Mutige Ersthelfer retten 82-Jährigen aus brennendem Keller
Zwei Männer griffen ein, als sie dichten Rauch sahen - Ehepaar blieb unverletzt - Haus unbewohnbar

Leimen-St. Ilgen. (cm/mf) Imad El Haj Al und sein Neffe Ali haben einem 82-Jährigen wohl das Leben gerettet. Dramatische Szenen spielten sich am Samstagnachmittag in der Theodor-Heuss-Straße ab. Die beiden Männer fuhren gegen 15.30 Uhr zufällig durch die Straße und entdeckten, dass dichter Rauch aus einem Einfamilienhaus drang. Sie zögerten nicht, sondern handelten sofort: Imad El Haj Al ging in das Haus und holte den Bewohner aus dem brennenden Keller.
Doch der Reihe nach: Imad El Haj Al und sein Neffe Ali sahen zunächst, wie die 81-jährige Bewohnerin das rauchende Haus durch die Eingangstür verließ. Die Ersthelfer fragten sie, warum und wo es raucht. Sie sagte ihnen, dass ihr Mann noch im Keller sei und versuche, das Feuer zu löschen. Und sie zeigte den Männern, wie sie von der anderen Hausseite durch den rückwärtigen Eingang in den Keller gelangen können.

Imad El Haj Al ging sofort diesen Weg und entdeckte den 82-Jährigen im völlig verrauchten Keller, wie er versuchte, die Flammen mit einem Teppich zu ersticken. Seine Haare waren bereits teilweise verbrannt. Da die Situation lebensbedrohlich war, führte Imad El Haj Al den Mann aus dem Haus. Sein Neffe hatte zwischenzeitlich die Feuerwehr gerufen, die dann eintraf.
"Wir haben schon bei der Anfahrt die enorme Rauchentwicklung gesehen", berichtet Stadtbrandmeister Armin Nelius. "Es hat aus allen Öffnungen des Hauses gequalmt." Es brannte zwar im Keller, doch wegen der offenen Bauweise verbreitete sich der Rauch im ganzen Gebäude. Das Feuer sei in einem Werkstatt- oder Lagerraum ausgebrochen. Die Einsatzkräfte aus Leimen, St. Ilgen und Nußloch – insgesamt waren es etwa 50 – hatten das Feuer schnell unter Kontrolle. Das Haus ist allerdings wegen der starken Rauchentwicklung unbewohnbar. Wie die Polizei gestern mitteilte, blieb das Ehepaar unverletzt, wurde aber vorsorglich zur Beobachtung in ein Krankenhaus eingeliefert. Stadtbrandmeister Nelius sagte, dass sich bereits vor Ort Verwandte um das Ehepaar gekümmert haben. Nelius geht davon aus, dass die Bewohner bei ihnen unterkommen. Die Stadt habe eine Unterbringung in einer Wohnung im Stadtteil Gauangelloch angeboten, die jedoch bisher nicht in Anspruch genommen worden sei.
Die genaue Höhe des Sachschadens – dieser könnte durchaus in den sechsstelligen Bereich reichen – war laut Polizei gestern noch ebenso unklar wie die Brandursache. "Die weiteren Ermittlungen zur Brandursache hat die Kriminaldirektion Heidelberg übernommen, Hinweise für eine vorsätzliche Brandstiftung gibt es bisher aber nicht", so die Polizei, die auf Anfrage das mutige und möglicherweise lebensrettende Einschreiten der beiden Ersthelfer bestätigte.