Leimen

Hilfspegel am Leimbach wird geprüft (Update)

Die Behörde reagiert auf Leimens Kritik. Der Start des Gewässerausbaus ist weiter unklar.

18.03.2023 UPDATE: 20.03.2023 19:58 Uhr 2 Minuten, 51 Sekunden
Zuletzt war der Leimbach in St. Ilgen im August kurz vorm Überschwappen. Foto: Lahm

Leimen-St. Ilgen. (bmi) Wir kennen die Gefahr, arbeiten an einer langfristigen Lösung, prüfen kurzfristige Verbesserungen – bitten aber auch um Geduld. So lässt sich die Stellungnahme des Regierungspräsidiums (RP) Karlsruhe zum Hochwasserproblem am Leimbach bei Leimen zusammenfassen. Man sei sich "der besonderen Problematik bewusst" und erarbeite Maßnahmen. Das RP stellt aber auch klar: Nur ein Gewässerausbau sorgt für Abhilfe.

Wie berichtet hatte die Stadt der zuständigen Behörde in der Sache Untätigkeit vorgeworfen, von einem "Zankapfel" gesprochen; Oberbürgermeister Hans Reinwald betonte: "Wir können im Interesse der betroffenen Anwohner nicht länger warten." Gewitter und andere Unwetter lassen den zwischen seinen Dämmen durch St. Ilgen verlaufenden Leimbach immer wieder zu Höchstständen anschwellen – zuletzt beim Unwetter im August 2022, als das Wasser bereits die Leimbachbrücke berührte. Aufbauend auf ebendiesem Starkregenereignis mit bis zu 70 Liter Niederschlag je Quadratmeter hat der dem RP zugehörige Landesbetrieb Gewässer nun ein Ingenieurbüro beauftragt. Dieses prüfe Anpassungen im Rahmen der Unterhaltung, "um die Situation für eine Übergangszeit so gut es geht zu verbessern".

Dabei gehe es konkret auch um ein früheres und automatisiertes Umleiten des aus Walldorf kommenden Wassers vom Leimbach in den Hardtbach. Das nach Hockenheim fließende Gewässer ist im Gegensatz zum Leimbach bereits ausgebaut und eine entsprechende Drosselung am Hochwasserrückhaltebecken Nußloch möglich. So könne man laut RP auch bei Hochwasser die Abflüsse im Leimbach im Bereich Nußloch und St. Ilgen auf 1000 Liter Wasser pro Sekunde begrenzen. Zudem wird auch "die Einrichtung eines Referenzpunktes" geprüft. So einen Hilfspegel zur frühzeitigen Alarmierung der Feuerwehr hatte die Stadt neben einer Reinigung des Bachverlaufs immer wieder gefordert.

Im Rathaus sorgt man sich seit langem um die Hochwassergefahr. Vor "dringendem Handlungsbedarf" und einer "brandgefährlichen Situation" etwa für die vielen St. Ilgener Souterrainwohnungen hatte der OB bereits im Juli 2021 gewarnt: "Der Zivilschutz wird nicht mehr ernst genommen." Das RP betont dagegen: "Die Arbeiten laufen mit Nachdruck, dauern bislang aber noch an." Und weiter: Die Gesamtsituation am Leimbach werde sich "nicht kurzfristig und nur im Zusammenhang mit der Maßnahme M 4 verbessern lassen".

Hinter M 4 versteckt sich der Ausbau des Leimbach-Unterlaufs: eine Sedimenträumung und Dammertüchtigung – also Tieferlegung und Verbreiterung des Flussbetts. Das RP rechnet hier "frühestens Ende 2023 mit einem Planfeststellungsbeschluss", ein Baubeginn sei "aktuell noch nicht abschätzbar". ...

Auch interessant
Hochwasserprojekt in Leimen: Die Tieferlegung des Leimbachs
Hochwasserschutz am Leimbach: Dielheim will "von niemandem Privatbesitz"
Leimen/Nußloch/Sandhausen: Gemeinsame Sache gegen Starkregen
(bearbeitet)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.