Tannenbaum, flieg!
Jugendfeuerwehr rief zum Weitwurf mit ausrangierten Christbäumen – 8,14 Meter brachten den Sieg

Abwurf auf einem Bein: Bürgermeister Maik Brandt ließ den Christbaum fliegen. Foto: Alex
Von Inge Hanselmann
Meckesheim-Mönchzell. "Wer wirft seinen Christbaum am weitesten?" Um das herauszufinden, hatte die Jugendfeuerwehr zum sportlichen Weitwurf-Vergleich mit den ausgedienten weihnachtlichen Lametta-Trägern eingeladen. Am Samstagmorgen hatte die Nachwuchstruppe der Floriansjünger ihre alljährliche Sammelaktion der Christbäume durchgeführt. So lag denn vor dem alten Feuerwehrhaus eine große Menge grüner Tannenbäume bereit, aus der die Teilnehmer die freie Auswahl für ihre Wertungswürfe hatten. Die Größe des Baumes musste ungefähr zur Person passen.
Aus der neuen Halle waren die Einsatz-Fahrzeuge herausgefahren und der Raum mit Tischen und Bänken ausgestattet worden. Von hier hatte man einen schönen Blick auf die sich weitende Wurfbahn quer über den Lobbachhallen-Vorplatz. In Fünf-Meter-Abständen waren Sägemehl-Linien auf dem Boden markiert - insgesamt 15 Meter von der Grundlinie aus. Weiter wäre im letzten Jahr kein Wurf gelungen, hieß es.
Ab 14 Uhr stellten sich die Besucher ein. Viele waren aus dem Kreis der Feuerwehr, aber es kamen auch ganze Familien, die bei der fröhlichen Gaudi mitmachen wollten. Und die Kinder waren die Ersten, die versuchten, ihre ganz kleinen Bäumchen so weit wie möglich zu schleudern. Jugendwart Dominik Bernauer notierte die Namen und die erzielten Weiten in einer Liste, die in vier Wertungsklassen unterteilt war: Kids bis 10 Jahren, Kinder und Jugendliche bis 18, Damen und Herren.
Bürgermeister Maik Brandt und seine Frau waren unter den ersten erwachsenen Werfern. Für Brandt galt es, seinen guten dritten Platz vom letzten Jahr zu verteidigen, und er ging mit 6,85 Metern vorläufig in Führung. Das aber spornte die weiteren Teilnehmer nur an.
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Seitlich aus der Hüfte oder mit einer flotten Drehbewegung wie beim Hammerwurf wurde Kraft geholt. Zusammen mit einem Urschrei wurde die Energie freigesetzt, und schon flog der nadelige Gesell durch die Luft. Das gab ein schönes Bild und sah eigentlich ganz einfach aus. Doch Tannenbäume haben offensichtlich keine besonders guten Flugeigenschaften, und sie landeten oft früher, als der ein oder andere ehrgeizige Werfer es plante! Die Umstehenden begleiteten die Aktionen derweil mit "Ahh!"- und "Ohh!"-Rufen.
Mit einem Bratwurst-Brötchen oder einer Tasse gewürzten, heißen Apfelmost in der Hand wurden die Ergebnisse launig kommentiert und die Akteure angefeuert. Das unbestechliche Messteam meldete die Weiten umgehend an die Wettkampfleitung. Der Ehrgeiz der Werfer wurde erneut angefacht, als im Laufe des Nachmittags auch die "Alten Herren" der Germania in das Wettkampf-Geschehen eingriffen. Damit stieg die Zahl der Mitmachenden auf über 40 Personen, und die Spannung bis zur Siegerehrung stieg.
Am Ende des Tages hatte Daniel Himberger die Nase beziehungsweise den Christbaum vorn: 8,14 Meter. Beste Tannenbaumwerferin war Corinna Gehrig mit 5,51 Metern. Bei der Jugend dominierte Sebastian Trotter mit 7,13 Metern. Und bei den Kids siegte Jan Himberger mit stolzen 4,91 Metern. Ihre Wurfgeräte und auch alle anderen eingesammelten Tannenbäume werden übrigens alsbald im Heizkraftwerk der AVR zur Wärmegewinnung eingesetzt.



