Ladenburg

Wenn der Radschnellweg einmal fertig ist, wird es schön

Trassenbegehung Radschnellweg: Bürgermeister Stefan Schmutz und Grünen-Stadtrat Marius Steigerwald machten sich vor Ort ein Bild.

14.10.2021 UPDATE: 15.10.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 8 Sekunden
In zwei Gruppen fuhren die Teilnehmer den Streckenabschnitt des geplanten Radschnellwegs von Ladenburg nach Mannheim entlang. Foto: Dorn

Von Katharina Schröder

Ladenburg. Der Trassenverlauf des neuen Radschnellwegs Mannheim-Heidelberg steht zwar schon fest, das ein oder andere Detail fehlt aber noch. Das merkten auch die Teilnehmer der rund zehn Kilometer weiten Fahrradtour entlang des geplanten Radschnellwegs am Donnerstag. Startpunkt war die Ladenburger "So-Da-Brücke", Ziel die Mannheimer Kurpfalzbrücke.

Dabei waren Vertreter des Regierungspräsidiums Karlsruhe (RP), das Planungsbüro Schüßler und des mit der Öffentlichkeitsbeteiligung beauftragten Unternehmens Translake. Auch Ladenburgs Bürgermeister Stefan Schmutz ließ sich die Radtour nicht entgehen. "Der Radschnellweg ist ein Thema, das mir sehr wichtig ist", betonte er im Gespräch mit der RNZ. "Ich werbe immer für Ladenburg als Stadt der kurzen Wege, da ist die Anbindung an so einen Radschnellweg wichtig." Dass die Römerstadt nun nur in rudimentärer Weise angebunden werde, sei noch mal ein anderes Thema. Aus dem Gemeinderat war lediglich Marius Steigerwald (Grüne) bei dem Termin. "Es ist ein sehr interessantes Projekt für klimaneutrale Mobilität", fand er. "So ein Radschnellweg gibt Anreize, vom Auto aufs Rad umzusteigen."

Auch Bürgermeister Stefan Schmutz (l.) und sein Ilvesheimer Amtskollege Andreas Metz stiegen für die Ortsbegehung auf ihre Fahrräder. Foto: Dorn

Die Tour sei dafür da, "den Radweg zu erleben", und "ein Gefühl für den Radweg zu bekommen", sagte Nathalie Faha von Translake. Das war zumindest auf dem Abschnitt von Ladenburg ins benachbarte Ilvesheim noch gar nicht so einfach. Sichtbar etwas getan, hat sich an der Strecke nämlich noch nicht. Das Projekt befindet sich ja noch nicht in der Bauphase, und einige Detailfragen seien noch nicht geklärt, wie Nathalie Faha erklärte.

Deutlich wurde auch, dass der Weg von Radfahrern, Spaziergängern und Hundebesitzern rege genutzt wird. Als die Gruppe mehrerer Dutzend Tour-Teilnehmer entlang fuhr, blieb der ein oder andere verärgerte Kommentar von Anwohnern oder Fußgängern nicht aus.

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"Sie haben jetzt den Ist-Zustand gesehen", sagte Daniel Seitz (Schüßler) am ersten Haltepunkt der Tour in Ilvesheim. "Man hat gesehen, dass es aktuell auf jeden Fall Konflikte gibt zwischen Radfahrern und Fußgängern." Diese Konflikte werde man aber beheben mit dem Radschnellweg, sicherte Seitz zu. Wo immer es möglich ist, werde man die Wege ausbauen. Dass dabei nicht jeder Baum stehen bleiben kann, sei klar. "Ein Radschnellweg ist eine Flächenversiegelung", sagte er, betonte jedoch: "Wir werden diese Flächen ausgleichen."

Auch das beschäftigte die Teilnehmer der Radtour. An den Haltepunkten konnten sie Fragen stellen, dabei ging es unter anderem auch um die Grünflächen. "Tabula rasa wird es nicht geben", versicherte Seitz.

Kathrin Zima (Schüßler) betonte außerdem, dass es zwar "Radschnellweg" heiße, das aber nichts mit Raserei zu tun habe. "Eigentlich ist es ein Komfortweg", sagte sie stattdessen. "Der Weg ist breit genug, dass Gegenverkehr und Nebeneinanderfahren kein Problem ist, Radfahrer und Fußgänger werden getrennt und der Rollwiderstand ist gering."

Klar wurde bei der Begehung aber schon jetzt: Wenn das Ganze mal fertig ist, wird es eine wirklich nette Strecke von Ladenburg aus. Vor allem der Abschnitt am Neckarkanal entlang bietet eine schöne Kulisse. Aber auch im Industriegebiet wird sich die Situation deutlich verbessern. Wie Seitz erklärte, wird dort der Radverkehr vom Industrieverkehr mit vielen Lkw getrennt werden, und zwar durch einen Bordstein und einen Sicherheitsstreifen. Auch die Schienen, die derzeit noch im Boden sind, sollen verschwinden. Denn Sicherheit werde großgeschrieben beim Radschnellweg.

Bürgermeister Stefan Schmutz war ebenfalls zufrieden: "Die heutige Fahrt hat eindrücklich bewusst gemacht, wie schnell man mit dem Rad von Ladenburg in die Mannheimer Innenstadt kommen kann: unter 25 Minuten." Das sei viel schneller als mit dem vorhandenen Angebot des öffentlichen Nahverkehrs.

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