Hirschberg

Das planen DeMi-Promotion und Live Act Music für den Sommer

Die Agenturen durchleben harte Zeiten und müssen kreative Lösungen im "Berufsverbot" finden.

12.02.2021 UPDATE: 13.02.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 7 Sekunden
Das waren Zeiten, da kommt Sehnsucht auf: DeMi-Promotion Geschäftsführer Dennis Gissel (li.) und Live-Act-Music-Geschäftsführer Uli Roth vor einem Bild des „Fanta4“-Konzertes am Weinheimer Waidsee. Foto: Dorn

Von Annette Steininger

Hirschberg. "Eigentlich haben wir ein klassisches Berufsverbot", sinniert der Geschäftsführer der Hirschberger Veranstaltungsagentur DeMi Promotion, Dennis Gissel, im Gespräch mit der RNZ. Unumwunden gibt er zu, dass es schwierig ist, mit der "wöchentlichen Volatilität – Lockdown ja, Lockdown nein?" zu leben. Schon im März 2020 hatte sich die Agentur dazu entschieden, alle Veranstaltungen auf 2021 zu verlegen.

Gissel und Uli Roth, Geschäftsführer der Künstlermanagement-Agentur Live Act Music, sind aber froh, dass sie mit dem "Carstival" in Mannheim den Menschen 2020 zumindest ein bisschen Kultur bieten konnten. Was 2021 noch alles stattfinden kann? Kaum einer weiß es. Die beiden Geschäftsführer gehen jedenfalls davon aus, dass nun erst 2022 das Jahr der Veranstaltungen wird und sich diese dann auch häufen. Klar ist auf jeden Fall, dass es in diesem Jahr keine Großveranstaltungen wie sonst in Ladenburg oder Weinheim mit Tausenden von Besuchern geben wird.

Roth weiß auch, dass die Menschen verunsichert sind und der Geldbeutel bei so manchem durch die Corona-Krise "gebeutelt" ist. Daher stehen die Veranstalter auch vor der großen Unsicherheit, wie die Vorverkäufe laufen werden. Ein wenig Einnahmen kommen dadurch aktuell rein, ebenso wie über die Gutschein-Regelung für abgesagte beziehungsweise verschobene Konzerte, wie Roth erläutert. Allerdings ist das bei Weitem nicht ausreichend, um den Betrieb mit vier festangestellten Mitarbeitern, die sich laut Gissel in Kurzarbeit befinden, am Laufen zu halten. "Aktuell kauft doch kaum einer Tickets."

Deshalb hat er – wie so viele andere Betrieb aus der Eventbranche auch – staatliche Hilfen beantragt. "Wir haben aber bislang nur Abschlagszahlungen erhalten, selbst von der Novemberhilfe", erläutert der Geschäftsführer. "Davon kannst du deine Kosten allerdings nicht komplett decken." Auch andere Unternehmen, mit denen DeMi beispielsweise bei Großveranstaltungen wie dem Musiksommer in Ladenburg zusammenarbeitet – "hier braucht man schon mal 100 bis 150 Leute" –, haben schwer zu kämpfen, wie Gissel weiß. So kennt er einen Konzert-Gastronomen, der ihm erst kürzlich berichtet hat, dass sie jetzt in Seniorenheimen im Einsatz sind. Nicht etwa im Gastrobereich, sondern für Einlasskontrollen und um Aufklärungsarbeit zu leisten. Schwierige Zeiten.

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Eigentlich hatten die beiden Geschäftsführer gehofft, dass es mit dem Impfen schneller vorangeht, "aber wie es jetzt läuft, ist ein Debakel", findet Roth. Apropos: Sind denn die beiden Geschäftsführer für Impfvorgaben bei Veranstaltungen? "Ich finde das schwierig", sagt Gissel offen. Denn letztlich sei das eine Diskussion um eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Aus seiner Sicht könnte man Impfvorgaben beispielsweise mit Schnelltests kombinieren, sodass auch Nicht-Geimpfte an Events teilnehmen könnten. Sowohl Gissel als auch Roth sind sich aber einig, dass, wenn entsprechende Vorgaben bezüglich einer Impfpflicht für Veranstaltungen kämen, sie diese natürlich auch umsetzen würden.

Doch obwohl alles gerade so schwierig ist – "wir planen Veranstaltungen in einer veranstaltungsfreien Zeit" – sind Gissel und Roth nicht untätig gewesen. "Wir haben uns für den Sommer ein ganz tolles Konzept überlegt", verraten sie. Dabei soll es um Open-Air-Veranstaltungen gehen in Ladenburg und Weinheim und vielleicht auch in Heidelberg, erzählt Gissel.

Es werde Konzerte, Comedy, eventuell auch Varieté geben. Natürlich nicht mit Tausenden Besuchern, aber auch nicht im Auto wie beim "Carstival". Viel mehr wollen Roth und Gissel noch nicht verraten, außer dass sie nächste Woche mit dem Konzept an die Öffentlichkeit gehen möchten. Dann soll auch der Ticket-Vorverkauf starten.

"Wir sind nach wie vor positiv und werden das Beste aus der Zeit machen", betont Gissel. Von der Krise lassen sich er und Roth nicht unterkriegen.

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