Viel Glanz bei Büttenreden und Tanz (plus Fotogalerie)
Die Neckargemünder Karnevalsgesellschaft begeisterte mit ihrer Prunksitzung.

Von Agnieszka Dorn
Neckargemünd. Der Till brachte es auf dem Punkt: "Hajo ihr Narren, da bin ich endlich wieder, hab im Gepäck viel Witz, Tanz und tolle Lieder". Das alles zu erleben gab es in der Tat am Freitagabend bei der Prunksitzung der Neckargemünder Karnevalsgesellschaft (NKG) im proppenvollen Martin-Luther-Haus. Die NKG hatte wie immer eine tolle Prunksitzung auf die Beine gestellt, die Stimmung war grandios. Durch die Sitzung führten Sitzungspräsidentin Susanne Konrad und Wolfgang Göbes.
Till (Claudia Weichert) deutete gleich zu Beginn der Sitzung im Prolog schon an, was die Fastnachtsnarren den Abend über erwartete: "Das Rathaus, das kommt dabei immer gut an, darum sind sie natürlich auch gleich als Erstes dran". Und weiter: "Im Bürgerbüro, da hab’ ich – was für ein Schreck – beim Reinkommen was ganz Unglaubliches entdeckt. Ampelverkehr heißt es jetzt hier mit grünen und rotem Lichterlein.
Gelb fehlt komplett, das heißt dann wohl: Es geht gleich los, das lassen wir sein". Das sorgte für Gelächter im Martin-Luther-Haus. Unter den Gästen war auch Bürgermeister Frank Volk und SPD-Landtagsabgeordneter Jan-Peter Röderer. Auch befreundete Karnevalsvereine waren da, etwa die Astoria Störche aus Walldorf oder die Ziegelhäuser Karnevalsgesellschaft. Nach dem Prolog vom Till marschierten die Aktiven samt Elferrat und Stadtprinzessin Jessica I auf die Bühne, es gab eine Vorstellungsrunde – und dann ging es los mit Tänzen und Büttenreden.
Einen tollen Schautanz legten die Ministernchen auf der Bühne hin. Sie waren als Einhörner verkleidet und begeisterten alle. Wann bekommt man schon mal Einhörner zu Gesicht, die zudem toll tanzen und pure Lebensfreude versprühen? Die Ministernchen hatten zudem zu Beginn der Sitzung mit einem Gardetanz für Stimmung gesorgt. In nichts nach standen die Juniorsternchen mit einem synchronen Gardetanz, auch sie begeisterten zudem mit einem Indianer-Schautanz. Indes entführten die Elsenzhexen mit dem Schautanz "Hänsel und Gretel" in die Welt der Geschwister Hänsel und Gretel.
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Der Abend bestand aus einem abwechslungsreichen Programm zwischen Garde- und Schautanz sowie Büttenreden. In einer Doppelbütt nahmen die "Ampelmännle" alias Thomas Schmitz und Marco La Licata unter anderem die Ampelregierung aufs Korn. "Bei der Regierung wollen grad Rot und Gelb und Grün alle gleichzeitig leuchten, das kann ja als Orientierung nicht funktionieren", meinten beide. Verkleidet waren sie übrigens entsprechend im grünen und rotem Frack.
Zwar habe die Ampelregierung keinen Plan, wenn man aber die Ampel abschaltet, dann werde alles ganz schwarz – und "des gibt nunmal aach kee Orientierung". Dafür gab es Applaus. Jedenfalls zogen beide einiges durch den Kakao: vom Heizungsgesetz über den "Blaumann" der Stadt Neckargemünd, der die Strafzettel verteilt, bis zu Gemeinde- und Verwaltungsthemen wie den Fußgänger-Check. Ausgelassen wurden auch nicht die Klimakleber und die Demonstration der Landwirte.
Indes griff die flotte Hermine alias Hermann Streib alles auf, was so den Alltag betrifft: vom Abnehmen über veganes Essen bis zum Urlaub in Österreich. Und Julia Strifler schilderte in der Bütt "Das erste Mal verliebt", wie es sich so anfühlt bei der ersten großen Liebe. Indes zogen "Ratsch und Batsch" alias Thomas Muley und Matthias Bauer als zwei ältere Damen verkleidet die Männer und das Älterwerden durch den Kakao. Und Waltraud sowie Hannelore (Silvia Gündler und Silke Ohlheiser) mimten zwei Frauen, die am Strand die Männerwelt beobachten.
Etliche Schautänze sorgten zudem für Stimmung: Die Mamas und Papas, die die Welt zeigten, die Sugastars "Zeit ist Geld", das Männerballett mimte Mary Poppins auf Abwegen, und es gab einen Schautanz der Doppelmariechen Sina und Marie Müller um arabische Nächte. Indes legten die Neckarsternchen einen tollen Gardetanz hin, in nichts nach standen Tanzmariechen Aaliyah Schäfer und Angelina Funk. Für Schunkelrunden sorgte der Wiesenbacher Musikverein.