14-Jähriger startet Petition für ein legales Gelände in Rauenberg
"Paul" kommentierte auf rnz.de - "Wollen wieder im Malscher/Rauenberger Wald (Galgenberg) Fahrrad fahren dürfen"

Rauenberg. (heb) "Also hier ist der sogenannte Mountainbiker", beginnt ein Online-Kommentar zum RNZ-Artikel vom 26. Mai. "Die Eingriffe sind zu massiv geworden". Der Autor heißt Paul, ist 14 Jahre jung und ärgert sich über die Maßnahmen der Stadt Rauenberg, die gegen die Mountainbike-Trails im Naturschutzgebiet am Galgenberg vorgeht. Die vom Gemeindeverwaltungsverband empfohlenen Alternativen lässt er nicht gelten. "Bis zum Odenwald sind es mindestens 40 Minuten Fahrtzeit mit dem Auto. Wie soll das ein Jugendlicher wie ich schaffen ohne Auto und Führerschein?", fragt Paul. Um sein Anliegen zu unterstreichen, hat er jetzt eine Online-Petition gestartet.
Darin heißt es: "Mit dieser Petition möchten wir erreichen, dass wir wieder im Malscher/Rauenberger Wald (Galgenberg) Fahrrad fahren dürfen. Oder alternativ ein Ersatzgrundstück von der Gemeinde für unseren Sport zur Verfügung gestellt bekommen. Warum? Weil es sehr viele Jugendliche gibt, die gerne mit dem Mountainbike fahren und ohne dieses Hobby vielleicht die ganze Zeit vor dem Computer sitzen."
In Corona-Zeiten könnten viele Familien nicht in den Urlaub fahren und seien deswegen auf Freizeitaktivitäten in der Umgebung angewiesen, ergänzt der Jugendliche aus Mingolsheim und schickt hinterher: "An alle Mountainbiker, fahrt bitte nicht mehr oben, um die Situation zu entschärfen und um keinen weiteren Ärger zu provozieren!" Auf Anfrage erzählt Paul, dass er gern eine Strecke "am äußersten Ende des Waldes" in der Nähe des Funkmastes gefahren sei.
Für ein neues Gelände hat er bereits sehr konkrete Vorstellungen. So sollte es nicht weiter als zehn Kilometer entfernt sein und zudem sicherer gestaltet werden. Denn die Sprünge und Anlieger – hochgezogene Kurven, die eine stärkere Schräglage ermöglichen – im Wald seien nicht optimal gewesen. "Man könnte die Anlieger höher und länger bauen, dann wären sie sicherer auch für Anfänger", sagt er.
Außerdem wünscht er sich zwei Sprünge nebeneinander: eine leichtere Schanze, die mit einem blauen Symbol gekennzeichnet ist und daneben einen rot markierten "Gap", also eine Lücke im Geländeverlauf, die man mit dem Mountainbike überspringen muss. Auch sonst würde er die Absprünge breiter machen damit sie sicherer werden. Bäume wären gut, damit die Schanzen im Sommer nicht austrocknen, und "schon ganz gut" wäre zumindest eine leichte Hangneigung.
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Notfalls könne man aber auch einen Startturm bauen. Überhaupt sind "Sachen aus Holz eindeutig pflegeleichter", weiß er. Für seine Petition hat er schon 13 Unterstützer bekommen. Einer kommentiert: "Ich unterschreibe, weil es in Rauenberg für Kinder und Jugendliche außer einem Fußballverein keine wirklichen Freizeitangebote gibt."
Info: Die Online-Petition ist unter https://www.petitionen.com/fahrrad_fahren_am_galenberg verfügbar.



