Kein Gemeindefasching und keine Frauenfastnacht
Dafür bleiben aber der Rathaussturm und der Kinderfasching erhalten und sind bereits geplant.

Von Annette Steininger
Hirschberg. Nachdem die Corona-Auflagen für Veranstaltungen gefallen sind, haben auch die Fastnachter eigentlich wieder freie Hand, ihr närrisches Treiben wieder aufzunehmen. Und vielerorts wird das groß gefeiert.
Doch in Hirschberg, wo sonst auch der Bär an Fasching steppt, sieht es in diesem Jahr recht mau aus mit den Großveranstaltungen in der närrischen Zeit. Die RNZ hat sich bei den Veranstaltern umgehört.
Normalerweise steigen im Martinssaal der Gemeindefasching der Katholischen Pfarrgemeinde Leutershausen und die Frauenfastnacht der kfd. Nicht aber in diesem Jahr, denn das Gemeindehaus wird saniert. "Die Frauen haben mit mir gemeinsam die Entscheidung getroffen, die Fastnacht aufgrund des Mangels an geeigneten Räumlichkeiten in Leutershausen 2023 noch mal ausfallen zu lassen", teilte Fastnachtspräsident Simon Kolb auf RNZ-Anfrage mit. "Das war keine leichte Entscheidung, aber letztlich die einzig mögliche." Sie sei bereits vor einigen Wochen gefallen.
Auf Nachfrage, ob denn die Heinrich-Beck-Halle nicht für die Veranstaltungen in Frage gekommen wäre, sagte Kolb: "Da wir von Donnerstag bis Samstag einen Raum brauchen (Auf- und Abbau nicht eingerechnet) ist die Heinrich-Beck-Halle keine Option gewesen."
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Zumindest intern wird aber etwas gefeiert: Die Fastnachter möchten die Akteure und Helfer für 2024 schon mal mit einem kleinen Event einstimmen, der gleichzeitig ein kleines Dankeschön für ihren unentgeltlichen Einsatz sein soll, erzählte Kolb.
Die persönlichen Einladungen für die Veranstaltung am 11. Februar sollen in den nächsten Tagen rausgehen. "Wir freuen uns, wenn wir im nächsten Jahr endlich anderen wieder Freude und für ein paar Stunden das ein oder andere Lachen bereiten können", sicherte der Fastnachtspräsident zu, dass dann wieder mit Gästen gefeiert werden soll.
"Man hat sich im Zusammenhang mit der Fastnacht nun fast drei Jahre nicht gesehen, und 2024 soll dann aber wirklich wieder was geboten werden." Der Zeitpunkt jetzt soll genutzt werden, auch mal was zurückzugeben.
Auch in Großsachsen bleibt es an Fasching ruhig: Kein donnerndes "Saase helau!" wird in der Alten Turnhalle ertönen, wo sonst die kfd mit ein paar Hundert Gästen ihre Frauenfastnacht feiert. Bereits im Oktober hätten sie sich dazu entschlossen, teilte Organisatorin und Moderatorin Gaby Eschwey mit.
Die Gründe seien zum einen die unklare Entwicklung von Corona im Winter bis zur Fastnacht gewesen. Außerdem habe es keine 100-prozentige Zusage für die Alte Turnhalle von der Gemeinde gegeben, da die Bühne momentan mit Feldbetten und Spinden für eine eventuelle Aufnahme von Flüchtlingen belegt sei. Wie bereits berichtet, ist die Halle potenzielles Notquartier, sollte die Gemeinde kurzfristig Geflüchtete zugewiesen bekommen.
Laut Eschwey sind zudem etliche Aktive nicht mehr mit an Bord. Ein weiterer Grund sei der Ukraine-Krieg, "der nicht gerade zu einer ausgelassenen Fasnachtsstimmung beiträgt". Die Aktiven wollen sich aber jeweils einmal im Monat treffen und eventuell für 2024 wieder ein Programm auf die Beine stellen, machte Eschwey zumindest etwas Hoffnung für das kommende Jahr. "Mal schauen, was uns alles so erwartet, aber wir wollen am Ball bleiben."
Stellt sich noch die Frage, ob es den Kinderfasching wieder geben wird, der sonst immer in der Heinrich-Beck-Halle steigt. "Wir haben uns zwischen den drei Ausrichtern abgestimmt, wer denn nach den Lockdowns den Ball wieder aufnimmt.
In diesem Jahr wird der FV 1922 Leutershausen den Kinderfasching ausrichten. In 2024 wäre dann der MGV 1884 und in 2025 die Sängereinheit an der Reihe", teilte der Vorsitzende der Sängereinheit, Michael Lang mit. Und in der Tat bestätigte der Zweite Vorsitzende, Jürgen Drefs, dass der Kinderfasching geplant sei und wie vor Corona-Zeiten am Faschingsdienstag, der in diesem Jahr auf den 21. Februar fällt, in der Heinrich-Beck-Halle stattfinden soll. Also doch ein bisschen Faschingsstimmung in der Gemeinde.
Und dann gibt es ja noch traditionell den Rathaussturm am Schmutzigen Donnerstag. Und in der Tat werden die Apfelbachhexen wieder das Verwaltungsgebäude einnehmen, wie die Vorsitzende des MGV Sängerbund, Heidi Sacht, mitteilte.
Und zwar am 16. Februar. "Der Ablauf ist wie früher im kleinen Kreis, nicht mit den Kindergarten-Kindern und etlichen Prinzen-Hoheiten", erläuterte Sacht. Ob Dieter Korsch als Oberhexenmeister wieder antrete, sei noch fraglich, da er mit seinen fast 90 Jahren den Ablauf nicht mehr bewältigen könne. Das wollte Sacht noch bei der Singstunde am Mittwochabend klären.




