Leimen/Nußloch

Gastronomen stehen in den Startlöchern

Am Montag feiern das Brauhaus in Leimen und das Restaurant Galerie in Nußloch Wiedereröffnung - Auflagen müssen eingehalten werden

15.05.2020 UPDATE: 16.05.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 12 Sekunden
Aydin Agbaba, Inhaber des Restaurants Galerie in Nußloch. Foto: A. Dorn

Von Agnieszka Dorn

Leimen/Nußloch. Die Hinweisschilder sind gedruckt, Mund-Nasenschutz liegt bereit, die Hygienevorschriften stehen – einzig die Gäste fehlen noch: Ab Montag darf die Gastronomie unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen wieder öffnen. Die RNZ hat dazu im "Brauhaus" am Leimener Georgi-Marktplatz und in der "Galerie" am Lindenplatz in Nußloch nachgefragt.

"Wir freuen uns sehr auf unsere Gäste", sagt Ferik Alihajdaraj, Inhaber des Leimener Brauhauses. Die Corona-Zwangspause hatte das Brauhaus genutzt, um die Räume auf Hochglanz zu bringen. Jetzt dreht sich alles um die Umsetzung der Verordnung, die das Land zusammen mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) ausgearbeitet hat. Einiges läuft ab Montag anders: Jeder Gast muss seinen Namen, Datum und Uhrzeit des Besuchs sowie Kontaktdaten hinterlassen – beispielsweise in Form einer E-Mail-Adresse oder Handynummer.

Brauhaus-Inhaber Ferik Alihajdaraj (l.) und sein Mitarbeiter Sali Alihajdaraj sehnen die Wiedereröffnung ihres Gastronomiebetriebs in Leimen herbei. Foto: A. Dorn

Im Leimener Brauhaus bekommt man das dafür notwendige Formular mit der Speisekarte am Tisch. Das Papier muss noch vor der Bestellung ausgefüllt werden. "Wir müssen die Formulare vier Wochen aufbewahren", erzählt Mitarbeiter Sali Alihajdaraj; die Kontaktdaten werden in einem Ordner aufgehoben und dann geschreddert. Wer das Kontaktformular nicht ausfüllt, muss das Lokal verlassen.

In die Gaststätten einfach so hereinzuspazieren ist nicht mehr möglich, man bekommt jetzt einen Platz zugewiesen. Ein Hinweis macht im Brauhaus darauf aufmerksam. Eine Reservierung wie in anderen Bundesländern ist nicht erforderlich. Angehörige zweier Haushalte dürfen an einem Tisch sitzen.

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Für Gäste gibt es keine Maskenpflicht – für Mitarbeiter schon. Nicht nur die Gäste müssen Abstand halten, auch die Tische müssen im Abstand von 1,50 Meter zueinander stehen. Noch wird im Brauhaus darüber nachgedacht, wie man das organisiert. Vom Ordnungsamt gab es bereits einige Tipps. Fest steht derweil: Auf die Tische, die aufgrund des Abstands frei bleiben müssen, kommt ein "Platz bitte freihalten"-Schild.

Passten früher 80 Leute ins Lokal, so sind es heute 50. Es gibt aber auch noch einen Außenbereich. "Wir sind gerade mit der Stadt im Gespräch, ob man den Außenbereich am Georgi-Marktplatz ausweiten kann", erzählt Ferik Alihajdaraj. Dann würden nämlich draußen alle Plätze des Brauhauses erhalten bleiben können. Ungeklärt ist noch, wie man Ein- und Ausgang gestaltet. Vor dem Sanitärbereich wird es Hinweise auf Abstandsregeln geben. Der Aufwand ist immens, die Gastronomen müssen auf die Einhaltung der Regeln stets ein Auge haben. Das Brauhaus steigt mit allen Mitarbeitern wieder in den Betrieb ein.

Auch die Galerie am Lindenplatz in Nußloch steht in den Startlöchern. "Endlich können wir wieder aufmachen", sagt Inhaber Aydin Agbaba erleichtert. Wenngleich die Corona-Bedingungen die Galerie aufgrund der engeren Räume etwas härter treffen. Anstatt 70 Gästen dürfen nur noch rund 30 rein. Ob man draußen auf dem Lindenplatz die Tische weiträumiger stellen und somit auf die gleiche Platzanzahl wie vorher kommt, muss mit dem Rathaus noch abgeklärt werden. Auch hier gab es vom Ordnungsamt Tipps. Jeder zweite Tisch, der aufgrund der Corona-Verordnung frei bleiben muss, bekommt ein "Reserviert"-Schild. Die Kontaktdaten werden gleich am Eingang in einem Block registriert und später abgeheftet. Nach vier Wochen entsorgt die Galerie sie dann.

Die Barhocker an der kleinen Theke kommen weg, es wird einen Ein- und Ausgang geben. Zudem dürfen kein Salz- oder Pfefferstreuer und kein Besteck am Tisch liegen; alles wird erst mit dem Essen gebracht. Die Mitarbeiter waren in Kurzarbeit und steigen nun wieder ein; entlassen werden mussten die Aushilfen, erzählt Aydin Agbaba. Die Räume der Galerie und des Brauhauses werden jeden Tag desinfiziert. Und selbstverständlich stehen in beiden Betrieben bereits am Eingang Desinfektionsmittel bereit.

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