Zum Abschied ein schönes Fest
Zum wohl letzten Mal richtete Manuel Just als Bürgermeister Hirschbergs den Maibaum auf

Hau ruck: Mit ganzer Kraft legen sich Bürgermeister Manuel Just und die Gemeinderäte in die Seile, um den Koloss aufzurichten. Foto: Dorn
Von Anja Stepic
Hirschberg-Leutershausen. Noch liegt er am Boden, der prächtig geschmückte Koloss und wartet geduldig auf seine Aufrichtung. Die rot-weißen Bändchen, welche die Fichte an der Spitze des knapp zwanzig Meter hohen Maibaums zieren, flattern erwartungsvoll im Wind. Bereit, drohendes Unheil vom Ort fernzuhalten. Der Legende nach sollen die Hexen, die das Unheil mit sich führen, in den Zweigen des Baumes hängen bleiben.
Bis es so weit ist, vergnügt sich das schaulustige Volk am Brignais-Platz mit Feuerwurst, Schorle und Bier und lässt sich vom veranstaltenden Sing- und Volkstanzkreis (SVK) und seinen Gästen mit Melodien aus aller Welt unterhalten. Neben der Kapelle AM sind diesmal die Sängereinheit 1864 Leutershausen und der Schulchor der Martin-Stöhr-Grundschule gekommen, um das traditionsreiche Fest mit ihren Darbietungen zu bereichern.
Und als wolle man Bürgermeister Manuel Just den wohl bald nahenden Abschied so richtig schwer machen, ist es eines der schönsten und am besten besuchten Feste der vergangenen Jahre. So schnell wird der scheidende Rathaus-Chef wohl nicht mehr einen so schönen Maibaum aufrichten dürfen, wird diese Tradition doch meist nur noch in kleineren Gemeinden gepflegt.
Noch einmal darf er aber pünktlich um 18 Uhr seine Mannschaft, die Gemeinderäte, an die Seile rufen. Es ist Zeit, die Fichte aufzurichten. Mit ganzer Kraft legen sich die Räte ins Zeug, aber gut Ding will Weile haben. Immer wieder müssen die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr den Baum auf der Gegenseite stabilisieren, bevor es den nächsten Ruck nach oben gibt.
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"Ohne die geht einfach gar nichts", lobt SVK-Vorsitzender Jürgen Gustke die kräftigen Wehrleute aus dem Hintergrund. "Bitte aber nicht die Bäume mitnehmen", fleht er dagegen die Räte an und wirft einen sorgenvollen Blick auf den doch leicht schief liegenden Koloss. Schnell lässt er den offenbar schwächelnden Räten einen Krug Bier zukommen, den diese auch dankbar annehmen. "Der steht aber noch nicht", mahnt Zimmermeister Bernhard Götz schon zum Weitermachen - und nach ein paar kräftigen Rucks steht er dann, der mächtige Koloss.
Nachdem der Ort nun vor Unheil geschützt ist, kann der Zimmermeister den Maibaum mit seinem Richtspruch versehen und an Bürgermeister Just und die Gemeinde übergeben.



