Wahlplakate in den Bach geworfen (Update)
Von den Tätern fehlt bisher jede Spur - Polizei sucht Zeugen

Von Agnieszka Dorn
Schönau. Als Bürgermeisterkandidat Peter Göttmann am Samstag per Telefon die Information erhielt, dass seine Wahlplakate nicht mehr hängen würden, dachte er noch, dass es sich um zwei oder drei Stück handeln würde. Doch weit gefehlt. Als er nachschaute, stellte er fest, dass fast alle seine Wahlplakate, die an Laternen in Schönau hingen, entfernt worden waren. In Schönaus Stadtteil Altneudorf hängen sie noch alle.
"20 Plakate sind illegal und professionell entfernt worden", sagt der parteilose Göttmann auf RNZ-Anfrage mittlerweile wieder gefasst. Über die strafbare Handlung war er zunächst ziemlich schockiert. Dass man im Wahlkampf auf Gegenwind stoße, sei ihm bewusst. Dass aber jemand aus Hass so weit gehe und sogar eine Straftat begehe, das schockiere ihn dann doch. Peter Göttmann erstattete Anzeige bei der Polizei. Es sei ihm bewusst, dass er in Schönau polarisiere, aber das gehe dann doch zu weit. Göttmann betreibt in der Stadt eine Werbe- und Eventagentur.
Die Plakate sind mittlerweile wieder aufgetaucht: Unbekannte hatten sie unter einer Brücke, die an der Schneidmühlstraße liegt, achtlos in den Bach Steinach geworfen. Vom Wasser wurden sie einige Meter weiter getragen. Göttmann selbst hat die Plakate im Bach entdeckt. Das sei auch noch Umweltverschmutzung, regt sich der Kandidat auf. Dass die Wahlplakate symbolisch im Bach gelandet sind, weil er einen Stausee zwischen Schönau und Altneudorf errichten möchte, glaubt er indes nicht.
Wie die Polizei mitteilte, wurden die Wahlplakate in der Nacht auf Samstag an mehreren Orten in Schönau entfernt. Um an die Plakate heranzukommen, habe man eine Leiter gebraucht, da sie relativ weit oben hingen, sagt Peter Göttmann. Der Kandidat vermutet, dass sie mit einem Seilschneider entfernt wurden.
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Bei der Stadtverwaltung war man am heutigen Montag über die Tat perplex. "Dass Wahlplakate beschädigt werden, kommt immer wieder mal vor", sagt Philipp Jakob vom Hauptamt auf RNZ-Anfrage. "Aber das hat mit einem Dummejungenstreich nichts mehr zu tun", so Jakob. Wahlplakate von anderen Kandidaten sind laut Philipp Jakob nicht betroffen. Allerdings seien am Wochenende auch laminierte Plakate verschwunden, die auf den Flohmarkt der CDU am Samstag aufmerksam gemacht hatten.
Laut Polizei entstand im Fall der Wahlplakate ein Sachschaden von über 200 Euro. Genau diesen Betrag setzt Peter Göttmann als Belohnung für Hinweise aus, die zur Aufklärung dienen. Die Polizei hat bislang keine Hinweise auf mögliche Täter und bittet Zeugen, sich unter Telefon 0 62 23 / 9 25 40 beim Revier in Neckargemünd zu melden. Weil die Exemplare aus der Steinach nicht mehr nutzbar sind, wird Peter Göttmann neue Plakate drucken lassen und aufhängen.
Update: Montag, 23. September 2019, 20 Uhr



