Amtsinhaberin Christiane Staab wird herausgefordert
Konkurrenz gibt es vor allem durch Matthias Renschler

Blick über Walldorf von der Neuen Sozialen Mitte ins alte Ortszentrum: Am Sonntag ist hier Bürgermeisterwahl. Foto: Pfeifer
Von Armin Rößler
Walldorf. Dass es am Sonntag bei der Bürgermeisterwahl in Walldorf spannend werden könnte, war lange nicht abzusehen. Erst am letzten Tag der über siebenwöchigen Bewerbungsfrist erhielt Amtsinhaberin Christiane Staab doch noch Konkurrenz: Mit Frank Winnes und Matthias Renschler warfen gleich zwei weitere Kandidaten ihren Hut in den Ring.

Frank Winnes, ein 46 Jahre alter Berufskraftfahrer, sagte der RNZ, er wolle sich und seine Themen den Walldorfern bei der öffentlichen Kandidatenvorstellung am morgigen Donnerstag, 19 Uhr, in der Astoria-Halle präsentieren. Bürgermeisterin Christiane Staab und Herausforderer Matthias Renschler gehen ihr Ringen um die Wählergunst dagegen deutlich offensiver an. "Für Walldorf" wirbt die Amtsinhaberin auf ihren Plakaten und Broschüren. "Wir alle sind Walldorf", lautet der Slogan ihres Konkurrenten.

Matthias Renschler ist 49 Jahre alt, Rechtsanwalt und vielfältig ehrenamtlich engagiert: als Vorsitzender des VdK-Ortsverbands, Verwaltungsvorstand der SG Astoria, Sekretär im Lions Club Wiesloch-Südliche Bergstraße oder - bis vor Kurzem - als Vorsitzender des FDP-Ortsverbands. Neben den Liberalen unterstützen auch Bündnis 90/Die Grünen seine Kandidatur. Christiane Staab, CDU-Mitglied und auch für die CDU im Kreistag, hat nach eigener Aussage keine der Parteien um Unterstützung im Wahlkampf angefragt. Sie habe bisher "mit allen Fraktionen gut und konstruktiv zusammengearbeitet", sagte sie der RNZ.

Walldorfs Bürgermeisterin Christiane Staab. Foto: Pfeifer
Die Amtsinhaberin Christiane Staab, 50 Jahre alt und gleichfalls Juristin, hatte vor acht Jahren im ersten Wahlgang gegen fünf Mitbewerber die absolute Mehrheit noch knapp verfehlt. Zwei Wochen später hatte sie sich dann gegen ihren letzten verbliebenen Konkurrenten - den damals ebenfalls von der FDP zum Kandidaten gekürten Henrik Bubel - mit 57,6 Prozent durchgesetzt.
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Während Christiane Staab sich unter anderem Bürgernähe sowie eine Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität während ihrer ersten Amtszeit auf die Fahnen schreibt, spricht Matthias Renschler von "Stillstand" und fehlenden Visionen und Konzepten für die Zukunft. Die wichtigsten Themen, um die es in den kommenden acht Jahren gehen wird, werden von beiden ganz ähnlich genannt. Da ist die Sicherung des Wirtschaftsstandorts mit - vor allem dank SAP - jährlich rund 120 Millionen Euro Einnahmen aus der Gewerbesteuer, von denen der Rhein-Neckar-Kreis mit aktuell 50 Millionen aus der Kreisumlage profitiert. Da sind aber auch die Verkehrssituation, ein neuer Standort für die Feuerwehr und die Erweiterung des Pflegezentrums Astor-Stift.



