Kommunalwahl in Hirschberg

Viele Räte wollen es noch mal wissen

Fritz Bletzer und Horst Metzler treten nicht mehr an

07.11.2018 UPDATE: 08.11.2018 06:00 Uhr 3 Minuten, 32 Sekunden

Im Bürgersaal des Rathauses tagt der Hirschberger Gemeinderat. In welcher Konstellation er dies künftig tun wird, entscheidet sich bei der Kommunalwahl am 26. Mai. Die Parteien und Wählervereinigungen befinden sich mitten in den Vorbereitungen für den Wahlkampf. Foto: Dorn

Von Annette Steininger

Hirschberg. Zwar ist es noch eine Weile hin bis zur Kommunalwahl am 26. Mai 2019, doch die Parteien und Wählervereinigungen sind hinter den Kulissen bereits in der Planung und sprechen Kandidaten an. Die RNZ hat sich bei den Partei- und Fraktionsvorsitzenden umgehört, wie weit die Vorbereitungen gediehen sind und welche Gemeinderäte weitermachen wollen. Tatsächlich gibt es einige.

Freie Wähler: Das Thema "Kommunalwahl" stehe noch nicht oben auf der Agenda, sagt Vorsitzender Alexander May. Die Listen seien noch nicht komplett besetzt; "wir sind zum heutigen Stand jedoch sehr zufrieden". So sei die Resonanz bei der Kandidatensuche "sehr positiv". Es gibt dabei mehrere Punkte, die für die Freien Wähler wichtig sind. So würden sie Mitbürger kontaktieren, die ein hohes Maß an Engagement, Kreativität und Eigenständigkeit mitbringen. "Uns ist es wichtig, in unseren Listen ein breites Spektrum von beruflichem und gesellschaftlichen Know-how abzubilden", betont May. Nur dann könnten die Freien Wähler ihrem bisherigen Slogan von "lokal - optimal" gerecht werden.

Von der aktuellen Fraktion wird nur einer nicht wieder kandidieren: Urgestein Fritz Bletzer (75 Jahre). Damit wird es auch einen neuen Ersten Bürgermeister-Stellvertreter geben müssen. Im Gemeinderat bleiben wollen dagegen: Fraktionsvorsitzender Werner Volk, Volker Barzyk, Bernd Kopp, Alexander May und Jörg Mayer.

Zu den Themen für die Wahl sagt May: "Aktuell stehen einige Themen zur Entscheidung im Gemeinderat an. Dann kommen im Dezember 2018 bis Februar 2019 die Haushaltsplanungen, bei welchen wir die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde ausloten. Auf dieser Basis werden dann auch Schwerpunkte für den Wahlkampf setzen."

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CDU: "Wir stecken derzeit in der Tat noch in der Kandidatensuche", teilt Fraktionsvorsitzender Christian Würz mit. Alle amtierenden CDU-Gemeinderäte - also Würz, Wolfgang Pfisterer, Matthias Dallinger, Thomas Götz und Ferdinand Graf von Wiser, haben sich bereit erklärt, für die nächste Wahl erneut zur Verfügung zustehen. Darüber hinaus stehe die CDU mit zahlreichen Persönlichkeiten "in intensiven Gesprächen", so Würz. "Unter ihnen befinden sich junge, aber auch lebensältere Personen, die einen tollen Querschnitt unserer Hirschberger Bevölkerung abbilden."

Die Christdemokraten gehen davon aus, dass sie die Liste zum Jahresende voll haben und die Kandidaten zu Beginn des neuen Jahres den Bürgern präsentieren können. Hierzu soll es in beiden Ortsteilen ausreichend Gelegenheiten geben. "Es ist und war auch für die kommende Periode nicht einfach, Menschen zu einer Kandidatur zu bewegen", gibt Christian Würz offen zu. Neben Familie und Beruf bleibe oftmals wenig Zeit, diese anspruchsvolle Aufgabe so auszufüllen, wie man es gerne für sich selbst, aber auch für den Bürger erwartet.

