Bürgermeisterwahl Hirschberg

Würz sieht Handlungsbedarf im Ortskern Leutershausen

In Großsachsen sprach Würz auch über Ideen für den Ortsteil

04.07.2019 UPDATE: 05.07.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 3 Sekunden

Bürgermeisterkandidat Christian Würz (l.) lud zum Gespräch in den Obsthof Mayer ein. Der Tabakhof sollte mehr genutzt werden, sagte er seinen Zuhörern. Foto: Dorn

Hirschberg-Großsachsen. (ze) Zum Gespräch mit den Hirschbergern hatte Bürgermeisterkandidat Christian Würz (CDU) in den Obsthof Mayer eingeladen. Ein passender Ort, um das Gespräch sogleich auf das Thema Gewerbe zu lenken, haben doch Annelie und Karl Mayer vor einigen Tagen angekündigt, ihr Geschäft in diesem Herbst zu schließen, und ein Nachfolger ist nicht in Sicht.

"Wir müssen in Hirschberg zwischen dem Kleingewerbe im Ort und den Unternehmen im Gewerbegebiet unterscheiden", sagte Würz. Dabei sah er dringenden Handlungsbedarf in der Ortsmitte von Leutershausen. Hier ist die Gemeinde in der Raiffeisenstraße im Besitz mehrerer Gebäude, unter anderem des Feuerwehrhauses. Das steht aber bis auf die darin befindliche Gemeindebücherei seit vielen Jahren leer.

"Ich würde versuchen, Investoren, Projektentwickler und Gemeinde an einen Tisch zu bekommen, um Ideen zu entwickeln", beschrieb Würz die Art und Weise, wie er den Bereich Raiffeisenstraße neu gestalten würde. So könnten Geschäfte, Wohneinheiten oder sogar ein Ärztehaus im und rund um das Feuerwehrhaus entstehen. Auch für den Skulpturengarten schwebt Würz eine Entwicklungsmöglichkeit in Richtung Gewerbe vor. "Der Platz sollte belebt werden, vielleicht ergibt sich hier die Möglichkeit einer Bewirtung", gab der Bürgermeisterkandidat zu bedenken.

In Großsachsen ist die Situation nicht ganz so einfach. "Ein zentraler Platz fehlt", beschrieb Würz die Lage. Den Platz rund um die alte Schule entsprechend zu gestalten, sodass sich hier mehr Aufenthaltsqualität ergibt, hält er für eine gute Idee, die sich aus der Stadtbaukommission ergab. Auch sollte der Tabakhof mehr genutzt werden, fand Würz. Ebenso denkt er an eine Erweiterung des Gewerbegebiets. "Das sollte man aber behutsam und bedarfsgerecht angehen", betonte er.

Bedarf besteht auch beim Wohnraum in Hirschberg. "Wir brauchen Wohnungen für jeden Geldbeutel", sagte Würz. Damit dies realisiert wird, gelte es auch, hier Ideen zu entwickeln. Bevor ein neues Baugebiet ausgewiesen wird, geht für Würz allerdings die Innenverdichtung vor. "Wir brauchen ein Leerstandkataster für freie, unbebaute Flächen", war er überzeugt. Gleichzeitig will er dafür sorgen, dass Bauherren beraten werden, etwa wie sich eine alte Tabakscheune in Wohnraum verwandeln lässt.

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Wenn es ums Wohnen geht, ist das Thema Grundsteuer aktuell, und so wollte Ehrengemeinderat Martin Heinrich Bitzel vom Würz wissen, ob dieser als Bürgermeister für Gebührenneutralität einstehe. "Eine völlige Gebührenneutralität ist nicht möglich", antwortete er. Es werde Grundstückseigentümer geben, die nach einer Neuordnung der Grundsteuer etwas mehr bezahlen werden und solche, die weniger zu entrichten haben. Würz kann sich jedoch vorstellen, dass die Erhebung einer "Grundsteuer C" für unbebaute Flächen dafür sorgen könnte, die Innenverdichtung voranzutreiben. Die Einführung einer derartigen Steuer sei jedoch Ländersache.

Die allmählich zu ihrem Stammtisch im Obsthof eintreffenden Senioren wiesen noch auf ganz andere Probleme hin. "Das betreute Wohnen in Hirschberg wird nicht gelebt", kam da aus der Runde. So fänden etwa zu wenige Veranstaltungen für Senioren statt. Hier sah Würz die Gemeinde nicht so sehr in der Pflicht, obwohl er dafür plädierte, den Seniorenausflug beizubehalten. Allerdings sollte die Gemeinde als Vermittler zwischen den Senioren und den ehrenamtlich Tätigen wirken. Um das Ehrenamt zu stärken, könnte die Gemeinde eine Veranstaltung organisieren, bei der die ehrenamtlich tätigen Einwohner geehrt werden.

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