Streit um die Bruchwiesen geht weiter
Baufirma, Ingenieurbüro und Gemeinde liegen bei der Rechnung noch zu weit auseinander

Der Weg ins Gewerbegebiet ist längst geebnet, um die Kosten gibt’s aber Streit. Foto: Alex
Meckesheim. (mare) Hat der Planer versagt? Diese Frage im Hinblick auf die Mehrkosten für das Gewerbegebiet "Bruchwiesen" beschäftigt Meckesheim nun schon seit über zwei Jahren. Und ein Ende in diesem Fall ist nicht in Sicht. "Für eine Einigung sind die Vorstellungen der offenen Beträge noch immer zu weit auseinander", lautete die Mitteilung der Verwaltung bei der letzten Gemeinderatssitzung.
Rückblick: Im September 2014 wurde damit begonnen, das Baugebiet entlang der Industriestraße zu erschließen. Schon da hatte das Gewerbegebiet eine längere Geschichte hinter sich, unter anderem hatte das Regierungspräsidium Karlsruhe mangelnden Hochwasserschutz angeprangert und das Projekt verzögert. Doch mit dem Spatenstich schien es voranzugehen. Und wie: Nach nur acht Monaten Bauzeit wurde die "Bruchwiesen" im Mai 2015 eröffnet. Doch schon da war klar: Die Erschließung des Gebietes wird mehr kosten, als gedacht. Viel mehr. Die Ursprungskosten allein für den Kanal haben sich von ursprünglich 190.000 Euro nämlich fast verdoppelt. Unter anderem waren dafür die schlechten Bodenverhältnisse verantwortlich.
Während die Gemeinde aber stets darauf beharrte, diese Information dem Planer, das Ingenieurbüro Stefan Bergmeier, mit auf den Weg gegeben zu haben, ging dieser tatsächlich von einem normalen Boden aus. Daher wurde im Gemeinderat 2015 bereits laut ausgesprochen: "Der Planer hat versagt." Die Gemeinde wiederum trug bereits einen Großteil der Mehrkosten, doch alles will sie nicht zahlen. Daher besteht nach wie vor Gesprächsbedarf.
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Und über den Stand dieser Gespräche zwischen Gemeinde, ausführender Baufirma und Ingenieurbüro gab Bauamtsleiter Mark Möllenbruck Auskunft. Die geprüften Schlussrechnungen lägen vor, die Vorstellungen der beteiligten Parteien aber eben zu weit auseinander. So soll es noch weitere Gespräche geben, nachdem die Baufirma eine Liste offener Fragen beantwortet habe und einen Vorbehalt gegen die Schlussrechnung gestellt und Nachrechnungen durchgeführt habe. "Geplant ist, dass der Gemeindeprüfungsanstalt die gesamte Maßnahme zur Prüfung vorgelegt wird", sagte Mark Möllenbruck abschließend. Der Gemeinderat nahm dies ohne Diskussion und einstimmig zur Kenntnis.



