LSV Weinheim

Das Flugfest zog so viele Besucher an "wie nie"

Zum Ende des LSV-Sommerfests reichten die Parkplätze nicht mehr aus - "Royal Jordanian Falcons" erneut der Publikumsrenner

03.09.2017 UPDATE: 04.09.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 5 Sekunden

Tausende Zuschauer waren dabei, als diese Pitts-Maschine am Sonntagmittag zu spektakulären Flugrunden ansetzte. Fotos: Kreutzer

Von Philipp Weber

Weinheim. Sie haben zum zweiten Mal hintereinander in Weinheim Station gemacht - und offenbar noch mehr Besucher angezogen als im Vorjahr: die "Royal Jordanian Falcons". Die Motor-Kunstflieger aus dem Königreich Jordanien zeigten am gestrigen Sonntagnachmittag ein spektakuläres Display: Als sie sich in ihren 3000-PS-Maschinen mit den Kräften der Physik maßen, jubelte das Publikum. Dies war laut Nicole Allendorf-Ostwald so zahlreich erschienen, dass die Parkplätze am Ende nicht mehr ausreichten. "Es war ein Publikumsverkehr, wie wir ihn noch nie hatten", so die Sprecherin des Luftsportvereins Weinheim.

Dabei war das Sommerfest am Samstagmittag bei mittelmäßigen Wetter gestartet. Wolken drohten über der Altau im Westen Weinheims. Und "pünktlich" zur ersten Vorführung der königlichen Formations-Kunstflieger am späten Samstag-Nachmittag passierte es. Der Himmel öffnete seine Schleusen - und die "Falken" mussten das Programm abbrechen. Aber es gab ja noch den Fest-Sonntag, an dem sich die Flugkünstler mit einem einwandfreien Display revanchierten. Der Rest des Programms fand planmäßig statt.

Das Samstagabend-Programm lockte mit Flugvorführungen samt Illuminations-Effekten und Musik. Nicht zu vergessen: die Feuer-Akrobatik-Aufführung von Flugschüler Jeremy König. Der Abend endete mit einem Profi-Feuerwerk. "Die Hälfte der Kosten hat ein Sponsor übernommen, den Rest wir", so Allendorf-Ostwald. Sie ist stolz darauf, dass der Verein das Programm erneut eintrittsfrei gestalten konnte. Auf diese Weise wollen sich die Flieger - trotz ihres aerodynamischen Betätigungsfelds - als bodenständig, volksnah und familienfreundlich präsentieren: "Wir hatten alles an Verwandtschaft und Bekanntschaft da, was irgendwie helfen konnte."

Anziehungskraft auf die Besucher übten aber auch die LSV-Piloten selbst (etwa die Segelflieger vom Blechbixx-Team) und die Gäste aus den Partnervereinen aus: Uwe Schreier aus Backnang etwa drehte mit seiner Pitts spektakuläre Runden. Spannung war auch garantiert, als Volker Fischer seine Yak 52 gen Himmel lenkte. Und auch die Überflüge der Flieger-Kollegen aus Speyer und Mannheim klappten hervorragend - so war auch eine Junkers 52 "Tante Ju" am Weinheimer Himmel zu sehen. Auf Interesse stießen zudem die Rundflug-Angebote per Flieger oder Hubschrauber - einige wagten sogar einen Fallschirm-Tandemsprung.

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Und: Der Verein konnte am Sonntag seine Olympia-Meise starten lassen. Die ersten Segelflug-Maschinen dieses Typs waren Ende der 1930er-Jahre konstruiert worden. Die "Meise" des Vereins stammt aus den 1950er-Jahren. Sie ist seither immer wieder restauriert worden - und heute eines von weltweit nur noch zwei flugtauglichen Modellen. Apropos Modell: Nur wenige Schritte waren es zum benachbarten Modell-Flugsportverein. Zum Teil maßstabsgetreu gefertigte Flugzeuge, Hubschrauber und Jets rasten hier durch die Luft und dicht über die Grasnarbe. Dieser Verein zählt rund 100 Mitglieder und freut sich über Nachwuchs und interessierte Zuschauer, die auch gern mal im Rahmen einer Radtour vorbeischauen und Fragen stellen dürfen, wie es hieß.

Beim LSV begann der Sonntag mit Blasmusik und einem Frühschoppen. Während mehr und mehr Besucher ankamen, verzogen sich die letzten Wolken - und gaben den Himmel für erste Rundflüge mit faszinierenden Ausblicken frei (siehe weiteren Bericht). Dass am Ende so viele Besucher kamen, freute auch die Vertreter des Königreichs Jordanien. Die waren nicht allein in der Luft tätig: In einem Zelt konnten sich die Besucher über das Land informieren. "Ich war im April selbst dort, um die Falcons zu besuchen", so Allendorf-Ostwald.

Das Land sei eine sichere Insel - inmitten einer brodelnden Umgebung. Gerade darum ist es aber keineswegs sicher, dass die "Falcons" schon im kommenden Jahr wiederkommen. Schließlich sind sie die fliegenden Botschafter ihres Landes.

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