Gewinne des Wasserwerks flossen auch in den Stadtsäckel
Städtische Eigenbetriebe legten ihre Zahlen von 2017 vor - Bilanz des Bäderparks profitierte von einer Einmalzahlung

Schmuck präsentiert sich das neue Domizil der Leimener Stadtwerke an der Ecke von St. Ilgener und Wilhelm-Haug-Straße. Foto: Alex
Von Thomas Frenzel
Leimen. Dieter Heinzmann, der oberste Rechnungsprüfer der Großen Kreisstadt, war zufrieden: "Beanstandungen, die einer Feststellung des Jahresabschlusses 2017 entgegenstehen werden nicht erhoben." Heinzmann und seine Kollegen hatten die städtischen Eigenbetriebe unter die Lupe genommen und nichts wirklich Schlimmes entdeckt. Oberbürgermeister Hans D. Reinwald sprach denn auch von "durchweg erfreulichen Ergebnissen", die Rudi Kuhn als Chef der Eigenbetriebe dem Gemeinderat vorstellte. Und der stimmte einhellig den präsentierten Zahlenkolonnen zu.
Bäderpark 2017 war laut Kuhn "ein nicht ganz so tolles Jahr": Der eher bescheidene Sommer und die Schließungen aufgrund von Personalnot ließen gegenüber dem Vorjahr die Zahl der Freibadgäste einbrechen: 43.482 und damit knapp ein Drittel weniger. Entsprechend sackten hier die Einnahmen auf unter 83.000 Euro. Derweil der aktuelle Sommer für einen Ansturm aufs Bad sorgt, bereitet die Bäderpark-eigene Sauna Sorgen: Trotz verschiedener Anläufe will sich kein Pächter finden. Das Rechnungsprüfungsamt empfiehlt denn auch eine andere Nutzung der Räumlichkeiten. Positiv wirkt sich der offenbare Abschluss der Rechtsstreitigkeiten um den vorübergehend privatisierten Bäderpark aus: Es gab 400.000 Euro aus Versicherungsleistungen. Die Zahlen: Bilanzsumme 8,576 Millionen Euro, Verbindlichkeiten 9,845 Millionen Euro, Erträge 0,726 Millionen, Verlust 1,341 Millionen Euro.
Wasserwerk
Wie das Wasser sprudelte auch das Geld bei diesem Eigenbetrieb - und der städtische Haushalt freute sich: An ihn flossen als Konzessionsabgabe 370.000 statt geplanter 190.000 Euro. Der Wasserschwund lag bei knapp 110.000 Kubikmetern oder 7,9 Prozent, was klar unter dem Durchschnitt der Vorjahre liegt. Die Zahl der Rohrbrüche ging gegenüber 2016 um 16 auf 66 zurück. Laut Kuhn werden 1,2 bis 1,3 Millionen Euro jährlich in das städtische Rohrnetz investiert. Die Zahlen: Bilanzsumme 16,936 Millionen, Verbindlichkeiten 15,335 Millionen Euro, Erträge 3,894 Millionen Euro, Gewinn 0,191 Millionen Euro.
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Abwasserbeseitigung
Die jährlichen Investitionen von 1,4 Millionen Euro ins Kanalnetz reichen nicht aus, sagte Kuhn. Seinen Aussagen zufolge wurde der erzielte Jahresverlust durch verspätete Verbandsrechnungen verursacht. Die Zahlen: Bilanzsumme 25.967 Millionen Euro, Verbindlichkeiten 20.649 Millionen Euro, Erträge 3,732 Millionen Euro, Verlust 0,90 Millionen Euro.
Technische Betriebe Leimen
Den allgemeinen Fachkräftemangel bekam Kuhn zufolge auch dieser Teil der Stadtwerke zu spüren, unter anderem mit der Auswirkung auf gestiegene Personalausgaben. Die Rechnungsprüfer merkten indessen verspätete Rechnungsstellungen an und dass die ausstehenden Forderungen 2017 einen neuen Höchststand erreicht haben: Schuldner war hier vor allem die Stadt Leimen selbst. Die Zahlen: Bilanzsumme 3,831 Millionen Euro, Verbindlichkeiten 2,456 Millionen Euro, Aufwendungen 3,890 Millionen Euro, Gewinn 0,303 Millionen Euro.



