Letzte Ruhestätte in parkähnlicher Anlage
Gemeinderat entscheidet über gärtnergepflegtes Grabfeld in Leutershausen - Neues Konzept für beide Friedhöfe soll erarbeitet werden

Auf dem Bild ist dargestellt, welche Maßnahmen die Verwaltung auf dem Leutershausener Friedhof für möglich hält. Mit 1 ist der potenzielle Standort für eine "gärtnergepflegte Grabanlage" bezeichnet. Plan: Gemeinde Hirschberg
Von Annette Steininger
Hirschberg. Das Bestattungswesen hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert; auch die Gemeinde Hirschberg will nun neue Wege beschreiten. So soll der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstag, 29. Mai, 18.30 Uhr, im Rathaus darüber entscheiden, ob auf dem Leutershausener Friedhof eine "gärtnergepflegte Grabanlage" entsteht.
Dabei handelt es sich laut Sitzungsvorlage um ein Bestattungsangebot der Gemeinde unter Mitwirkung der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner eG. Letztere beziehungsweise ein "ortsansässiger" Friedhofsgärtner übernimmt die vollständige Pflege der Grabfelder. Wenn jemand in der Anlage eine Grabstätte erwirbt, schließt er einen Vertrag mit der Genossenschaft ab und hat somit keinen Pflegeaufwand mehr.
Das gärtnergepflegte Grabfeld würde an der Stelle des bisherigen Grabfeldes A (siehe Nummer 1 auf dem Bild), das mittlerweile vollständig geräumt ist, entstehen. Das Ganze soll laut Verwaltung "parkähnlich" angelegt werden. Eine individuelle Gestaltung sei dennoch möglich, denn unter Einhaltung bestimmter Vorgaben könne zum Beispiel auch ein persönlicher Grabstein ausgesucht werden. Alle Grabarten, die die Gemeinde bislang anbietet, ausgenommen Doppelwahlgrabstätten, sind hier realisierbar.
Bereits beim Bürgertag 2014 ist das Thema "Gärtnergepflegte Grabfelder" präsentiert worden. Die Bürger hätten, so die Verwaltung, großes Interesse an solch einem Angebot auf den Hirschberger Friedhöfen gezeigt, was sich in den ausgefüllten Fragebögen widerspiegelte. Auch der Ausschuss für Technik und Umwelt würde die Herstellung eines solchen Grabfeldes begrüßen und empfiehlt dem Gemeinderat, dem Vorhaben sowie dem Abschluss eines Vertrages mit der Genossenschaft zuzustimmen.
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Doch das ist nicht die einzige Neuerung, die für die Friedhöfe anstehen könnte. So hat die Verwaltung ein "Grobkonzept" erarbeitet, welche kurz- und mittelfristigen Maßnahmen umzusetzen wären. Der Gemeinderat soll die Verwaltung nun damit beauftragen, auf Grundlage der Vorlage ein Gesamtkonzept "für eine zukunftsorientierte Gestaltung" der Friedhöfe zu erarbeiten.
Zu den mittelfristigen Maßnahmen könnten in Leutershausen auch ein neues Grabfeld oder auch die Sanierung von Toilettenanlage und Trauerhalle gehören. Optional nennt die Verwaltung auch bei den mittel- bis langfristigen Maßnahmen eine Erweiterung des Friedhofs nach Süden auf den jetzigen Parkplatz mit gleichzeitiger Verlegung des Parkplatzes nach Osten. Langfristig könnte zudem über eine Erweiterung des Friedhofs nach Norden nachgedacht werden.
In Großsachsen bestünde die Möglichkeit, kurzfristig weitere Urnenwahlgräber zu schaffen. Die Verwaltung führt zudem als mögliche kurz- bis mittelfristige Maßnahme eine Erweiterung um weitere Grabarten in "Grabfeld H" an. "Dadurch wären auch gärtnergepflegte Grabfelder oder alternativ Rasengräber auf dem Friedhof in Großsachsen möglich", heißt es dazu in der Sitzungsvorlage.
Weiteres Thema bei der Gemeinderatssitzung ist die Bedarfsplanung für die Kindertagesbetreuungseinrichtungen. Hier kommt die Verwaltung unter anderem zu dem Schluss, dass der Bedarf an Krippenplätzen tendenziell steigen wird, "sodass eine weitere Einrichtung weiterhin für notwendig erachtet wird". Nötig wird auch eine Ausgabe für den behindertengerechten Ausbau des Bahnhofs Hirschberg/Heddesheim nach S-Bahn-Standard. Der Gemeinderat entscheidet über die Kostenübernahme Hirschbergs in Höhe von bis zu 450.000 Euro. Rund 406.000 Euro wurden bereits als Abschlagszahlungen geleistet.



