Hackerangriff in Nußloch

Unbekannter übernimmt Computer eines 20-Jährigen und erpresst ihn

Gutscheine bestellt, Daten gelöscht - Polizei rätselt, wie Hacker Zugriff bekam

10.01.2019 UPDATE: 10.01.2019 13:58 Uhr 1 Minute, 30 Sekunden
Symbolfoto: dpa

Nußloch. (pol/mare) Der Hackerangriff auf Politiker und Prominente ist derzeit ganz großes Thema. Doch so weit brauchen wie gar nicht blicken. Denn nun hat ein Fall einer Online-Attacke die Region erreicht. Der Computer eines 20-jährigen Nußlochers wurde nämlich von einem Unbekannten gehackt - und der junge Mann erpresst. Das teilt die Polizei mit.

Und so lief die Hacker-Erpressung ab: Am Dienstagnachmittag meldete sich bei dem 20-jährigen Nußlocher telefonisch ein vermeintlicher Mitarbeiter einer Softwarefirma. Der Mann übernahm bereits nach kurzer Zeit die Kontrolle über den Computer des 20-Jährigen.

Er bestellte im Internet mehrere Gutscheine und löschte, offenbar um den 20-Jährigen von seiner "Macht über den Computer" zu überzeugen, mehrere Dateien vom Desktop des Computers.

Danach forderte der Unbekannte den 20-Jährigen auf, zwei iTunes-Karten im von je 50 Euro zu kaufen und die darauf stehenden Codes ihm zu übermitteln. Um seinen Forderung Nachdruck zu verleihen, gab der Unbekannte an, mit den Daten des 20-Jährigen strafbare Handlungen im Internet zu begehen und sein Konto "leer zu räumen".

Der 20-Jährige ging deshalb auf die Forderungen ein und übermittelte die geforderten Codes.

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Danach versuchte der Unbekannte erneut Gutscheincodes über Spieleseiten zu bestellen und auf einen Online-Zahldienst des 20-Jährigen zuzugreifen. Da dies scheiterte, nötigte er den 20-Jährigen dazu, weitere Gutscheincodes im Wert von 300 Euro zu übermitteln.

Wie der Unbekannte Zugriff auf den Computer des 20-Jährigen erlangte, ist noch Gegenstand der Ermittlungen.


Die Polizei gibt Tipps, wie man einem Hacker-Angriff vorbeugen kann:

> Seriöse Unternehmen wie Microsoft nehmen nicht unaufgefordert Kontakt zu ihren Kunden auf. Sollte sich ein Servicemitarbeiter telefonisch melden, ohne dass jemand darum gebeten hat: Einfach auflegen.

> Geben Sie auf keinen Fall private Daten wie Bankkonto- oder Kreditkartendaten, oder Zugangsdaten zu Kundenkonten (etwa PayPal) heraus.

> Gewähren Sie einem unbekannten Anrufer niemals Zugriff auf Ihren Rechner beispielsweise mit der Installation einer Fernwartungssoftware.

> Wenn Sie Opfer wurden: Trennen Sie Ihren Rechner vom Internet und fahren Sie ihn runter. Ändern Sie über einen nicht infizierten Rechner unverzüglich betroffene Passwörter. Lassen Sie Ihren Rechner überprüfen und das Fernwartungsprogramm auf Ihrem Rechner löschen. Nehmen Sie Kontakt zu den Zahlungsdiensten und Unternehmen auf, deren Zugangsdaten in den Besitz der Täter gelangt sind. Lassen Sie sich von Ihrem Geldinstitut beraten, ob Sie bereits getätigte Zahlungen zurückholen können. Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.

> Sie können den Betrugsversuch zusätzlich bei Microsoft melden

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