Großsachsen

Kritik am "grässlichen" Beton-Kreisel

Die Räte und der Bürgermeister sehen die Erdaufschüttungen im neuen L541-Kreisverkehr kritisch. Dem Regierungspräsidium zufolge werde so die Verkehrssicherheit erhöht.

01.07.2022 UPDATE: 02.07.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 31 Sekunden
Das Aussehen des neuen Kreisverkehrs auf dem Autobahnzubringer wie auch mögliche Gefahren wurden angesprochen. Foto: Kreutzer

Hirschberg-Großsachsen. (ans) Der neue Beton-Kreisverkehr auf dem Autobahnzubringer (L541) war in der Gemeinderatssitzung am Dienstag ein großes Thema. Und das nicht zum ersten Mal. FW-Fraktionsvorsitzender Werner Volk hatte ihn bereits vor einer Weile als "Ski-und-Rodel-gut-Kreisel" betitelt, weil die Erdaufschüttungen so hoch sind. Diesmal sprach Tobias Rell (FDP) "die Berge von Erde" an und wollte wissen: "Bleibt das so?"

Bürgermeister Ralf Gänshirt nickte resigniert: "Das soll wohl so bleiben." Aber das letzte Wort sei noch nicht gesprochen. Er kritisierte auch eine mögliche Gefahr durch die Höhe: "Da wird über jedes Kunstwerk auf Kreisverkehren diskutiert, aber aus meiner Sicht ist es viel gefährlicher, wenn hier mal jemand dagegen fährt als gegen ein Frosch-Kunstobjekt in Laudenbach. Das ist doch wie eine Mauer." Und es sehe grässlich aus, fand Tobias Rell.

Geplant und gebaut wurde der Kreisel vom Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe – Baureferat Nord. Die RNZ wollte daher vom RP wissen, ob es auch eine Gefahr sieht. Aus Sicht der Behörde stellt sich das ganz anders dar: "Die hohe Kreisinsel ermöglicht eine frühzeitige Erkennbarkeit des Knotenpunktes – wozu auch die vorhandene Beleuchtung beiträgt –, sie unterbindet die Sichtbeziehung der einzelnen Äste, auch für Lkws, und verhindert ein Überfahren der Kreisinsel." Vor allem die ersten beiden Punkte würden die Verkehrssicherheit erhöhen, "da hierdurch eine Durchschusswirkung verhindert wird und langsame Geschwindigkeiten begünstigt werden".

Thomas Scholz (SPD) erkundigte sich nach den beiden Artenschutzmaßnahmen am Kreisverkehr und am Park-and-Ride-Parkplatz, die auf Anregung von der Gemeinde Hirschberg durch den Rhein-Neckar-Kreis umgesetzt wurde. Scholz wollte wissen, für welche Tiere diese denn gedacht seien, da er ein Überfahren befürchtete. Die RNZ hakte beim Kreis nach. Dieser bestätigte, dass das Amt für Straßen- und Radwegebau bei der "ökologischen Aufwertung" intensiv involviert gewesen sei.

Das Amt habe zu einer ortsansässigen Firma Kontakt aufgenommen, die mit ihrem Wildbienen-Experten verschiedene Habitate und deren mögliche Umsetzung besprochen und ein entsprechendes Angebot abgab. Da der Fokus auf erd- und totholzbewohnende Arten gelegt worden sei, würden nun hauptsächlich Wildbienen, aber auch Eidechsen von diesen Maßnahmen profitieren. Die Arbeiten seien mit dem Baureferat Nord abgestimmt, auch die Kosten werden von dort übernommen. Die Umsetzung und dauerhafte Pflege hat das Landratsamt übernommen. Die Straßenmeisterei Weinheim war bei den Arbeiten mit Personal und Gerät unterstützend tätig.

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Laut Kreissprecherin Silke Hartmann ist angedacht, nach Abschluss der Arbeiten eine Infotafel anzubringen. Darüber will der Kreis rechtzeitig die Öffentlichkeit unterrichten.

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