Ladenburg

Stadt plant Solidaritätsaktion für Vereine

Ein Jahr ohne das Fest der Feste - Kulturprogramm war fertig organisiert - Für Flohmarkt-Samstag gab es keine Stände mehr

18.06.2020 UPDATE: 19.06.2020 14:45 Uhr 2 Minuten
Jedes Jahr zieht das Altstadtfest viele Besucher an. Doch genau sein Erfolgs macht die Veranstaltung nun unmöglich. Foto: Beckmann

Von Katharina Schröder

Ladenburg. Wenig überraschend aber dennoch bitter schlug die Entscheidung, das 47. Altstadtfest ausfallen zu lassen, auf. "Das Kulturprogramm war bereits komplett organisiert, und die Planung abgeschlossen", erklärt Nicole Hoffmann, Referentin des Bürgermeisters, auf Anfrage der RNZ. "Der Altstadtfest-Samstag war schon ausgebucht, für Sonntag gab es noch vereinzelt Plätze", sagt Hoffmann über die Vergabe der Flohmarktstände. Wegen der unklaren Lage habe die Stadt bisher noch keine Bestätigungsunterlagen und Rechnungen dafür zugestellt.

Bürgermeister Stefan Schmutz hatte bereits sein Bedauern über die Absage ausgedrückt: "Es ist sehr bitter, diese Entscheidung treffen zu müssen, aber in der aktuellen Situation wäre alles andere nicht verantwortbar." Die Vereine wolle die Stadt aber nicht vergessen und kündigte eine Solidaritätsaktion an. "Wir arbeiten gerade hinter den Kulissen sehr intensiv an der Solidaritätsaktion und werden hierzu bald informieren", lässt Hoffmann wissen.

"Es ist schade, das ist klar", meint die Vorsitzende der Ladenburger Sportvereinigung (LSV), Petra Klodt. "Aber eigentlich haben wir alle damit gerechnet." Für die LSV sei das Altstadtfest ein Highlight, und auch finanziell tue die Veranstaltung den Kassen der Abteilungen gut. Mit dem Gewinn aus dem Altstadtfest könnten Geräte angeschafft werden, und in Gesellschaftliches wie Ausflüge des Vereins investiert werden.

"Das ist natürlich etwas, das fehlt", meint Klodt. "Aber es ist nicht so, dass unsere neun beteiligten Abteilungen dadurch finanziell ruiniert sind." Die LSV habe volles Verständnis für den Entschluss der Verwaltung. "Wir stehen voll und ganz hinter der Entscheidung, aus denselben Gründen haben wir auch unseren Frühschoppen abgesagt."

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Über die von der Verwaltung geplante Solidaritätsaktion weiß die Vorsitzende noch nichts Genaues. Aber der Ortsausschuss für Leibesübungen (OAL), dem sie angehört, treffe sich Anfang nächster Woche mit der Verwaltung. Bei dieser Zusammenkunft ist auch die Solidaritätsaktion Thema.

Dem Athletik-Sportverein (ASV) macht die Absage zu schaffen. "Das bedeutet den Verlust von Einnahmen, die wir dringend brauchen", sagt der Vorsitzende Joachim Loose. Weil schon die Deutschen Meisterschaften der B-Jugend Ende März ausfielen, und auch der Römercup am ersten Juliwochenende nicht stattfinden kann, sei es nun "sehr, sehr viel", was fehlt. "Sollte die Meisterschaft der Ringer im Herbst doch noch stattfinden, könnten wir daran nicht teilnehmen wegen der finanziellen Einbußen", meint Loose.

Dass die Stadt eine Solidaritätsaktion anstrebt, findet er gut. "Ich habe dem Bürgermeister schon einen Brief geschrieben", erzählt er. "Ich habe vorgeschlagen, den Weihnachtsmarkt auszuweiten, damit sich Vereine beteiligen können." Nur müsste dafür der Weihnachtsmarkt erst einmal stattfinden.

Auch die Organisatoren von "Rock at Church" haben mit einer Absage gerechnet. "Wir haben uns auch im Team besprochen und hätten die Veranstaltung wohl sowieso abgesagt", erzählt Thomas Pilz. "Wir sind mit den Bands in Kontakt und haben uns gehütet, Verträge über die Bühnentechnik abzuschließen", sagt der Organisator. "Was Einnahmeverluste angeht, sind wir wohl besser dran als viele Vereine", so Pilz. Existenzielle Gelder brächen nicht weg. Den Bands müsse man "leider, leider" absagen.

Vorstellbar ist aber, dass "Rock at Church unplugged" als "kleines Ersatzformat" im Internet weiterläuft. Den Anfang hatte im April die Britpop-Band "USED" gemacht. Dabei wird ein Konzert der jeweiligen Band live auf der Homepage von Rock at Church übertragen.

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