Dielheim

Morgens um 7 Uhr nach Dielheim

Manch ein Oldtimer-Besitzer hatte sich recht kurzfristig auf den Weg gemacht zur großen Show mit chromblitzenden Raritäten.

29.07.2022 UPDATE: 29.07.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 47 Sekunden
Im (Bild-)Mittelpunkt steht die Ente: Der französische Kleinwagen war bei der Dielheimer Oldtimer-Show natürlich auch vertreten – neben zahlreichen weiteren Schätzen der Fahrzeuggeschichte. Foto: Helmut Pfeifer

Von Paul Körner

Dielheim. Mit Glockengeläut wurden die ersten Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Dielheimer Oldtimer-Show auf dem Dorfplatz begrüßt. Es war ein Festtag für die Kirchenbesucher, die im angrenzenden Gotteshaus ihr Patrozinium feierten, ebenso wie für die zahlreichen Oldtimerfreunde, die sich mit ihren historischen Gefährten auf den Weg in die Leimbachtalgemeinde machten, um ihre chromblitzenden Schätzchen und Prunkstücke zu präsentieren.

Aber auch Zweiräder waren unter den insgesamt 180 Fahrzeugen, die alle ihre eigene Geschichte erzählen konnten. Foto: Helmut Pfeifer

Benzingeruch erfüllte die Luft im Ortszentrum und eine ganz eigene Atmosphäre war schnell geschaffen. Dazu zählte auch unüberhörbar das Eintreffen eines großen Lanz-Bulldogs mit seinem unverwechselbaren – und ihm eigenen – Sound. Der Dorfplatz drohte schnell aus den Nähten zu platzen in Anbetracht der zahlreichen Old- und Youngtimer, die auch relativ kurzfristig anreisten.

Mit 130 Teilnehmern hatte Organisator Klaus Laier gerechnet, zum Ende des Tages waren es 180. Für Laier war es Freude und Herausforderung zugleich, die Fahrzeuge alle gut zu platzieren. So musste auch das parkähnliche Gelände rund um die Kirche mit einbezogen werden. Doch der Platzchef meisterte die Situation ganz unaufgeregt.

Überhaupt verlief die ganze Veranstaltung ohne Stress und gemütlich ab. Dieses stellte auch ein Teilnehmer aus Bad Homburg fest, der mit seinem Volkswagen, Typ "Scirocco Schiwago", kurzfristig angereist war und morgens, um 7 Uhr, nichts von dem Dielheimer Event wusste und noch weniger, wo Dielheim überhaupt liegt. Dennoch stellte die für ihn 130 Kilometer lange Anfahrt dank Navi und Internet keine Hürde dar. Damit war der "Scirocco"-Besitzer einer der ersten auf dem Platz. Weit angereist war auch ein Senior aus dem pfälzischen Kusel im Porsche 911 Cabrio, der in aller Frühe seinen Enkel animierte, ihn nach Dielheim zu fahren.

Ein Heimspiel dagegen hatten die Freunde historischer Fahrzeuge aus Wiesloch, deren Verhältnis nach Dielheim schon lange als freundschaftlich bezeichnet werden kann, wie Klaus Laier ausdrücklich erwähnte. Eine Hanomag-Limousine präsentierte Klaus Sauer, ebenfalls aus Wiesloch kommend. Als Schrottauto wurde sie vom Besitzer erworben, mit viel Liebe und Geschick restauriert und zu neuem Leben erweckt.

Jede der Raritäten, die auf dem Gelände standen, hatte ihre eigene Geschichte zu erzählen, ob Moped, Motorrad, Luxus-Limousine, Zweitakter, Kabinenroller, Bulldog oder Traktor. Und das Schöne dabei war: Es ging bei den sogenannten "Benzingesprächen" nicht immer nur um Technik oder PS. Wie im Falle des NSU Prinz 2, der zum Ende der 1950er-Jahre als "Stasi"-Auto im Einsatz war und zumindest in ganz kleinem Maße auch deutsche Geschichte schrieb. Da wurden beim Anblick von "Goggomobil" oder "Messerschmitt"-Kabinenroller für manche aus dem Publikum Kindheitserinnerungen wach.

Auf eine Fahrzeugprämierung hatte der Veranstalter bewusst verzichtet. Jeder Teilnehmer hätte einen Preis verdient gehabt. Als Dank und Anerkennung erhielten alle einen Verzehrbon, der auch beim Pfarrfest eingelöst werden konnte. Im nahegelegen Pfarrgarten gab es unter schattigen Bäumen genügend Möglichkeit, sich Abkühlung von der Hitze des Tages zu verschaffen und den Tag Revue passieren zu lassen.

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