Mauer

Das "Büsle" fährt auch bis zum Impfzentrum

Kostenloser Fahrdienst mit dem Bürgerrufbus hat sich in Mauer etabliert - Am Steuer sitzen Ehrenamtliche

11.02.2021 UPDATE: 12.02.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 31 Sekunden
Erfreuen sich am Bürgerrufbus: Bürgermeister John Ehret, der ehrenamtliche Fahrer Michael Grab und die regelmäßigen Nutzerinnen Christa Maaßen und Marlene Skuza. Foto: tri

Mauer. (tri) Extra von Übersee sind Marlene Skuza und Christa Maaßen zum Einkaufen beim Supermarkt in der Sandklinge angereist; zum Begrüßungskomitee gehört auch Bürgermeister John Ehret. Tausende Kilometer auf dem Schiff von der anderen Seite des Atlantiks mussten sie allerdings nicht zurücklegen. Denn Skuza und Maaßen wohnen im Mauermer Ortsteil "Übersee", Abfahrt Mitte, in Richtung Schatthausen. Von der Haustür werden die Seniorinnen von einem Privatchauffeur mindestens einmal in der Woche mit dem "Büsle" abgeholt und wieder zurückgebracht. Möglich macht dies seit einigen Jahren der Bürgerrufbus der Gemeinde immer montags, dienstags und donnerstags.

"Ich möchte den Service nicht missen, denn von der Silberbergstraße bis zum Supermarkt könnte ich es zu Fuß selbst mit einem Rollator nicht schaffen", freut sich Marlene Skuza beim Fototermin. Dem kann sich ihre Begleiterin Christa Maaßen nur anschließen. Auch sie nimmt das kostenlose, bequeme Fahrangebot rege in Anspruch.

"Steuermann" Michael Grab fährt im Wechsel mit weiteren elf Ehrenamtlichen den Bürgerrufbus. "Es macht mir viel Freude; ich warte oftmals so lange, bis die Einkäufe erledigt sind und helfe den Fahrgästen auch beim Ein- und Aussteigen", erzählt Grab. Heute hat er vier Touren auf dem Terminplan, unter anderem nach Meckesheim. In dem schmucken neuen "Opel Combo" können normalerweise bis zu drei Passagiere mitgenommen werden. Corona-bedingt sind es allerdings derzeit nur zwei Fahrgäste mit Mund-Nasen-Schutz.

Und wohin soll es gehen? Etwa zur Apotheke oder zum Arztbesuch, demnächst vielleicht sogar wieder zum Friseur? Ganz nach Wunsch! Das "Büsle" tourt auch nach Wiesenbach, Bammental und im Ausnahmefall nach Neckargemünd. Für kurze Distanzen wird ein Euro pro Strecke erbeten, der ins Gemeindesäckl fließt. "Die Leute geben die Spende gerne, oftmals auch mehr als gewünscht", weiß der Fahrer.

Bürgermeister John Ehret findet es prima, dass sich der Fahrdienst im Ort fest etabliert hat: "Wir wollen den "Gemeinde-Combo" mit ehrenamtlichen Fahrern sogar samstags oder sonntags nach Sinsheim zum Impfzentrum anbieten, falls es für Mitbürger keine andere Möglichkeit gibt, mit Unterstützung von Verwandten zu einem vereinbarten Impftermin zu kommen", bestätigt er. Alle Informationen hierzu gibt es auf der Internetseite der Gemeinde. Doch zurück nach Übersee: Wie kam der Ortsteil zu diesem Namen? Ehret wuchs in Mauer auf und weiß: "So weit mir überliefert ist, hat er seinen Namen aus früheren Hochwassern an der Elsenz, als das Wiesental unter Wasser stand und das Wohngebiet quasi ‚über der See‘ lag."

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