Meckesheim-Mönchzell

"Städtebauliche Defizite" in Ortsmitte sollen beseitigt werden

Beteiligung von fünf Architekturbüros - Wettbewerb startet im Januar

10.12.2018 UPDATE: 11.12.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 48 Sekunden

Nun liegt es an den Architekten, die Ortsmitte zu einem Wohlfühlort zu machen. Foto: Alex

Von Nicolas Lewe

Meckesheim-Mönchzell. Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen: Da in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats das alles beherrschende Thema die geplante Sanierung der Ortsmitte von Mönchzell war, traf sich das Gremium ausnahmsweise nicht wie gewohnt im Rathaus, sondern ausnahmsweise in der Lobbachhalle. Seltenheitswert hatte es zudem, dass neben dem Gemeinderat auch der Ortschaftsrat von Mönchzell an der Sitzung teilnahm. Sinn machte dies aber vor allem deshalb, da es bei dem Treffen um die Rahmenbedingungen des städtebaulichen Wettbewerbs ging, der bis Mai 2019 klären soll, welches Architekturbüro den Zuschlag für die Sanierung des Meckesheimer Ortsteils erhält.

"In der Vergangenheit fanden bereits viele Gespräche hinter den Kulissen statt", eröffnete Bürgermeister Maik Brandt den richtungsweisenden Tagesordnungspunkt. Jetzt gehe es darum, der Öffentlichkeit Ergebnisse zu präsentieren. Diese Aufgabe oblag anschließend dem Stadtplaner und Architekten Elmar Groß, der eigens aus Karlsruhe angereist war, um im Auftrag der Steg GmbH das Verfahren der Wettbewerbsauslobung zu erklären. Dass sich dabei gleich zu Beginn der Computer des Architekten aufhängte und die Präsentation erst nach einem Wechsel des Geräts beginnen konnte, werden wohl nur Abergläubische als böses Omen werten...

Hintergrund

Das Gebiet "Ortsmitte Mönchzell" wurde 2015 in das Sanierungsprogramm des Landes Baden-Württemberg aufgenommen. Im März 2016 beschloss der Gemeinderat dann die Festlegung des Sanierungsgebiets. Dieses umfasst zunächst den Bereich Weihergartenstraße bis zum Neckargemünder Weg.

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Das Gebiet "Ortsmitte Mönchzell" wurde 2015 in das Sanierungsprogramm des Landes Baden-Württemberg aufgenommen. Im März 2016 beschloss der Gemeinderat dann die Festlegung des Sanierungsgebiets. Dieses umfasst zunächst den Bereich Weihergartenstraße bis zum Neckargemünder Weg. Hier soll auch das Areal des Hofguts Fellmann neu überplant werden. An der Hauptstraße erstreckt sich das Planungsgebiet von den Nummern 91 und 92 im Westen bis einschließlich der Nummern 48 und 51 im Osten. In diesen Bereich fallen unter anderem das Alte Rathaus, dessen Sanierung bereits beschlossen ist, die Volksbank, die eine neue Nutzung im Erdgeschoss erhalten soll, sowie die katholische Kirche, deren Umfeld einer Neugestaltung bedarf. In seiner Sitzung im März 2018 hatte sich der Gemeinderat darauf geeinigt, mit der Vorbereitung und Durchführung des städtebaulichen Wettbewerbs die Steg Stadtentwicklung GmbH aus Stuttgart zu betrauen. Mit dieser hatte die Gemeinde bereits zuvor bei der Ortssanierung in Meckesheim zusammengearbeitet - ein Projekt, das Anfang 2018 nach 15 Jahren der Sanierung seinen erfolgreichen Abschluss gefunden hatte. lew

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Denn, das was folgte, war ein gut einstündiger Parforceritt, der anschaulich zeigte, was in den kommenden Jahren auf den Ortsteil zukommt. "Der Wettbewerb dient dazu, die beste Lösung für die Ortsmitte zu finden", machte Stadtplaner Elmar Groß deutlich. Derzeit weise diese "deutliche städtebauliche und gestalterische Defizite" auf: "Im Bereich zwischen Kirche und Altem Rathaus gibt es keinen öffentlichen Platz, der die eigentliche Ortsmitte markiert."

Ziel der Sanierung müsse es sein, mehr Großzügigkeit zu schaffen, die gegenüberliegenden Kirchen besser zur Geltung zu bringen und das Alte Rathaus als zentrales Gebäude noch stärker hervorzuheben. "Am liebsten würde ich ein paar Gebäude auf Räder stellen und verschieben", meinte Groß mit einem Augenzwinkern, ehe er im Detail auf die besonders neuralgischen Punkte einging.

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Bei der Auslobung des städtebaulichen Wettbewerbs habe man sich gemeinsam mit der Gemeinde auf das "sehr erprobte Verfahren" der Mehrfachbeauftragung verständigt. Sprich: Es wurden neun Architekturbüros angeschrieben, von denen sich sieben zurückmeldeten. "Fünf von ihnen wurden für den Wettbewerb ausgewählt", so Groß.

Der weitere Fahrplan: Am 7. Januar erfolgt die Ausgabe der Auslobung und der Planunterlagen an die fünf Büros. Bis zum 18. März haben sie Zeit ihre Arbeiten abzugeben. Dafür erhält jeder der Bewerber laut der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) eine Bearbeitungspauschale von 9200 Euro. Am 26. April erfolgt der Abschluss der Vorprüfung, am 3. Mai tagt das Preisgericht in der Lobbachhalle und am 4./5. Mai werden die Arbeiten an selber Stelle der Öffentlichkeit vorgestellt. Das letzte Wort über die endgültigen Vergaben an die Firmen hat dann wie immer der Gemeinderat.

Letzterer musste abschließend nur noch seine Zustimmung für die Wettbewerbsausschreibung geben. Ein Beschluss, der einstimmig positiv ausfiel.

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