Im Weindorf lief es, im Festzelt weniger (plus Fotogalerie)
Rückläufiger Umsatz für den Festwirt – "Wein und Markt" ohne Probleme – Polizei zufrieden

Wiesloch. (hds) OB Dirk Elkemann bezeichnete das Weindorf als "Seele des Winzerfests", das Angebot auf dem Festplatz nannte er "attraktiv" und schließlich fasste er zusammen: "Seitens der Stadt sind wir mit dem Verlauf des diesjährigen Winzerfests sehr zufrieden." Er persönlich sei mit der Besucherresonanz zufrieden, aber man werde sich natürlich im Rahmen der Vorbereitungen für das nächste Jahr wieder zusammensetzen. "Sicherlich gibt es Dinge, die es zu verbessern gilt, nichts ist perfekt."
Zur Bilanz hatten sich die Beteiligten im Bürgersaal des Alten Rathauses getroffen, um in einem Pressegespräch ein Fazit der zehntägigen Veranstaltung einschließlich "Wein und Markt" zu ziehen. Festplatzchef Willi Lowinger sprach gar von einem "hervorragenden Winzerfest". Er habe sich den Verlauf im Vorfeld genauso gewünscht, die Zahl der Besucher sei, auch dank des Wetters, gut gewesen, die Zusammenarbeit mit dem städtischen Bauhof habe bestens geklappt. Lob gab es für das Dreigestirn der Weinhoheiten, das ständig Präsenz gezeigt habe.
Nicht so positiv äußerte sich Tilman Werner, der Zeltwirt von der Dachsenfranz Festbetriebe GmbH. "Wir hatten Tage mit gutem Besuch und andere, die aus meiner Sicht enttäuschend ausfielen", bilanzierte er. Der Umsatz habe sich gegenüber dem Vorjahr rückläufig entwickelt. "Wir haben ein Minus gegenüber 2017 aufzuweisen", berichtete Werner. Daher konnte er noch keine Zusage machen, ob es mit Dachsenfranz im kommenden Jahr weitergeht. "Wir müssen alles genau analysieren", kündigte er an und so werde es wohl bis Oktober dauern, bis eine endgültige Entscheidung fallen werde. "Erst dann können wir uns festlegen, ob und wie wir am nächsten Winzerfest teilnehmen werden."

Im Festzelt war der Umsatz allerdings gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Foto: Pfeifer
Während des Fests hatten sich einige Besucher, vor allem in den sozialen Netzwerken, über die Preisgestaltung geäußert. Im Zelt sei es zu teuer gewesen - im Gegensatz zu den gastronomischen Verkaufsbuden und Getränkeständen auf dem Freigelände. "Da spielen die Unkosten die entscheidende Rolle", gab Willi Lowinger zu bedenken. Im Zelt werde man bedient und zu den Personalkosten kommen nach seiner Darstellung auch die Kosten für das Zelt und den Auf- und Abbau hinzu. Eine "einheitliche Preisgestaltung" sei daher nicht möglich.
Erfreulich: Aus Sicht der Polizei kam es nur zu sehr wenigen Einsätzen. So sprach der Wieslocher Revierleiter Uwe Schrötel von einem "problemlosen und harmonischen Fest aus Polizeisicht". Auch bei Wein und Markt sei es kaum zu nennenswerten Vorfällen gekommen. "Alles sehr unaufgeregt", so Schrötel. Er hob insbesondere die gute Zusammenarbeit zwischen den privaten Security-Teams und den Rettungsdiensten hervor.
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Tobias Adler von den Maltesern äußerte sich ähnlich. "Wir hatten insgesamt 38 Hilfeleistungen zu verzeichnen, in nur zwei oder drei Fällen war übermäßiger Alkoholgenuss die Ursache." Bei einem Drittel der Einsätze, so Adler, seien Insektenstiche - vor allem von Wespen - die Ursache gewesen. Seitens der Feuerwehr gab es keine besonderen Vorkommnisse. "Es war ein ruhiges Fest", meinte Stadtbrandmeister Peter Hecker. Lediglich im Vorfeld habe man notwendige Fluchtwege ausgeschildert und die Ausrüstungen (Gasflaschen und Feuerlöscher) bei den Schaustellern kontrolliert. "Das hat alles prima geklappt, die Kooperation mit den Fahrgeschäften lief gut."
Auch Jürgen Ronellenfitsch, der Leiter des städtischen Bauhofs, freute sich über einen reibungslosen Ablauf. "Wir haben das Weindorf aufgebaut und im Gerbersruhpark für Beleuchtung gesorgt", erläuterte er. Die Lichterketten hätten nicht nur für eine gemütliche Atmosphäre gesorgt, sondern den Besuchern auch ein Gefühl der Sicherheit vermittelt. Allerdings werde man für das kommende Jahr in Bezug auf die Verkehrsführung, gerade im Bereich der Berg- und Friedrichstraße, neue Konzepte entwickeln.
Zufriedene Mienen gab es auch bei den Verantwortlichen des Straßenfests "Wein und Markt". "Das Fest hat sich längst zu einem Selbstläufer entwickelt", freute sich Klaus Rüger vom Verkehrsverein. Die Vereine hätten gute Umsätze erzielt und das Wetter, nicht zu heiß und trocken, habe den Veranstaltern in die Karten gespielt. Allerdings haben in diesem Jahr weniger Vereine als in der Vergangenheit mitgemacht. "Diesem Trend wollen und werden wir entgegenwirken", versprach Manfred Walter, mit Jürgen Adam und Klaus Rüger im Organisationsteam von Wein und Markt. "Wir werden im Herbst gezielt die Vereine ansprechen", kündigte er an.
Jedoch müsse man bedenken, dass wegen der Altersstruktur nicht alle Vereine noch in der Lage seien, sich aktiv an der Veranstaltung zu beteiligen. "Da müssen Gelder für den Aufbau durch Dienstleister aufgewendet werden und das ist für so manchen Verein finanziell nicht leistbar", sagte Walter. Die Standgebühren bezeichnete er als moderat. "Zwischen 90 und 150 Euro müssen die Vereine an Wein und Markt bezahlen. Dagegen stehen Kosten in Höhe von rund 10.000 Euro, die seitens des Verkehrsvereins und der Stadt aufgebracht werden müssen. Und das können wir nicht komplett umlegen", so Manfred Walter.
Dr. Felix Schmitt, der für das Rote Kreuz bei Wein und Markt mit zehn Helfern unterwegs war, berichtete von insgesamt 15 Einsätzen. "Deutlich weniger als in den zurückliegenden Jahren", gab er sich zufrieden. Lediglich zwei schwerere Fälle von akuten Kreislaufbeschwerden mussten intensiv behandelt werden. "Alle haben an diesem Tag prima miteinander kooperiert", zog er aus DRK-Sicht Bilanz.







































































































































