Das halten die Leimener von den Corona-Regeln
Umfrage unter Geschäftsleuten und Kunden - "Ich finde das ganz furchtbar"

Leimen. (kaz) Was halten Sie von den neuesten Corona-Bestimmungen? Das hat die RNZ Geschäftsleute und Kunden auf dem Georgi-Marktplatz in Leimen gefragt.

> Carmen Christof (46), Inhaberin eines Nagelstudios: "Ich finde das alles ganz furchtbar. Außerdem verstehe ich nicht, warum ich mein Geschäft schließen muss und Friseursalons offen bleiben dürfen. Ich habe doch viel mehr Abstand zu meiner Kundschaft. Bin ich nicht systemrelevant, weil ich für Schönheit sorge?"

> Günter Jundt (69), ehemaliger Apotheker: "Für’s Überleben ist es wichtig, wieder alles runterzufahren. Solange es keinen Impfstoff gibt, ist das Virus einfach zu gefährlich. Man hat die Lage unterschätzt und nicht weit genug vorausgedacht. Als Awo-Mitglied (Arbeiterwohlfahrt, Anm. d. Red.) tun mir die alten Menschen leid, die jetzt vereinsamen, weil es für sie keine Angebote mehr gibt."

> Wolfgang Fiola (74), Rentner: "Ich bedauere sehr, dass die Restaurants wieder schließen müssen. Meine Frau und ich waren in letzter Zeit öfter essen und wir haben stets festgestellt, dass die Hygienevorschriften vorbildlich eingehalten wurden. Dafür, dass die Fitnessstudios ebenfalls wieder dicht machen, habe ich auch kein Verständnis."

> Gabi Behr (64), Café-Betreiberin: "Das ist alles nicht nachvollziehbar und verdirbt uns das wichtige Weihnachtsgeschäft. Wir haben alle Vorschriften eingehalten, die Gäste registriert, Handdesinfektionsmittel bereit gestellt, die Hälfte der Tische rausgeräumt. Dazu kommt, dass die Leute meistens zu zweit zu uns kommen und nicht in großen Gruppen."
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> Ingeborg Beck (79), Rentnerin: "Ich werde am 2. Januar 80 Jahre alt und wollte meinen runden Geburtstag in der Villa Toscana feiern. Ich fürchte, das wird nichts und wir müssen das Fest verschieben. Das ist schade, weil es auf einen Samstag gefallen wäre."

> Francesca Piazza (30), Restaurant-Betreiberin: "Dass wir schließen müssen, ist überhaupt nicht in Ordnung. Zumal die Infektionsgefahr in der Gastronomie sehr gering ist. Jetzt müssen wir uns wieder mit Abhol- und Lieferservice über Wasser halten. Mal gespannt, ob die Branche wie versprochen mit 75 Prozent der Vorjahreseinnahmen entschädigt wird."

> Sali Alihajhdaraj (37), Geschäftsführer des Brauhauses: "Restaurants und Fitnessstudios geschlossen, keine kulturellen Veranstaltungen mehr: Da hat man ja kaum noch einen Grund aus dem Haus zu gehen. Auf der anderen Seite: Schauen Sie mal nach Frankreich, da gilt die Ausgangssperre. Dagegen geht es uns noch relativ gut."



