Eppelheims Bürgermeisterin verzichtet auf private Treffen
So geht Patricia Rebmann mit der Krise um - "Durchhalten ist jetzt das Wichtigste"

Eppelheim. (rnz) Wie hat die Coronakrise den Alltag der Bürgermeister verändert? In der Serie ist heute Eppelheims Rathauschefin Patrica Rebmann an der Reihe.
Frau Rebmann, wie hat Corona Ihren Alltag verändert?
Corona ist allgegenwärtig. Der gesamte Alltag ist von Sicherheitsabständen und Schutzmaßnahmen geprägt, beruflich wie privat. Das ist im Moment für mich in Ordnung, da unsere Gesundheit eines der wichtigsten Schutzgüter ist. Auch ich möchte kein Familienmitglied verlieren müssen, nur weil jemand keine Lust auf die Sicherheitsmaßnahmen hat.
Wo arbeiten Sie in diesen Tagen: im Rathaus oder im Home-Office?
Jeden Tag bin ich für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus persönlich ansprechbar. Mittlerweile haben wir uns auch an die notwendigen Abstände und Vorsichtsmaßnahmen gewöhnt. Am Nachmittag gehe ich ins Home-Office. Am Abend bin ich öfter mit dem Fahrrad in Eppelheim unterwegs, um weiter aufzuklären, wenn die Schutzmaßnahmen nicht geläufig sind.
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Können Sie ein Nicht-Corona-Thema benennen, mit dem Sie sich derzeit beschäftigen?
Wir wollen in Kürze unsere Homepage erneuern und haben aktuell zum Beispiel gerade den Telegram-Messenger eingeführt. Wir beschäftigen uns natürlich weiter mit allen anstehenden Themen im Rahmen der jetzt gegebenen Möglichkeiten.
Lassen sich aus der Arbeit als "Krisenmanager" schon jetzt Lehren ziehen, die man auch in "normalen Zeiten" auf die Arbeit in der Verwaltung anwenden kann?
Wahrscheinlich müssen wir auch künftig mehr über Hygiene nachdenken und Vorgänge anpassen. Digitalisierung ist dabei natürlich ein großes Thema.
Wie lange sind Ihre Arbeitswochen derzeit?
Grundsätzlich ändert sich an der Arbeitswoche nicht viel. Als Bürgermeisterin ist man immer im Einsatz, wenn es gerade notwendig ist. Der persönliche Kontakt fehlt schon sehr, aber über die digitalen Wege kommuniziert man nun viel mehr.
Haben Sie derzeit überhaupt noch Freizeit? Was unternehmen Sie dann mit wem?
Da ich selbst das vorleben möchte, was gerade von allen erwartet wird, treffe ich mich privat mit niemandem. Meine Familie hat das Glück, dass wir einen Garten nutzen können.
Angesichts der vielen Regularien und Einschränkungen: Was vermissen Sie am meisten – sowohl beruflich als auch privat?
Ich vermisse persönliche Gespräche in meinem Beruf. Ein Gespräch zwischen Menschen bringt uns oft viel weiter, als Nachrichten oder E-Mails. Privat fehlte zu Ostern ein Teil der Familie, das war für mich so schwer wie für alle anderen auch. Durchhalten ist jetzt allerdings das Wichtigste.



