Der Coole, der Nasenbär, der Egoist

Das sind die unterschiedlichen Masken-Typen

Beim Einkaufen begegnen einem die unterschiedlichsten Masken-Typen

25.05.2020 UPDATE: 26.05.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 21 Sekunden
Sitzt die Corona-Maske akkurat oder wurde sie eher nachlässig vor Mund und Nase geschnallt? Die Art die Maske zu tragen sagt auch einiges über ihren Träger aus. Foto: Gabbert

Von Thomas Frenzel

Region Heidelberg. Wie lange sie bei all den Corona-Lockerungen noch Bestand haben wird? Niemand weiß nix Genaues! Aber noch gilt sie, die Maskenpflicht. Beim Einkaufen, zum Beispiel. Wer zu diesem Zwecke beim Kleingemünder Discounter-Quartett in Neckargemünd unterwegs und offenen Auges war, erkannte die unterschiedlichsten Masken-Typen. Nachfolgend der Versuch einer Typisierung ohne jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit, zumal es auch Mischformen gibt.

> Der Nonkonformist: Die Maske ist ihm ein Graus, aber er beugt sich dem Corona-Druck. Er gehört zu jenen, die selbst bei sommerlichen Temperaturen mit einem Schal unterwegs sind. Der wird hochgezogen, wenn Not an Maske ist. Alternativ erfüllt diesen Zweck auch ein zum Dreieck gefaltetes Hals- oder Geschirrtuch.

> Der Übervorsichtige: Ihn erkennt jedermann schon von Weitem. Obwohl mit dem Auto mutterseelenallein unterwegs, hat er schon bei der Abfahrt Mund und Nase verhüllt. Die Maskerade legt er erst zuhause wieder ab. My home is my castle!

> Der Faule: Er liebt die Abdeckung nicht, aber was soll’s? Ist halt so! Beim Wechsel von Geschäft zu Geschäft oder sonst wo hin schnallt er das blau- oder grünweiße Einwegteil nicht ab – er spannt es unters Kinn.

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> Der Coole: Er ist ein Verwandter des Faulen, hasst aber dessen Variante einer coronazeitlichen Bartbinde. Deshalb klemmt er die Maske an dem einen Ohr ab und lässt sie an dem anderen hängen. Vorzugsweise am rechten Ohr. Warum eigentlich?

> Der Leck-mich-am-A-Typ: Die Maske hängt irgendwie am Gesicht. Nicht zwingend vollständig vorm Mund, nicht zwingend vollständig vor der Nase. In den Supermarktgängen ist es ihm völlig egal, wie eng es seinetwegen zugeht. Hauptsache, er kriegt schnell in den Einkaufswagen, was er will. Und die Abstandsstriche auf dem Boden – was ist denn das?

> Der Eitle: Die Maske kommt nicht von der Stange, ist individuell angefertigt, gleicht vom Muster her einem Design-Stück. Und sie sitzt – offenbar am Spiegelbild überprüft – absolut exakt. Nicht schief, nicht übergestülpt. Weibliche Vertreter dieses Typus erfreuen ihre Gegenüber mit Lidstrich und -schatten und schönen Wimpern, die Augenbrauen sind akkurat gezupft. Oder aufgemalt.

> Der Allzeitbereite: Die Maske gehört zur Grundausstattung seines Vehikels. Wie Münzen für etwaige Parkuhren. Die Mund-Nasen-Bedeckung – Variante Einweg – hängt am Rückspiegel. Ist also jederzeit griffbereit.

> Der Genervte: Mit vielem hat er sich in der Vergangenheit angefreundet, mit der Corona-Maske wird er dies nie. Beim Gang durch die Warengänge zupft er immer wieder an der Mund-Nasen-Blende. Zieht sie mal nach oben, mal nach unten, mal nach links, mal nach rechts. Nie sitzt sie richtig. Schon gar nicht, wenn eine Brille im Spiel ist. Denn die Maskerade lässt sie beschlagen.

> Der Nasenbär: Maske muss sein, aber bitte nicht übertreiben! Deshalb kommt das Teil zwar ins Gesicht, aber auf keinem Fall vor die Nase. Man muss ja schließlich noch atmen können!

> Der Korrekte: Er weiß um die Pflicht, liebt die Mund-Nase-Abdeckung aber weder in der Einweg-, noch in der Handarbeitsvariante. Das Aufsetzen zögert er bis zum letzten Moment heraus. Kaum hat er den Laden verlassen, ist sein Gesicht auch wieder maskenfrei.

> Der Geizige: Gleich als es um die Maskenpflicht ging, hat er sich eine Einwegmaske zugelegt. Nach Gebrauch beim Einkaufen wird sie abgeschnallt, Falte für Falte glatt gestrichen und für den nächsten Einsatz verstaut.

> Der Öko: Einwegmasken sind ihm aus Gründen des Umweltschutzes ein No-Go. Er bevorzugt den recycelten Bettbezug und hat davon eine ganze Menge. Diese Community-Masken, wie sie im neudeutschem Sprach-Schick genannt werden, kommen dann regelmäßig bei 60 Grad in die Waschmaschine.

> Der Egoist: Er trägt eine professionelle FFP2-Maske, mit Ventil. Dieses sorgt dafür, dass das Ausatmen leichter fällt. Der Nachteil, der ihn nicht kümmert: Diese Ventilmasken schützen ausschließlich ihren Träger, nicht die Umgebung.

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