Dossenheim

Jetzt gibt es Alternativen zum "Augustenbühl"

Wohnraum der Zukunft: Gemeinderat nimmt drei neue Flächen in Diskussion auf - Gebiete im Süden und Westen im Augenschein

02.11.2020 UPDATE: 03.11.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 39 Sekunden
Dossenheim Rathaus

Das Dossenheimer Rathaus. Foto: Reinhard Lask

Von Doris Weber

Dossenheim. Alternativen prüfen zu wollen: Damit empfahl sich David Faulhaber vor zwei Jahren im Wahlkampf um das Amt des Bürgermeisters. Tatsächlich wurden Alternativen zur bislang im Flächennutzungsplan (FNP) als Wohnbaureserve ausgewiesenen, unter dem Gewannnamen "Augustenbühl" zusammengefassten Fläche im Norden der Gemeinde gesucht – vielleicht auch gefunden. In öffentlicher Sitzung folgte der Gemeinderat mehrheitlich einer Beschlussempfehlung des Technischen Ausschusses. Jetzt sind weitere Flächen in die Waagschale geworfen. Der Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim wird die Anfertigung der notwendigen "Flächensteckbriefe" beauftragen.

"Dossenheim ist nicht mehr Gegenstand des Verfahrens" bildet der Nachbarschaftsverband (NBV) die vom Gemeinderat 2019 selbstverordnete Verfahrenspause mit den bis dahin vorhandenen Daten im aktuellen Plan ab. In Zusammenarbeit mit dem NBV hat man jetzt drei Flächen ausfindig gemacht, die zusammen mit der Fläche Augustenbühl und der darin enthaltenen Umwidmung der Fläche von Friedhoferweiterung zu Wohnbau zu prüfen sind. Der NBV bevorzugt die Arrondierung von Gebieten. Daher die Umwidmung.

Neu in die Diskussion geworfen ist ein Streifen im Westen entlang der bestehenden Wohngebiete West I und II. Der Ausschuss brachte außerdem Flächen im Süden am Rand der Gemarkungsgrenze zu Heidelberg ein. Das Gewann Schwertäcker westlich der Bundesstraße B 3 war schon einmal ins Visier genommen, aber verworfen worden. Damals als Gewerbefläche im Blick, bescheinigte der Flächensteckbrief zur FNP-Fortschreibung 2015/20 ein "Grünpotenzial zur Funktionssicherung der siedlungsgliedernden Grünzäsur zwischen Dossenheim und Heidelberg", das dringend erforderlich sei. Neu sind die Gewanne Oberfeld und Teile von Heimat östlich der Bundesstraße.

Bis auf die Fraktion der FDP waren alle anderen mit dem Fortgang zur lokalen Fortschreibung des FNP sehr einverstanden. Friedeger Stierle (Grüne) skizzierte das weitere Vorgehen und machte dann einen Schritt in die Zukunft. Für die noch festzulegende Form der Bürgerbeteiligung wünschte er sich die Einbindung des Amts von Gisela Erler, im Land Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung. Rüdiger Neumann (SPD) will das Augustenbühl gern weiterhin als Reservefläche für Wohnbau erhalten wissen und begrüßte zugleich die Suche nach Alternativen. "Wir unterstützen die Prüfung, danach diskutierten wir, wie’s weitergeht", sagte er. Alexander Willwert (CDU) dankte für die Aufnahme der "kleinen Flächen". Sie waren wohl auf CDU-Vorschlag aufgenommen worden.

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Für die Freien Wähler war das Vorgehen "sehr gut", so Jule Gramlich. Es beinhalte noch keine Festlegung. Man solle die bestehende Infrastruktur beachten, gab sie einen Hinweis zur Entscheidungsfindung. Die FDP sprach sich gegen diesen Weg aus. Hendrik Tzschaschel (FDP) zitierte aus der Zukunftswerkstatt. Eine innerörtliche Entwicklung sei einer weiteren Versiegelung vorzuziehen, kritisierte er den Flächenverbrauch. Die jetzige Reserve sei für künftige Generationen zu erhalten, so kurz gefasst die Haltung der FDP.

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