dächer und über ein Nahwärmenetz nachgedacht werden. Bürgermeister Volk erinnerte in diesem Zusammenhang an die Stellplatzverordnung, sah aber durch die Innenentwicklung und den guten ÖPNV-Anschluss viele Vorteile.

Christian Rupp (CDU) fand es im Gegensatz zu Katzenstein "hervorragend", dass es zwei Stellplätze für jeden gebe - und sorgte damit für Augenrollen bei den Grünen. So könne die Garage als Abstellfläche genutzt werden. Rupp fand gut, dass so viele Wohneinheiten untergebracht werden konnten. "Wir brauchen Wohnraum in Neckargemünd", sagte er. "Viele junge Familien hätten gerne Eigentum - hoffentlich ist es auch wirklich für den kleinen Geldbeutel."

Bürgermeister Volk wies darauf hin, dass jetzt noch keine Details besprochen werden müssten. Es gehe nun lediglich um die Teiländerung des Bebauungsplanes. "Ist jemand ernsthaft gegen Wohnbebauung?", fragte er. "Nein, aber wir werden beim folgenden Bauantrag noch erheblichen Diskussionsbedarf haben", prophezeite Walter Berroth (SPD).

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