Meckesheimer Jugendfeuerwehr lässt Tannenbäume fliegen
Mit einem neuen Wettbewerb gab die Jugendfeuerwehr ausrangierten Christbäumen einen neuen Sinn.

Große Gaudi: Beim Tannenbaum-Weitwurf vor der Lobbachhalle versuchte auch Bürgermeister Maik Brandt sein Glück. Foto: Alex
Von Inge Hanselmann
Meckesheim-Mönchzell. Die ausgedienten Christbäume kamen dieses Jahr im Ortsteil Mönchzell noch einmal zum Einsatz: Die Jugendfeuerwehr hatte sich eine neue Gaudi ausgedacht und richtete die winterliche Disziplin des Tannenbaum-Weitwurfs aus.
Die nadelnden Gewächse waren am Samstagvormittag wie üblich nach dem Fest an den Häusern eingesammelt worden. Fast 200 Stück füllten den großen Container auf dem Vorplatz der Lobbachhalle. Doch ein kleiner Teil lag vorsortiert auf drei Haufen daneben: kleine Bäumchen für die Kinder, stattliche, mannshohe Exemplare für die Erwachsenen und ein mittleres Kaliber für die Senioren.
Auf dem verschneiten Boden war die Wettkampfstrecke markiert. Sie wurde rechts und links von Tannenzweigen begrenzt; Querlinien aus Sägemehl zeigten die Fünf-Meter-Abstände an. Vom roten Startpunkt in der Mitte der Grundlinie wurde die erzielte Weite gemessen. Das Regelwerk für den Wettkampf war denkbar einfach: Jeder Teilnehmer hatte einen Wurf, der weiteste gewann. Kinder, Frauen, Männer und Senioren ab 67 Jahren wurden getrennt gewertet.
Neugierig, aber noch etwas zurückhaltend betrachteten die ersten Besucher das ungewohnte Sportangebot und hielten sich lieber beim Bratwurstgrill oder beim Getränkeausschank auf. Es waren zuerst die Kinder, die sich ein handliches Wurfgeschoss aussuchten, sich in die Liste eintragen ließen und das stachelige Ding losschleuderten. Sie machten ihre Sache gut und freuten sich, wenn mit dem Bandmaß ein prima Ergebnis festgestellt wurde.
Einer der ersten erwachsenen Werfer war Bürgermeister Maik Brandt, der mit seiner vorgelegten Weite von über sieben Metern für eine Weile das Feld anführte. Auch Gabi Dörzbach, die Frau des Ortsvorstehers Gunter Dörzbach, zeigte eine respektable Leistung.
War danach der Ehrgeiz der Zuschauer erwacht, oder lag es an der anregenden Wirkung des Glühweins, dass die Beteiligung am sportlichen Vergleich bald deutlich zunahm? Man tauschte Ratschläge für eine erfolgsversprechende Wurftechnik aus, kommentierte das Sportgeschehen, applaudierte bei guten Ergebnissen und nahm schließlich selbst einen Christbaum zur Hand, um die ungewohnte Disziplin zu probieren.
Trotz Kälte und Schneetreiben wurde es ein fröhlicher Nachmittag. Am Schluss gab es bei der Siegerehrung sogar noch Preise aus der Hand vom Jugendwart der Feuerwehr, Dominik Bernauer, und seinem Jugendleiterteam. Und die ausgedienten Weihnachtsbäume, geworfen oder nicht, werden gehäckselt und im Heizkraftwerk noch einmal für Wärme sorgen.



