Keine Windräder im Gewann "Brüchel"
Gebiet taucht in Plänen nicht mehr auf - Windleistungsdichte ist zu gering - Bürgermeister Brandt: "Können mit dem Ergebnis gut leben"

Meckesheim. (lew) Das Gewann "Brüchel" spielt im Teilregionalplan Windenergie künftig keine Rolle mehr. Diese kürzlich bekannt gewordene Nachricht sorgte im Meckesheimer Rathaus für Erleichterung. "Mit dem Ergebnis können wir gut leben", zeigte sich Bürgermeister Maik Brandt auf RNZ-Nachfrage eher erfreut als enttäuscht über diese Entscheidung.
Die Ausweisung der Fläche, so Brandt, sei mit "mancher Ungereimtheit" einhergegangen, weshalb er auf Wunsch des Gemeinderates beim Verband Metropolregion um eine Überprüfung gebeten habe. Wie berichtet, hatten die Meckesheimer Bürgervertreter unter anderem in Frage gestellt, ob angesichts der Windkraft im Gewann "Brüchel" überhaupt eine Errichtung von Windenergieanlagen Sinn ergeben würde.
Hierauf gab es nun in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses der Metropolregion ein klares Nein, das dank eines neu eingeführten Orientierungsmaßstabs nicht deutlicher hätte ausfallen können. Aufgrund methodischer und technologischer Fortschritte sowie der gesammelten Erfahrung mit Windenergieanlagen hatte das Umweltministerium Baden-Württemberg im Mai einen neuen Windatlas veröffentlicht, der den Windatlas aus dem Jahr 2011 ersetzte.
Ob ein Gelände windkrafttauglich ist, richtet sich darin nicht mehr wie bisher an der Jahresgeschwindigkeit in Meter pro Sekunde, sondern an der sogenannten mittleren gekappten Windleistungsdichte, sprich: Watt pro Quadratmeter. Das baden-württembergische Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft empfiehlt, bei 160 Meter über Grund von einem Orientierungswert von 215 Watt pro Quadratmeter auszugehen.
Ab diesem sei der Standort für eine Windenergienutzung tauglich, sprich im Fachjargon: ausreichend windhöffig. Das Vorranggebiet "Brüchel" unterschreite den Richtwert mit 170 bis 195 Watt pro Sekunde jedoch so deutlich, dass es im Teilregionalplan nicht weiter verfolgt werden soll. Bürgermeister Brandt betonte gegenüber der RNZ, er freue sich darüber, dass die Einwände des Gemeinderats damit auf diese Weise auf Gehör gestoßen seien und die "Angelegenheit" so für die Gemeinde ein zufriedenstellendes Ende gefunden habe.
Auch interessant
Übrigens: Auch das Gewann "Dreimärker" auf Gemarkung von Spechbach und Epfenbach wurde anhand des neuen Orientierungsmaßstabs überprüft. Zwar fällt die Vorrangfläche nicht wie im Falle des Meckesheimer "Brüchel" komplett weg, wird jedoch deutlich verkleinert.