Das Café Roma bewirtet seine Terrasse nun selbst
Bauausschuss genehmigte Umbau, lehnte Thekenhäuschen aber ab

Neckargemünd. (cm) Maria De Filippi ist glücklich, dass sie nach wochenlanger Corona-Zwangspause endlich wieder Gäste in ihrem Café Roma am Hanfmarkt empfangen kann. Weniger glücklich ist die Inhaberin allerdings über die Entscheidung des Bauausschusses, der in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung ein Thekenhäuschen auf der nun vom Café selbst genutzten Terrasse über den vorhandenen Räumlichkeiten ablehnte.
Über den Winter haben die De Filippis umgebaut. Künftig wollen sie auch Pizzen anbieten und ihre bisher vom italienischen Restaurant Roma im angrenzenden Hotel Kredell genutzte Terrasse über dem Café Roma selbst nutzen. Dort ist Platz für über 20 Tische. Die Coronakrise verzögerte eine Nutzung, nun dürfen dort immerhin um die zehn Tische stehen.
Doch um die dortigen Gäste zu bedienen, möchte die Inhaberfamilie ein Thekenhäuschen auf der Terrasse aufstellen. Dort sollen Getränke ausgeschenkt werden, damit die Bedienungen diese nicht immer nach oben tragen müssen. Außerdem könnte dort Eis verkauft werden. "Wenn wir das im Hochsommer erst hochtragen müssen, ist es geschmolzen", sagt Maria De Filippi und betont: "Die Hütte soll auch gut aussehen." Doch genau daran haperte es für den Bauausschuss.
Die städtische Fachbereichsleiterin Susanne Lutz erklärte, dass der Bauantrag auch die Erweiterung der bestehenden Küche und die Nutzungsänderung eines Lagerraumes in eine Küche beinhalte. Dem stimmte der Ausschuss bei einer Enthaltung zu. Problematisch war aber wie erwähnt das ebenfalls beantragte Thekenhäuschen auf der Terrasse. Denn die Hütte, die auch als Lagerraum für Stühle genutzt werden soll, entspricht nicht der Gestaltungssatzung für die Altstadt, wie Lutz sagte. Die Dachneigung wird mit unter 40 Grad unterschritten, es sind keine Ziegel geplant und die Außenwände sollen nicht verputzt werden. Bei Nebengebäuden seien ausnahmsweise geringere Dachneigungen und andere Eindeckungen zugelassen, wenn dies mit dem historischen Erscheinungsbild der Altstadt und der Umgebung vereinbar sei, so Lutz. Eine Ausnahme sei auch für die Holzverschalung möglich.
Bürgermeister Frank Volk sagte, dass die Terrasse dem Eigentümer des Cafés gehöre. Er fragte sich, ob das Häuschen 20 Quadratmeter groß sein müsse. Er freue sich aber sehr über das gastronomische Angebot: "Wenn es dort lebendig ist, dann wird auch die geplante Umwandlung des Hotels Kredell in Wohnraum schwieriger." Bekanntlich würde die Stadt gerne das noch geöffnete Hotel erhalten. Grundsätzlich sei man einverstanden mit den Plänen, aber beim Thekenhäuschen müsse noch bei Größe und Aussehen nachgebessert werden.
Thomas Schmitz (Grüne) bemerkte, dass der Küchen-Umbau bereits erfolgt sei und dass das Häuschen vergleichbar mit jenem der "Scheune" am Neckarlauer wäre. "So eine Hütte passt nicht", stand für Jens Hertel (SPD) fest. "Das kriegt man optisch besser als hin als mit einer einfachen Holzhütte." Diese sei auch als "Modell Altstadt" mit weißem oder dunklem Holz möglich. Die geplante Hütte wurde schließlich einstimmig abgelehnt. Maria De Filippi will nun neue Pläne erarbeiten: "Wir sind bereit, es anders zu machen."



