Ladenburg

Altstadtfest steht auf der Kippe

Bürgermeister: Dass es gefeiert werden kann, sei "eher unwahrscheinlich" - Hilfe für Vereine - Entscheidung über Kerwe fällt in vier Wochen

02.06.2020 UPDATE: 03.06.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 33 Sekunden
Bis zu 70 000 Besucher kommen jedes Jahr zum Altstadtfest. Mit der Kerwe ist es eigentlich eine große Einnahmequelle für die örtlichen Vereine. Foto: Sturm

Ladenburg. (stu) Vereine trifft die Corona-Pandemie gleich doppelt. Der Übungsbetrieb ist nur eingeschränkt bis gar nicht möglich, und die Einnahmen gehen oft massiv zurück. Gerade Veranstaltungen wie das Altstadtfest oder auch die Kerwe sind eigentlich zuverlässige Einnahmequellen für die Ladenburger Vereinskassen, wenn da nicht noch das Coronavirus wäre.

Für den ASV und den FV 03 sind die Einnahmen bei der Kerwe am zweiten August-Wochenende ein wichtiger Faktor. Der Vorsitzende des FV 03, Thomas Thieme, schätzt mittlerweile die Ergebnisse der Kerwe besser ein als die Altstadtfest-Erträge. Aber kann die Traditionsveranstaltung, die in Ladenburg auf dem Marktplatz und im Benzpark eher im bescheidenen Rahmen gefeiert wird, in diesem Jahr überhaupt stattfinden? Um einer Antwort näher zu kommen, führte Bürgermeister Stefan Schmutz mit den Vereinsvertretern Thieme (FV 03) und Christoph Heckele (ASV) ein Gespräch.

Schmutz ist erst einmal froh, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen für größere Veranstaltung bis zum 31. August klar geregelt sind. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind öffentliche Veranstaltungen nur bis zu 100 Personen zulässig. An das Feiern von Volks- und Straßenfesten kann daher noch nicht gedacht werden, sagte der Bürgermeister im RNZ-Gespräch. Bei der Lageeinschätzung gebe es Einigkeit bei allen Beteiligten.

So sei es bei der Kerwe schwierig, die Hygienevorschriften und die vorgegebenen Abstandsregelungen einzuhalten. Aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit und der hohen Dynamik bei den Lockerungen wurde daher gemeinsambeschlossen, Ende Juni über das Schicksal des Volksfests zu entscheiden. "Vielleicht ist unter zumutbaren Rahmenbedingungen doch noch eine Form der Kerwe möglich", meinte Schmutz hoffnungsvoll.

Anders sieht es für den Bürgermeister beim Altstadtfest aus, das traditionell am zweiten September-Wochenende steigt. Zum Fest der Feste kommen schon mal bis zu 70.000 Besucher. Damit fällt das Altstadtfest in die Kategorie Großveranstaltungen. Weil es aber nach dem 31. August liegt, gibt es vonseiten des Landes noch keine Handlungshinweise. Viele Großveranstaltungen in der Region, aber auch das Oktoberfest in München oder der Cannstatter Wasen in Stuttgart wurden wegen der hohen Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus bereits abgesagt.

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Diese Gefahr sieht Schmutz auch beim Altstadtfest. "Nach derzeitiger Lage ist es sehr unwahrscheinlich, dass wir in diesem Jahr unser Altstadtfest feiern können", meinte er. Der Bürgermeister erhofft sich schnellstmöglich eine verbindliche Aussage seitens des Landes zu Großveranstaltungen ab dem 1. September. "Erst dann können wir schnell eine verbindliche Entscheidung treffen." Ihm ist bewusst, dass die Einnahmeausfälle die Vereine finanziell treffen werden. Die Verwaltung arbeitet daher schon jetzt an einer "Hilfsaktion für die Vereine". Die soll greifen, wenn das Fest der Feste wirklich ausfallen sollte.

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