Aussichtsturm am Weißen Stein bleibt gesperrt
Wenn "vorübergehend" über zwei Jahre heißt - Sanierungskosten steigen - Neues Ziel: Wiedereröffnung im Herbst

Seit Frühjahr 2016 gesperrt: Der im Jahr 1906 von Mitgliedern des Odenwaldklubs errichtete Aussichtsturm auf dem Weißen Stein. Foto: Alex
Von Benjamin Miltner
Dossenheim. Er gehört zum Weißen Stein wie der Weiße Stein zu Dossenheim: Der Aussichtsturm auf dem Hausberg der Bergstraßengemeinde. Doch auf dem 548,10 Meter hohen "Gipfel" ist für Wanderer weiter Schluss: Die Aussichtsplattform ist nicht begehbar. "Turm vorübergehend wegen Reparaturarbeiten gesperrt", steht auf einem Schild an der Eingangstür. Seit über zwei Jahren.
Im Frühjahr 2016 hat die Gemeinde den 23 Meter hohen Turm aus Sicherheitsgründen gesperrt, weil "Abplatzungen" an den Sandsteinquadern, Schäden an den Fenstern und dementsprechend rutschige Treppen festgestellt worden waren. Aus der kleinen, für Herbst 2016 geplanten Sanierung wurde bei näherer Betrachtung eine für Frühjahr 2018 anvisierte Generalsanierung mit Gerüst. Aus 10.000 geschätzten Kosten wurden 60.000 Euro. Und aus Frühjahr wird nun mindestens Herbst, wie Beate Busch bestätigt. Sie ist bei der Gemeinde die Sachverständige für Hochbau - und in Sachen Aussichtsturm Weißer Stein in ständigen Kontakt mit dem Amt für Denkmalschutz.
Denn der im Jahr 1906 von Mitgliedern des Odenwaldklubs errichtete Aussichtsturm - seit 1998 gehört er der Gemeinde - steht eben unter Denkmalschutz. "Der Sanierungsantrag geht gerade zwischen Kommune und Amt hin und her", berichtet Busch. Das Resultat einer erneuten Besichtigung in der vergangenen Woche: Erstens wurden weitere Mängel festgestellt. Zweitens wird die bisherige Kostenschätzung von 60.000 Euro nicht ausreichen. "Da stehen sehr aufwendige Arbeiten und Sicherungsmaßnahmen an", so Busch.
Die Gemeindemitarbeiterin weiß auch: Es gibt wenige Firmen, die das umsetzen können - und deren Auftragsbücher sind noch weniger leer. Zunächst muss jedoch erst einmal das Sanierungskonzept vom Denkmalamt abgesegnet und der Gemeinderat beteiligt werden - erst dann können die Arbeiten vergeben werden. Beate Busch hofft dennoch, dass noch im Herbst saniert werden kann. Klappt das nicht, können aus zwei Jahren schnell drei werden ...



