Malsch

Feuerwehr und DRK brauchen dringend Nachwuchs

Informationstag von Rettungskräften und ihren Fördervereinen - Aktive gaben verblüffende Einblicke

23.04.2018 UPDATE: 24.04.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 35 Sekunden

Viele Interessierte fanden sich zum Infotag der Malscher Rettungskräfte ein und konnten unter anderem eine authentisch wirkende Übung miterleben. Foto: Dorn

Malsch. (agdo) Plötzlich schoss eine Stichflamme aus der Decke, überall loderten Flammen: Am Informationstag der Malscher Rettungskräfte erhielten die Besucher verblüffende Einblicke in die Herausforderungen eines Einsatzes. Die Freiwillige Feuerwehr mit ihrem Förderverein, das Rote Kreuz samt Förderverein sowie die "Helfer vor Ort"-Gruppe wollten mit der Veranstaltung nicht nur informieren, sondern auch neue Aktive gewinnen.

Die Gemeinde macht sich ebenfalls Gedanken um die Zukunft der Feuerwehr, weil momentan so gut wie kein Einsatzkräfte-Nachwuchs mehr nachkommt. Das machte Bürgermeisterin Sibylle Würfel deutlich, ihr zufolge leben in Malsch 3500 Einwohner, aber nur 24 von ihnen sind ehrenamtlich in der Feuerwehr aktiv: weniger als ein Prozent der Bevölkerung. "Die Sicherheit der Bürger ist natürlich trotzdem gewährleistet", sagte Feuerwehrkommandant Michael Würth: Im Notfall arbeite Malsch mit anderen Feuerwehren aus der Region zusammen. Auf Dauer sei der Zustand aber nicht tragbar, deswegen würden dringend neue Aktive gebraucht.

"Es gibt viele Aufgaben, diese bestehen nicht immer nur aus Härtefällen wie Brandschutz oder technische Hilfeleistung bei Autounfällen", so Würth. Die Feuerwehr gewährleistet beispielsweise bei Umzügen sowie anderen Veranstaltungen Sicherheit. Auch im Feuerwehrhaus gibt es vielfältige Aufgaben, beispielsweise die Reinigung der Ausrüstungen oder Organisatorisches. Viel Freude macht es ihm zufolge auch, bei den Bambini aktiv zu sein oder die Jugendfeuerwehr zu unterstützen.

Am Informationstag wurde den Besuchern viel geboten. Besonders interessant natürlich die mobile Brandübungsanlage, in der die Malscher Einsatzkräfte und auch Feuerwehren aus der Region zuvor schon verschiedene Einsatz-Szenarien geübt hatten. Verschiedene Brände wurden simuliert, darunter ein Dach- und ein Treppenhausbrand, die jeweils mit unterschiedlichen Herangehensweisen fachmännisch gelöscht werden mussten.

Die Besucher erlebten auch eine authentisch wirkende Übung mit. Zwei Feuerwehrleute stürmten in Schutzkleidung und mit Atemmasken die Brandübungsanlage, aus der dichter Qualm quoll. Während sie die Flammen löschten, herrschten um sie gut 400 Grad Hitze, erklärte Kommandant Würth. Die Schutzkleidung samt Atemschutzgerät wog 30 Kilo. Zudem herrschte beim Infotag herrlicher Sonnenschein mit Temperaturen um die 24 Grad - kein Zuckerschlecken für die Feuerwehrleute, die daher mit reichlich Applaus belohnt wurden.

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Die "Helfer vor Ort"-Gruppe stellte ihre verschiedenen Aufgabenbereiche vor und führte anhand einer Puppe die Herz-Lungen-Wiederbelebung vor. Zudem wurde die Funktion eines Defibrillators erklärt. Derzeit seien zehn Aktive bei den "Helfern vor Ort", erzählte Heiko Schlarnhaufer, Bereitschaftsleiter des Roten Kreuzes Malsch, das sich ihm zufolge ebenfalls über neue Leute freuen würde. Auch hier ist das Aufgabengebiet vielfältig, neben lebensrettenden Maßnahmen sichert die Gruppe Unfallstellen ab, nimmt erste Versorgungsmaßnahmen vor oder leistet Erste Hilfe.

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