Ein Thema für den Kommunalwahlkampf hervorheben will die CDU jetzt noch nicht: "Das wäre dem Meinungsbildungsprozess aller Kandidaten vorgegriffen", findet Würz. Persönlich greife er jedoch gerne neben der Verbesserung der innerörtlichen Verkehrssituation und den Trainingsbedingungen in den Sporthallen, die nachhaltige energetische Entwicklung der Gemeinde, die Fortentwicklung der Kitas, Kindergärten, Schulen und Seniorenangebote als Hauptthemen heraus.

Grüne Liste Hirschberg: "Natürlich beschäftigen auch wir uns mit den Vorbereitungen für die Kommunalwahl und der Besetzung der Listen", betont Fraktionsvorsitzende Monika Maul-Vogt. Näheres dazu soll es bei der Listenvorstellung geben, für die es noch keinen Termin gibt. "Wir sprechen gezielt Frauen und Männer an, von denen wir glauben, dass sie etwas zu auszusagen haben, einen gesellschaftlichen Beitrag leisten werden und bei ihrer Wahl in den Gemeinderat ein Gewinn für dieses Gremium und die Gemeinde sein werden", sagt Maul-Vogt über die Kandidatensuche. Das Problem seien dann eher die zeitlichen Kapazitäten für ein solches Amt als die "Begeisterung" dafür.

Wer von den bisherigen Gemeinderäten - Maul-Vogt, Thomas Herdner, Jürgen Steinle und Karl Heinz Treiber - wieder kandidiert, wollte die Fraktionsvorsitzende nicht sagen und verwies auf die Listenvorstellung.

Die Themenrichtung für den Wahlkampf steht aber schon fest: "Wir versuchen, die Anliegen der Menschen im Ort in der Arbeit im Gemeinderat einzubringen, und werden diese auch im Wahlkampf thematisieren. Auch klassische grüne Themen wie Umwelt und Soziales werden selbstverständlich eine Rolle spielen", kündigt Maul-Vogt an.

SPD: Auch die Sozialdemokraten sind "mitten in der Vorbereitung", wie Vorsitzender Rüdiger Kanzler mitteilt. Eine Programmkommission arbeitet hier an den Schwerpunkten zur Kommunalwahl 2019. Die Vorstellung der Kandidaten wird Anfang Mai 2019 sein. Vorher müssen diese aber noch nominiert werden. Dies geschieht auf einer Mitgliederversammlung Mitte Februar, kündigt Kanzler an. Dazu wird ein Listenvorschlag vorliegen. Alle Mitglieder des Ortsvereines werden darüber abstimmen.

"So eine Listenaufstellung ist schon ein Marathon, aber wir haben eine Findungskommission gebildet, die sich rege austauscht, diskutiert und Kandidaten überzeugt, um auf unsere Liste zu gehen", sagt der Vorsitzende zur Kandidatensuche. "Wir werden Kandidatinnen und Kandidaten haben, die im Ort Wertschätzung erhalten, einen Bekanntheitsgrad haben und auch in vielen Vereinen und Organisationen mitarbeiten", verspricht er.

Von den bisherigen Gemeinderäten der SPD wird nur Horst Metzler aufgrund gesundheitlicher Probleme und auch altersbedingt nicht mehr antreten. Kreisrätin Eva-Marie Pfefferle und Fraktionsvorsitzender Thomas Scholz machen weiter, sofern sie denn gewählt werden.

Auch einige Themen stehen bei der SPD schon fest: "Neben der Verkehrsmisere in Großsachsen, deren Lösung wir seit Langem fordern, wird die Sicherung der Einkaufsmöglichkeiten im Ort ein Thema werden", sagt Kanzler.

FDP: Ein Wiedersehen gibt es hier mit Fraktionsvorsitzendem Oliver Reisig und Gemeinderat Tobias Rell. Sie treten bei der Wahl im Mai beide erneut an. Noch befinden sich die Liberalen auf Kandidatensuche und haben ihre Liste noch nicht voll. Weitere Auskünfte gab es von den Liberalen nicht: "Wir befinden uns noch in den Vorbereitungen, werden aber derzeit den Wahlkampf noch nicht eröffnen und deswegen keine Stellungnahme abgeben. Unsere Bürger sollen erst einmal Weihnachten feiern und den Jahresausklang genießen, bevor sie sich mit der Kommunalwahl beschäftigen."

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