NS-Opfer in Wiesloch

Schüler gestalteten den Gedenkgottesdienst

Stadt und Psychiatrische Zentrum Nordbaden erinnern in Wiesloch an NS-Opfer

29.01.2018 UPDATE: 29.01.2018 18:00 Uhr 54 Sekunden

Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus: Am 27. Januar fand in Wiesloch ein Gottesdienst in der evangelischen Stadtkirche statt. Schüler des Ottheinrich-Gymnasiums gestalteten die Feier und berichteten über ihre Eindrücke vom Besuch des Konzentrationslager Natzweiler-Struthof. Foto: Pfeifer

Wiesloch. (pen) "So übernehme ich auch für mich die Devise vieler ehemaliger Deportierter: Verzeihen, warum nicht? Vergessen, niemals! Und da viele auch der Ansicht sind, dass nicht davon zu berichten Verrat ist, berichte ich auf meine Weise", schreibt Eugène Marlot, ein Überlebender des Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof im Elsass. Die ehemaligen Gefangenen des Lagers haben ihre schrecklichen Erlebnisse zum Andenken an ihre Kameraden, die in dem Lager gestorben sind, und besonders für die junge Generation aufgeschrieben, um so zur Wachsamkeit aufzurufen.

Erzählen, aufarbeiten und damit gegen das Vergessen angehen, war auch das Motto der Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus am Samstag in der evangelischen Stadtkirche in Wiesloch. Am 27. Januar 1945 hat die Rote Armee das Lager Auschwitz befreit, das zum Symbol der Ermordung von Millionen Menschen wurde. 1996 erklärte der damalige Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Seit vielen Jahren nehmen die Stadt Wiesloch und das Psychiatrische Zentrum Nordbaden (PZN) diesen Appell auf und organisieren abwechselnd eine Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus.

In diesem Jahr gestalteten Schüler des Ottheinrich-Gymnasiums den Gottesdienst. Die neunten Klassen des Wieslocher Gymnasiums besuchen jedes Jahr mit ihren Lehrern das Konzentrationslager Natzweiler-Struthof. "Für uns ist es wichtig, dass die Schüler die Geschehnisse nicht nur aus den Geschichtsbüchern kennen, sondern die Möglichkeit bekommen, durch einen Besuch am Ort des Geschehens Empathie zu empfinden. Das OHG legt viel Wert auf reales Erleben", berichtet Christian Annuschat, stellvertretender Schulleiter.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.