Ohne "Rudl" geht in Dilsberg nichts
Rudolf Maurer ist einer der engagiertesten Einwohner - Auch mit 80 verbringt er jede Woche bis zu 20 Stunden auf dem Sportplatz

Engagiert: Rudolf Maurer. Foto: Zantopp
Neckargemünd-Dilsberg. (cm/boe) "Ich mache es einfach gerne", sagt Rudolf Maurer und lacht: "Mich ehrenamtlich zu engagieren war für mich schon immer ein Ausgleich und besser, als in der Wirtschaft rumzusitzen." Auch mit inzwischen 80 Jahren packt der Dilsberger noch kräftig mit an. So verbringt er jede Woche zehn bis 20 Stunden auf dem Sportplatz, um dessen Pflege er sich schon mehrere Jahrzehnte kümmert: "Mein Ziel ist es, dass wir den besten Sportplatz in der Stadt haben."
Maurer ist Dilsberger durch und durch, um genau zu sein: ein "Hefemer". So nennen sich die Einwohner des Ortsteils Dilsbergerhof, wo Maurer schon aufwuchs. Er besuchte die Landwirtschaftsschule und lernte über die Landjugend seine spätere Frau Liselotte kennen. Nach dem Abschluss als Baumwart arbeitete er als technischer Leiter auf der damals neuen Dilsberger Obstanlage mit 9000 Bäumen auf 15 Hektar und betrieb parallel den elterlichen Hof im Nebenerwerb. Später wechselte er in die Gärtnerei der orthopädischen Klinik und kam schließlich zum Bauhof der Stadt Neckargemünd, wo er 25 Jahre bis zum Ruhestand im Jahr 1999 arbeitete.
Das Rentnerdasein "versüßte" sich Maurer mit einem roten Bulldog. Damit war der Grundstein für ein noch größeres Engagement gelegt. Wo schweres Gerät benötigt wurde, war "Rudl", wie Rudolf Maurer liebevoll genannt wird, zur Stelle.
Meistens wirkte Maurer im Hintergrund - mit einigen Ausnahmen: Von 1994 bis 2009 saß er im Ortschaftsrat und von 1999 bis 2004 war er Stadtrat. Beim 1. FC engagierte sich Maurer im Spielausschuss und Vorstand und ganz besonders im Obst- und Gartenbauverein, dem er bis 2009 sage und schreibe 38 Jahre vorstand.
Heute ist er Ehrenvorsitzender. Unter seiner Ägide schuf der Verein mehrere Plätze. Einer davon trägt seinen Namen: Rudolf-Maurer-Platz. Die Benennung führte zum kuriosen Umstand, dass manche meinten, Maurer lebe nicht mehr. Denn dass zu Lebzeiten ein Platz nach einer Person benannt wird, ist ungewöhnlich.
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Der Name Maurer ist auch untrennbar mit dem kleinen Friedhof im Dilsbergerhof verbunden, der bisher privat betrieben wurde. Es war Rudolf Maurers Vater Karl, der einst das Grundstück zur Verfügung stellte. Erst der Vater und später jahrzehntelang der Sohn standen der Kommission vor, die sich um den Friedhof kümmerte.
Doch das war es noch nicht. Maurers Engagement geht noch weiter. Nach seiner Zeit als aktiver Feuerwehrmann ist er bis heute Mitglied der Alterswehr. Und auch als "Burgschauspieler" war Maurer beim Traditionsstück "Die Rose von Dilsberg" aktiv. Die Dilsberger schätzen ihren "Rudl" auch für seinen unverwechselbaren Humor, mit dem er überall für Stimmung sorgt, aber besonders für seine Zuverlässigkeit: Wenn angepackt werden muss, ist er da.
Bei all seinem Engagement ist Maurer seine Familie am wichtigsten. "Ich bin seit 58 Jahren verheiratet - mit der ersten Frau", sagt der Vater dreier Söhne augenzwinkernd. "Ohne ihren Rückhalt wäre das alles nicht gegangen." Und er fügt scherzend hinzu: "Weil ich so viel fort war, haben wir selten Krach gekriegt!"



