Edingen-Neckarhausen

UBL will kostenlose Grünschnitt-Abgabe für Bürger

Gemeinde soll Grüngut an AVR weiterverkaufen - Antrag hat einige Mängel

14.03.2019 UPDATE: 15.03.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 24 Sekunden

An jeweils zwei Samstagen im Monat, das nächste Mal am 23. März, können Bürger Grünschnitt in der Kompostanlage im Gewann "Die Milben" abgeben. Die Gemeinde verlangt pro halbem Kubikmeter dafür fünf Euro. Foto: Pilz

Edingen-Neckarhausen. (nip) Ist es ein Antrag mit Substanz oder viel Rauschen im Hinblick auf die anstehende Kommunalwahl? Für die Gemeinderatssitzung am 10. April beantragt die Unabhängige Bürgerliste (UBL), dass Edingen-Neckarhausen vom Mai dieses Jahres an darauf verzichtet, von Bürgern Geld zu verlangen, wenn diese Grünschnitt abgeben.

Bei der Erfassung von Grünschnitt auf der gemeindeeigenen Sammelanlage im Gewann "Die Milben" würden bislang pro Kubikmeter fünf Euro Gebühr erhoben, schreibt die UBL. Den Grünschnitt erhalte die AVR für deren Biomasse-Heizkraftwerk in Sinsheim. Kleinere Grünschnittmengen würden dagegen von der AVR kreisweit mit der braunen BioEnergietonne im zweiwöchentlichen Turnus gebührenfrei eingesammelt und ebenfalls im Biomasse-Heizwerk verwertet.

Die UBL schlägt nun vor, die Gemeinde solle den Grünschnitt der Bürger kostenlos annehmen, dafür aber an die AVR zur Weiterverwertung verkaufen. An der Gebührenpflicht für gewerblich angelieferten Grünschnitt, so schreibt die Bürgerliste, solle sich nichts ändern. Das Ziel, wie es Fraktionsvorsitzender Hans Stahl formuliert: "Durch die Gebührenbefreiung Privater dürfte sich die Bereitschaft zur Anlieferung von Grünschnitt deutlich erhöhen."

Mit dem Antrag soll also einerseits Geld in die Gemeindekasse gespült werden, andererseits will die UBL die Bürger entlasten. So weit, so gut. Ein Anruf bei Kämmerer Manfred Kettner aber dämpft die Euphorie. Ursprünglich, so erklärt Kettner, war die Kompostierungsanlage im Gewann "Die Milben" ausschließlich für den Bauhof der Gemeinde vorgehalten worden. Später sei sie dahingehend geöffnet worden, dass man den Bürgern anbot, zu bestimmten Zeiten Kleinmengen abzuliefern. Für Gewerbebetriebe jedoch habe die Anlage nie zur Verfügung gestanden.

Auch die Idee, den Grünschnitt an die AVR zu verkaufen, sei nicht so einfach umzusetzen: "Ob die AVR den kommunalen Grünschnitt gegen Entgelt abnehmen würde, ist zu bezweifeln, da sie in ihrer Anlage in Wiesloch vermutlich genügend eigenen Grünschnitt zur Verfügung hat", sagt Kettner. Außerdem müsste der Grünschnitt vor dem Transport gehäckselt werden. Das wiederum sei mit entsprechenden Kosten verbunden. Kettner weiter: "Die Gemeinde hat in der Vergangenheit den Grünschnitt unregelmäßig, alle paar Jahre, von privaten Unternehmern häckseln und abfahren lassen."

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Die Einnahmen aus der Grünschnittannahme betragen pro Jahr rund 5000 Euro, plus minus 500 Euro, je nach Öffnungszeiten.

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