Rettungsschwimmer brauchen ein neues Boot
"Rhein-Neckar 2" macht nach 20 Jahren im Einsatz Probleme - DLRG hofft auf Spenden

Ladenburg. (stu) Die Ladenburger können sich nicht über mangelnde Rettungskräfte beschweren. Die Freiwillige Feuerwehr ist bestens ausgestattet, das Technische Hilfswerk hat hier seinen Schwerpunktstandort mit den leistungsstärksten Pumpen in der Region, und auch die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) ist hier mit der Fachgruppe Bootswesen angesiedelt. Mit ihrem 20 Jahre alten Rettungsboot "Rhein-Neckar 2" gibt es aber immer wieder Probleme.
Die DLRG-Gruppe Ladenburg/ Edingen-Neckarhausen hat es 2015 in gebrauchtem Zustand übernommen. "Unser Rettungsboot ist eben in die Jahre gekommen, und eine Erneuerung ist wahrlich kein Luxus", sagte der Ortsvereinsvorsitzende Jochen Knausenberger. Sein Stellvertreter Jochen Quintel stimmte ihm zu bei der Präsentation des alten Boots am Neckar.
Der rund 250 Mitglieder starke Ortsverein hat in den vergangenen Jahren zwar Rücklagen gebildet, die rund 55.000 Euro teure Investition, die für die Erneuerung fällig wird, ist dann aber doch eine zu große Summe. Zumal die DLRG erst vor vier Jahren auch ihr Einsatzfahrzeug für rund 50.000 Euro ersetzen musste. Da auch die bezahlten Einsätze wie die Wasserwacht beim LSV-Triathlonfestival oder beim Drachenboot-Festival sowie Regatten-Unterstützungen aufgrund der Pandemie wegfallen, ist die Finanzierung des neuen Boots schwierig. Zwar gebe es einen überschaubaren Landeszuschuss, aber als eigenständiger Verein sei die DLRG selbst verantwortlich, ergänzte Wasserretter und CDU-Stadtrat Sophian Habel.
Die Rettungsgruppe Bootswesen ist für die rund 20 Kilometer Flussstrecke zwischen Heidelberg und Mannheim zuständig. Die Retter arbeiten eng zusammen mit der Feuerwehr. Die sei meist schneller vor Ort und rufe die DLRG-Kräfte hinzu, wenn es erforderlich ist, berichtete Bootsführerin Nadja Wolff.
Zwölf ausgebildete Wasserretter hat die Ortsgruppe aus Ladenburg und Edingen-Neckarhausen. Auch die Feuerwehr habe zwar zwei Rettungsboote, aber ausgebildete Taucher oder Strömungsschwimmer haben die Floriansjünger nicht. Alarmiert wird die DLRG-Gruppe Ladenburg/Edingen-Neckarhausen, wenn Personen in den Neckar springen oder auch bei Schiffsunglücken, die auf der stark befahrenen Wasserstraße immer wieder vorkommen. Knausenberger erinnerte auch an den tragischen Einsatz im September 2018, als zwei Menschen in ihrem Auto von der Fähre rollten und ertranken.
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Die DLRG-Einsatzkräfte versuchten stets alles, um bei den Rettungen erfolgreich zu sein, oft komme die Hilfe jedoch zu spät. Bei Wassereinsätzen ist die Zeit im Notfall noch knapper als bei anderen Rettungseinsätzen. Die rund 30 aktiven Mitglieder überwachen auch die beiden Bäder in Ladenburg und Edingen-Neckarhausen. Besonders wichtig seien die angebotenen Schwimmkurse, denn immer noch verlieren Kinder und Erwachsene ihr Leben, weil sie nicht schwimmen können.
Wegen des neuen Rettungsboots ist die DLRG mit dem Ladenburger Bürgermeister Stefan Schmutz und seinem Edingen-Neckarhäuser Kollegen, Simon Michler, im Gespräch. Knausenberger und Quintel hoffen auf günstige Kredite bei den Banken. Am besten seien aber Spenden. Ein geeignetes Boot hat der Vorstand schon im Blick. Bis Ende des Sommers soll der Kauf über die Bühne gehen. Für das neue Einsatzfahrzeug kamen vor vier Jahren rund 20.000 Euro Spenden zusammen. "Es wäre toll, wenn wir einen ähnlichen Betrag erwarten könnten", sagte Knausenberger.
Info: Spendenkonto: DLRG Ladenburg/Edingen-Neckarhausen e.V. Sparkasse Rhein Neckar Nord IBAN: DE38.6705.0505.0066 0067 51.