Meckesheim-Mönchzell

Ortsmitte soll künftig zum Verweilen einladen

Stadtplaner zeigte die "Problemzonen" auf - Es fehlt an Aufenthaltsqualität - Potenzial der Hauptstraße nicht ausgeschöpft

10.12.2018 UPDATE: 11.12.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 47 Sekunden

Das historische Landgut Fellmann soll laut Plänen nach der Sanierung als Wohnanlage für Senioren dienen. Foto: Alex

Meckesheim-Mönchzell. (lew) "Es war viel Arbeit notwendig, um dieses Ergebnis heute präsentieren zu können", lobte Bürgermeister Maik Brandt die Anstrengungen, die der Vorstellung des städtebaulichen Wettbewerbs im Ortsteil Mönchzell vorausgegangen waren. Maßgeblichen Anteil daran hatte das von der Steg GmbH beauftragte Büro gross-hüger um Stadtplaner Elmar Groß, dem Brandt für seine "sehr anschaulichen Erklärungen" dankte. Groß hatte zuvor die "Problemzonen" der Mönchzeller Ortsmitte wie folgt skizziert:

Das Alte Rathaus, die katholische Kirche sowie weitere denkmalgeschützte Gebäude seien zwar signifikant für die Gemeinde. Jedoch handle es sich um einen Ortsmittelpunkt, der nicht zum Verweilen einlade. "In der Planung haben wir einen großen Schwerpunkt darauf gelegt, das zu ändern", betonte Groß. Für eine Steigerung der Aufenthaltsqualität sei es notwendig, die vorhandenen öffentlichen Teilräume gestalterisch aufzuwerten - und zwar in Hinblick auf alle zur Verfügung stehenden Gestaltungselemente, unter anderem Bodenbeläge, Möblierung, Bäume, Grünflächen und Straßenbeleuchtung. Insbesondere das Umfeld des Alten Rathauses solle im Zuge der künftigen Nutzung als "Gemeindebedarfseinrichtung" aufgewertet werden. Für den Umraum der katholischen Kirche sehe die Planung eine durchgängige Freifläche vor. Und auch das Volksbankgebäude zwischen Altem Rathaus und evangelischer Kirche müsse in das neue Ortsbild integriert werden.

Hintergrund

Das Gebiet "Ortsmitte Mönchzell" wurde 2015 in das Sanierungsprogramm des Landes Baden-Württemberg aufgenommen. Im März 2016 beschloss der Gemeinderat dann die Festlegung des Sanierungsgebiets. Dieses umfasst zunächst den Bereich Weihergartenstraße bis zum Neckargemünder Weg.

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Das Gebiet "Ortsmitte Mönchzell" wurde 2015 in das Sanierungsprogramm des Landes Baden-Württemberg aufgenommen. Im März 2016 beschloss der Gemeinderat dann die Festlegung des Sanierungsgebiets. Dieses umfasst zunächst den Bereich Weihergartenstraße bis zum Neckargemünder Weg. Hier soll auch das Areal des Hofguts Fellmann neu überplant werden. An der Hauptstraße erstreckt sich das Planungsgebiet von den Nummern 91 und 92 im Westen bis einschließlich der Nummern 48 und 51 im Osten. In diesen Bereich fallen unter anderem das Alte Rathaus, dessen Sanierung bereits beschlossen ist, die Volksbank, die eine neue Nutzung im Erdgeschoss erhalten soll, sowie die katholische Kirche, deren Umfeld einer Neugestaltung bedarf. In seiner Sitzung im März 2018 hatte sich der Gemeinderat darauf geeinigt, mit der Vorbereitung und Durchführung des städtebaulichen Wettbewerbs die Steg Stadtentwicklung GmbH aus Stuttgart zu betrauen. Mit dieser hatte die Gemeinde bereits zuvor bei der Ortssanierung in Meckesheim zusammengearbeitet - ein Projekt, das Anfang 2018 nach 15 Jahren der Sanierung seinen erfolgreichen Abschluss gefunden hatte. lew

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Die Hauptstraße habe ihr Potenzial bei Weitem nicht ausgeschöpft, so der Stadtplaner. Man erwarte, dass diese künftig die kommunalen Gebäude und das anschließende Areal Fellmann als gestalterische Einheit verbinde. Eine Herausforderung hierbei bestehe darin, dass die Hauptstraße ein Teilstück der Kreisstraße 4178 ist. Groß: "Wir können nur die Bereiche drumherum sanieren." Der Kreis werde aber mit einbezogen, was die Tatsache unterstreiche, dass Straßenbauamtsleiter Matthias Fuchs Teil der Preisjury sei, welche die Vorschläge der Architekturbüros bewerte.

Optionen seien eine Temporeduzierung, eine Fahrbahnverbreiterung sowie eine Absenkung der Bordsteine. Zudem müsse geprüft werden, wo zusätzliche öffentliche Stellplätze entstehen können. "Die jetzige Parkierung entlang der Hauptstraße geschieht größtenteils ungeordnet und trägt nicht positiv zum Erscheinungsbild der Ortsdurchfahrt bei", so die Kritik.

Das Hofgut Fellmann in der Weihergartenstraße ist laut Groß "ein sehr imposantes Bauwerk": "Wir gehen im Wettbewerb vom Erhalt aus." Es sei geplant, das Areal Fellmann künftig für Wohnzwecke zu nutzen sowie einen Teilbereich als Platz- beziehungsweise Freifläche anzulegen. Voraussetzung sei, dass die Nebengebäude östlich der Weihergartenstraße ersatzlos abgerissen werden. Den Planern schwebe stattdessen eine Seniorenwohnanlage mit 20 bis 25 Einheiten vor. Eine attraktive Grünfläche mit Sitz- und Ruhemöglichkeiten könne zusätzliche Anreize schaffen.

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Das Areal Hauptstraße 83-89 sei einer Prüfung der Bausubstanz zufolge in so schlechtem Zustand, dass es abgerissen werden muss. Angedacht sind, so Groß, Flächen für den Einzelhandel. Platz also für Läden des täglichen Bedarfs, für Lebensmittelversorger oder eine Bäckerei, die Mönchzell gut gebrauchen kann.

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