Edingen-Neckarhausen

Tiere leiden unter falschem Futter

Unerlaubte Mitbringsel für die Ziegen waren Thema in der Versammlung der Edinger Kleintierzüchter.

26.04.2024 UPDATE: 26.04.2024 04:00 Uhr 2 Minuten, 47 Sekunden
Bei den Wahlen für den Vorstand standen genügend Freiwillige zur Verfügung. Foto: dani

Edingen-Neckarhausen. (dani) "Ein Verein lebt von seiner Gemeinschaft", so heißt es oft. Und das gilt auch, wenn die Mitglieder einen Großteil ihrer Aufgaben allein erledigen können. Das bewies die Jahreshauptversammlung des Kleintierzuchtvereins Edingen in vielerlei Hinsicht. Obwohl die Züchterinnen und Züchter sich die meiste Zeit über allein um ihre Tiere und die Erhaltung bedrohter Rassen kümmern, ist der Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung unabdingbar, wie die Berichte der Vorstandschaft verdeutlichten.

Bei Zucht, Haltung und Aufzucht helfen beispielsweise Brutwart Helmut Stein, der dieses Jahr wieder mehr als 3000 Eier in seinen Brutapparaten ausbrütete, und Zuchtwart für Geflügel Leonhard Aistleitner. Er hilft bei der Auswahl der Zuchttiere und der Vorbereitung für die Ausstellungen und war sehr zufrieden mit der Qualität der Tiere. Mehr als 40 Rassen und Farbschläge von Tauben, Hühnern, Zwerghühnern und Wassergeflügel gibt es mittlerweile im Verein, freute er sich, mit Vorwerkhühnern und Barneveldern kamen zwei neue Rassen dazu. "Im Tierbestand und in der Jugend tut sich etwas", betonte Aistleitner, der nicht nur Zucht-, sondern auch Jugendwart ist. Über die inzwischen fünf Jugendliche im Alter zwischen elf und 15 Jahren umfassende Jugendgruppe könnten sie sehr froh sein, fand er und lobte ihr Engagement.

Froh können sie auch über ihre Vereinsanlage sein: Am 15. April 1994 war der erste Spatenstich, erinnerte sich Vorsitzender Gerhard Stein: "Auch nach 30 Jahren sieht die Anlage noch gut aus". Damit das auch so bleibt, gab es gleich mehrere Beschlüsse während der Versammlung. Gemeinsam hatte der Vorstand beschlossen, dass jeder Parzelleninhaber im Jahr eine gewisse Anzahl an Helferstunden ableisten muss, um etwas für die Allgemeinheit zu tun. Außerdem stellte der stellvertretende Vorsitzende, Herbert Stein, einen Antrag, der vorsah, dass einige Stallgebäude neu gestrichen werden müssen, um vor Regen und Sonne geschützt zu sein.

Zum Vereinsgelände gehören auch die bei den Besuchern besonders beliebten Zwergziegen. Seit mehr als einem Jahr gilt bei ihnen und allen anderen Tieren ein Fütterungsverbot, so Schriftführerin Edda Nieber, doch kaum jemand halte sich daran: "Ich treffe immer wieder Menschen, die sich darüber hinwegsetzen und teilweise überhaupt kein Verständnis haben", erzählte sie und appellierte an die Mitglieder, auf die Besucher zuzugehen und sie anzusprechen. Auch Vorsitzender Gerhard Stein betonte: "Jeder hat das Recht und die Pflicht, etwas zu sagen." Er sehe häufig, wie Lebensmittel in die Gehege, insbesondere zu den Ziegen geworfen oder die auf dem Gelände wachsenden Pflanzen abgerissen und verfüttert würden. Und das, obwohl neben dem einfachen Verbotsschild eine Erklärung hängt, wieso das Füttern nicht gestattet ist. Diese werde nun verschärft und überarbeitet. Das Schild und die persönliche Ansprache würden vielleicht mehr Menschen davon abhalten, die Gesundheit der Tiere durch nettgemeintes Füttern zu gefährden, so die Hoffnung.

Ein anderer Punkt, bei dem die Gemeinschaft des Vereins gefragt ist, sind Veranstaltungen und Feste. Allen voran das Gockelfest, das für viele Menschen die einzige große Identifikation mit dem Kleintierzuchtverein war. Es fand bereits seit einigen Jahren nicht mehr statt, bedingt durch Corona oder die steigenden, nicht kalkulierbaren Preise. Und auch für dieses Jahr ist es nicht angedacht, so der Vorsitzende. Es bedeute nicht nur viel Zulauf und finanziellen Rückhalt, sondern auch viel Arbeit. Die benötigte Anzahl an Helfenden sei nicht vorhanden und eine Durchführung deshalb unmöglich. Das sei zwar sehr schade, hieße aber nicht, dass sie nicht vielleicht kurzfristig etwas in kleinerem Rahmen veranstalteten, so Gerhard Stein, und während der Versammlung gab es bereits erste Ideen. Doch auch ohne Gockelfest ist ihr Terminkalender gut gefüllt, seit Längerem nimmt der Verein beispielsweise wieder am Kinderferienprogramm teil. Im Herbst folgen dann die Ausstellungen.

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Teil der Jahreshauptversammlung waren auch umfangreiche Wahlen, bis auf Vorsitzenden Gerhard Stein und Schriftführerin Edda Nieber mussten alle Ämter neu besetzt oder für zwei weitere Jahre bestätigt werden. Herbert Stein wurde nicht nur als Zweiter Vorsitzender und Ausstellungsleiter wiedergewählt, sondern übernahm auch die Ämter des Zuchtwartes für Kaninchen und des Tatoowartes. Zuchtbuchführer der Kaninchen wurde Kenneth Korff, der auch das Amt des Ringwartes weiterhin innehat. Leonhard Aistleitner wurde als Zucht- und Jugendwart wiedergewählt ebenso wie Nieber als Pressewartin. Seine Ämter als Geräte- und Brutwart wird auch Helmut Stein weiter ausführen, die Frage nach einem Nachfolger oder Unterstützung in der Brüterei beschäftige ihn aber dennoch und sei eine wichtige Zukunftsfrage. Beisitzer bleiben Georg und Lothar Koch, auch Revisor Patrick Rücker wurde für eine weitere Amtszeit gewählt.

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