Gemeinschaftsschule Wiesloch

Fakten auf den Tisch - Verunsicherung ausräumen

Rathaus setzt Informationsveranstaltung für 22. November an - Interfraktioneller Antrag erst mal vertagt - Ausschreibung ausgesetzt

17.10.2017 UPDATE: 18.10.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 3 Sekunden

Soll die Gerbersruh-Gemeischaftsschule nun doch im alten Domizil bleiben (im Bild) oder wie bereits beschlossen in einen geplanten Neubau am Schulzentrum umziehen? Darüber wird der Gemeinderat auf Antrag mehrerer Fraktionen nun nochmals diskutieren und entscheiden. Archiv-Foto: Pfeifer

Wiesloch. (hds) Das Thema "Neubau der Gemeinschaftsschule oder mögliche Alternativen" sollte ursprünglich auf der Tagesordnung der kommenden Gemeinderatssitzung am 25. Oktober stehen. Freie Wähler, Altwieslocher Liste, die Wählergemeinschaft Frauenweiler sowie die FDP hatten in einem Antrag gefordert, die Ausschreibung für das Neubauprojekt zu stoppen und stattdessen eine Sanierung und Erweiterung am derzeitigen Standort der Gerbersruhschule erneut zu prüfen. Jetzt allerdings will die Stadt erst noch eine öffentliche Informationsveranstaltung anbieten, die für den 22. November terminiert ist. Daher wurde der interfraktionelle Antrag von der Tagesordnung genommen und die Antragsteller haben auch ihre Zustimmung dazu erteilt. So wird nach dem derzeitigen Stand erst in der Dezember-Sitzung über den Antrag diskutiert und beschlossen werden.

"Es geht uns darum, alle Fakten nochmals auf den Tisch zu legen und den tatsächlichen Sachstand vor allem für die Lehrer und Eltern zu erläutern", begründete OB Dirk Elkemann die Entscheidung. Man habe auch die Ausschreibung ausgesetzt und in dieser Richtung keinerlei Schritte mehr unternommen. Vor allem müssten aus Sicht der Verantwortlichen im Rathaus die Zahlen nachvollziehbar auf den Tisch, denn in den Diskussionen in der jüngeren Vergangenheit sei es gerade in diesem Zusammenhang zu unterschiedlichen Darstellungen gekommen. "Wir müssen die vielfach vorhandenen Verunsicherungen ausräumen", betonte Elkemann in dem monatlich stattfindenden Pressegespräch im Rathaus.

"Wir haben zwar erst sehr kurzfristig von der Absetzung erfahren, können damit jedoch gut leben", unterstrich der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Dr. Fritz Zeier, stellvertretend für die Antragsteller. Man wolle in erster Linie umfassende Aufklärung, die Schülerzahlenentwicklung und vor allem auch überprüft wissen, ob eine Gemeinschaftsschule in der Weinstadt mittelfristig eine Überlebenschance habe. Dies habe man bereits mehrfach aufgeführt, vor allem im Hinblick auf eine weitere geplante Gemeinschaftsschule in Leimener Ortsteil St. Ilgen. Zeier hatte bereits in der Ratssitzung Ende September die Frage gestellt, ob nicht mit einer weiteren Genehmigung einer Gemeinschaftsschule in der unmittelbaren Nachbarschaft das Wieslocher Projekt "auf wackligen Füßen" stehe und Vorwürfe an das Land gerichtet. "Wir sind nach wie vor der Überzeugung, der jetzige Schulstandort könnte bestehen bleiben", hob Zeier hervor. Man habe dazu entsprechende Vorschläge unterbreitet, so beispielsweise einen Erweiterungsbau an der Zähringer Straße.

Allerdings ist nicht nur das Bauprojekt selbst ein Thema, gleiches gilt auch für die aus Sicht der Kritiker nach wie vor ungelösten Probleme hinsichtlich der Mensanutzung am Ottheinrich-Gymnasium sowie für die Frage nach den Turnhallenkapazitäten.

Rathauschef Elkemann sieht deshalb Anlass genug, in einer Informationsveranstaltung alle Punkte anzusprechen und diese mit dem entsprechenden Zahlenmaterial zu hinterlegen. "Wir nehmen die vorgetragene Kritik ernst und wollen daher alles tun, um aufzuklären", unterstrich er. Es ist davon auszugehen, dass bei dem Infoabend am 22. November eine detaillierte Berechnung der Verwaltung vorgelegt wird, in der der Neubau der Gemeinschaftsschule mit einer Sanierung des bisherigen Standorts der Gerbersruhschule verglichen wird. Dabei spielt auch eine anderweitige Nutzung und Vermarktung des jetzigen Areals der Gerbersruhschule eine Rolle. "Wir wollen offen und transparent den aktuellen Sachstand vermitteln und damit die Unsicherheit bei Eltern und Lehrern ausräumen", kündigte Elkemann an.

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Erst in der Novembersitzung wird auch der Antrag der CDU, Fördermittel für eine Sanierung der Realschule zu beantragen, behandelt werden können. "Wir müssen dazu noch einige Vorbereitungen im Hause treffen, die bis nächste Woche nicht fertig abgeschlossen sein werden", informierte dazu OB Elkemann.

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