Musikalische Rathauschefs

Ladenburgs Bürgermeister greift gern zur Gitarre

Für Stefan Schmutz ist es der perfekte Ausgleich zum hektischen Alltag - Besonders seine kleine Tochter liebt die familieninternen "Auftritte"

29.01.2019 UPDATE: 30.01.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 41 Sekunden

"Gitarre zu spielen, das ist einfach mit das Schönste für mich", sagt Stefan Schmutz. Foto: Kreutzer

Von Peter Wiest

Ladenburg/Rhein-Neckar. Es ist eine eher nach innen gekehrte Leidenschaft - aber eine, die deswegen keineswegs weniger intensiv ist. Auf einer Bühne und im Rampenlicht der Öffentlichkeit steht er zwar kraft Amtes seit über eineinhalb Jahren immer wieder - aber dann hat Stefan Schmutz üblicherweise keine Gitarre in der Hand.

Dass Ladenburgs Bürgermeister, der sein Amt im April 2017 antrat, so oft wie möglich die zahlreichen Konzerte besucht, die es in seiner musikalischen Stadt das ganze Jahr über in unterschiedlichsten Varianten und Stilformen gibt, wissen die Bürger längst. Dass der 41-Jährige allerdings nicht weniger gern immer wieder auch mal selbst die Gitarre in die Hand nimmt, ist zumindest bisher weitläufig eher unbekannt.

Das liegt in erster Linie daran, dass der musikalische Bürgermeister das Instrument als perfekten Ausgleich sieht zu einem Job, der ihm 60 Stunden und mehr pro Woche volle Konzentration und Aufmerksamkeit abverlangt - und bei dem er meist im Blickpunkt der Öffentlichkeit steht. Da ist es dann besonders schön für ihn, wenn er nach einem langen Arbeitstag daheim die Muse findet, zur Gitarre zu greifen - und so vorübergehend in andere Gefilde entschwinden kann.

"Gitarre zu spielen, das ist einfach mit das Schönste für mich", sagt Stefan Schmutz denn auch, "ich komme dabei wieder vollkommen runter. Ich mache das drei- oder viermal die Woche - immer dann, wenn mir der Job die Zeit dafür lässt". Und was spielt er? Als passionierter Rockmusik-Fan darf es schon mal "Stairway to Heaven" von Led Zeppelin oder "Wish You Were Here" von Pink Floyd sein: "Aber auch mal was von Ed Sheeran." Oder Schmutz spielt einfach drauf los und improvisiert Akkordfolgen, die nach Lust und Laune in Dur und Moll variieren und manchmal in den Jazz-Bereich gehen.

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Angefangen mit der Musik hat Stefan Schmutz nach dem Besuch der Grundschule in Mannheim. "Meine Eltern haben mich damals gefragt, ob und wenn ja was für ein Instrument ich spielen wollte", erinnert er sich. Er entschied sich für die Gitarre - und nahm ab der 5. Klasse regelmäßig Unterricht, zunächst klassische, dann spanische und später E-Gitarre.

Besonders auf letzterer konnte er seine rockmusikalische Leidenschaft ausleben: "Ich hatte tatsächlich eine Fender Stratocaster", erzählt er nicht ohne Stolz, "sozusagen die Mutter aller Rock-Gitarren". In einer richtigen Rock-Band spielte er trotzdem nicht: "Irgendwie kam immer etwas dazwischen, und ich habe dann nicht zuletzt auch berufsbedingt das Instrument viel zu lange links liegen lassen".

Das hat sich allerdings mittlerweile wieder geändert - spätestens, seitdem Töchterchen Anna vor etwa eineinhalb Jahren das Licht der Welt erblickte. "Das war damals irgendwie ein Signal, wieder zum Instrument zu greifen", erzählt der Ladenburger Bürgermeister. Seither nehme er "die Gitarre immer dann in die Hand, wenn sie mich anschaut."

Letzteres scheint insbesondere abends sehr häufig der Fall zu sein - denn dann spielt Stefan Schmutz seiner Tochter so oft wie möglich etwas vor: "Das ist mittlerweile zu einem Ritual geworden bei uns". Anna erkenne bereits die eine oder andere Melodie, erzählt der Vater: "Das Stück ‚Dust in the Wind‘ von Kansas mag sie besonders".

Auch Schmutz‘ Ehefrau Katja Krauser hört bei diesem Ritual gern zu. Beide Eltern sind sich mittlerweile sicher, dass damit der Grundstock dafür gelegt ist, dass die Tochter einmal ein Instrument spielen wollen wird - und freuen sich bereits darauf.

Stefan Schmutz selbst kann nach seinen Erfahrungen "nur jeden Menschen ermutigen, ein Musikinstrument zu spielen", wie er sagt: "Das ist der perfekte Ausgleich für unseren oft viel zu hektischen Alltag - und letztendlich auch ein Schlüssel zum Glück". Ob er selbst irgendwann einmal doch mit seiner Gitarre vor Publikum auftreten wird, mag der musikalische Bürgermeister zumindest nicht ganz ausschließen. "Man soll schließlich niemals nie sagen."

Beim traditionellen Ladenburger Altstadt-Sonntag etwa oder bei einer ähnlichen Gelegenheit in seiner Stadt, könnte er sich eine kleine musikalische Bühnen-Performance durchaus vorstellen: "Aber da müssen wir erst einmal abwarten; da müsste ich noch ein bisschen üben." Bis es so weit ist, wird sich Stefan Schmutz in den kommenden Wochen seiner zweiten musikalischen Leidenschaft widmen - ist er doch auch ein begeisterter Konzertgänger, der in der Vergangenheit bereits Bands und Musiker wie Guns n‘ Roses, Robbie Williams, Depeche Mode oder Ed Sheeran live gesehen hat und sich auch 2019 auf zahlreiche Konzerte in der Region freut.

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