Am 11.11. kommt Altbürgermeister Moos zur 111. Blutspende
Hans-Jürgen Moos schmunzelt über kuriosen "Zufall" - Sankt Martin als Vorbild

Von Nicolas Lewe
Meckesheim. Für all diejenigen, die den Karneval lieben, wird der 11. November ein schwerer Tag. Eigentlich beginnt an diesem Tag traditionell um 11.11 Uhr die neue Fastnachtskampagne. Doch Corona bremst auch die Narretei in diesem Jahr aus. Oder wie es Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Karnevalshochburg Köln, kürzlich formulierte: "Diesmal wird nicht gefeiert, diesmal wird nicht gesungen, diesmal wird nicht geschunkelt, diesmal wird nicht getanzt. Diesmal gibt es keinen 11.11. Es ist in diesem Jahr nur ein Tag im Kalender wie jeder andere auch."
Hans-Jürgen Moos, selbst von 2000 bis 2016 als Bürgermeister von Meckesheim in politischer Spitzenfunktion tätig, kann zumindest der letzten Aussage der Kölner Oberbürgermeisterin nicht zustimmen. Für ihn ist der Mittwoch durchaus kein gewöhnlicher Tag, wie er im Gespräch mit der RNZ verrät: "Der Zufall will es, dass ich am 11.11. um 11 Uhr in Heidelberg meine 111. Blutspende beim Roten Kreuz ableiste." Hierbei handele es sich ausdrücklich um keinen Fastnachtsscherz, dafür sei das Thema zu ernst.
Der SPD-Fraktionssprecher im Gemeinderat betont auf Nachfrage, dass der Termin sich wirklich rein zufällig ergeben habe. Er spende seit über 25 Jahren im Rhythmus von acht oder neun Wochen sein Blut. Seit Montag sei ihm dies wieder erlaubt, da seine letzte Spende in Schwetzingen eben genau jene acht Wochen zurückliege. Das sei der zeitliche Mindestabstand zwischen zwei Spenden. Da man sich in Corona-Zeiten vorher anmelden müsse, habe er im Internet geschaut, wann der nächste Termin für ihn in Frage kommt. Erst bei der Bestätigung sei ihm die ungewöhnliche – ja schon fast närrisch kuriose – Kombination aus Datum und Anzahl der Blutspenden aufgefallen. "Statt närrisch stets solidarisch", beschreibt Moos sein Motto für den Termin in Heidelberg mit einem Augenzwinkern.
Schließlich ist der 11.11. ja nicht nur für Fastnachtsfreunde ein besonderer Tag, sondern nimmt auch im kirchlichen Kalender als Martinstag eine wichtige Rolle ein. Der Heilige Martin gilt den Christen seit Jahrhunderten als Paradebeispiel für gelebte Solidarität. Den ernsten Hintergrund des Spendens möchte Moos nicht außer Acht lassen: "Ich will, dass es Nachahmung findet." Potenzielle Spender seien in Zeiten von Corona verunsichert, was dazu führe, dass es noch mehr an Blutspenden fehle als ohnehin schon. Er selbst wolle mit einem positiven Beispiel vorangehen. "Ich bin doch immer positiv", meint der 48-Jährige. Das spiegele sich auch in seiner Blutgruppe wider: 0 Rhesus D positiv.