Bei diesem Brand stand es "auf Messers Schneide"
Wohnhausanbau komplett ausgebrannt - Auch ein Lkw-Anhänger fiel den Flammen zum Opfer - Zwei Verletzte - Brandursache unklar

Die schwarze Rauchsäule des Brandes war weithin zu sehen. Foto: Alex
Von Nicolas Lewe
Dossenheim. (lew) Bei einem Brand im Dossenheimer Ortsteil Schwabenheimer Hof sind am Sonntagmorgen zwei Personen leicht verletzt worden. Bei ihnen handelt es sich laut Polizei um die Bewohner des freistehenden Einfamilienhauses, einen 38-Jährigen und seine 65-jährige Mutter. Sie wurden zur ambulanten Behandlung in eine Klinik eingeliefert.
Die Verletzungen zogen sie sich laut Polizeisprecher Jan Freytag beim Versuch zu, den Brand zu löschen. Gegen 7.30 Uhr wurde die Dossenheimer Feuerwehr alarmiert, wie deren Kommandant Stefan Wieder auf RNZ-Nachfrage mitteilte. Das Einsatzstichwort habe zunächst "Fahrzeugbrand" gelautet. Der Grund: Neben dem landwirtschaftlich genutzten Anwesen, in dessen Anbau der Brand ausbrach, war ein Lkw-Anhänger samt Container geparkt. Dieser und der als Carport genutzte Anbau standen beim Eintreffen der Feuerwehr im Vollbrand. Die Rauchsäule war weithin sichtbar.
Vor Ort sei schnell klar gewesen, dass es sich eben nicht "nur" um einen Fahrzeugbrand handelte, sondern, dass das Feuer drohte, von dem Anbau auf das Wohnhaus überzugreifen. "Es stand auf Messers Schneide", beschreibt Wieder die Dramatik des Augenblicks. "Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn wir ein, zwei Minuten später gekommen wären." Er habe deshalb als Einsatzleiter auch nicht gezögert, die Feuerwehren aus Ladenburg und Schriesheim sowie die Unterkreisführungsgruppe aus Ladenburg zur Unterstützung hinzuzurufen.

Der Anbau und ein daneben geparkter Lastwagen-Anhänger brannten aus. Foto: Alex
Nötig gewesen sei dies auch aufgrund der schlechten Wasserversorgung im Schwabenheimer Hof. Wieder: "Wir hatten erst einmal nur das Wasser aus unseren Fahrzeugen zur Verfügung." Eine zusätzliche Quelle habe man sich erst durch eine Wasserförderstrecke zum rund 400 Meter entfernten Neckar erschließen müssen. Das an einem sonnigen Sonntag wie am gestrigen Sonntag bei Radfahrern und Spaziergängern beliebte Neckarufer wurde während der Löscharbeiten weiträumig abgesperrt. Insgesamt waren nach Angaben des Dossenheimer Feuerwehrkommandanten - inklusive Polizei und DRK - rund 90 Einsatzkräfte vor Ort.
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Diesem Großaufgebot war es zu verdanken, dass das Feuer gegen 8.30 Uhr unter Kontrolle war. Zwar brannte der Anbau ebenso wie der Lkw-Anhänger komplett aus, doch die gute Nachricht aus Sicht der Feuerwehr ist, so Wieder: "Wir konnten das Feuer auf den Anbau begrenzen." Bis etwa 14.30 Uhr habe sich anschließend eine mit sechs Mann besetzte Brandwache um die Beseitigung kleinerer Glutnester gekümmert. Den entstandenen Sachschaden schätzt der Feuerwehrkommandant auf 150.000 bis 200.000 Euro. Die Ermittlungen zur Brandursache hat die Kriminalpolizei übernommen. Ein Problem hierbei: Der ausgebrannte Anbau gilt als akut einsturzgefährdet.



