Gerhard Kleinböck tritt nicht mehr bei der Landtagswahl an
Sozialdemokrat sieht "guten Zeitpunkt" für andere Dinge - Es gibt schon Interessenten an der Nachfolge

Von Stefan Zeeh
Bergstraße-Neckar. Es ist ein Paukenschlag für die Region: Bei der Wahl zum baden-württembergischen Landtag im März kommenden Jahres wird Gerhard Kleinböck (SPD) nicht mehr kandidieren. Das gab der Landtagsabgeordnete im Wahlkreis Weinheim gestern in einer Pressemitteilung bekannt.
Er sei jetzt 67 Jahre alt, und damit sei ein guter Zeitpunkt erreicht, sich gesund und fit auf andere schöne Dinge des Lebens einzulassen, begründete Kleinböck seinen Rückzug aus der Landespolitik. Dieser hatte sich bereits am Dienstagabend bei der Vorstellung der SPD-Bewerber für die Landtagswahl im Wahlkreis Weinheim (und übrigens auch der Kandidaten für die Bundestagswahl) im Hirschberger Hilfeleistungszentrum abgezeichnet (siehe Artikel auf Seite 5). Nicht nur, dass Kleinböck dazu nicht erschienen war, auf die Frage nach dessen möglicher Kandidatur aus dem Zuhörerkreis kamen nur zögerliche, unkonkrete Antworten von SPD-Mitgliedern.
Hintergrund
> Gerhard Kleinböck wurde am 8. September 1952 in Ladenburg geboren. Nach Volksschule und Mittlerer Reife in seiner Heimatstadt machte er eine Ausbildung zum Industriekaufmann und schließlich 1974 das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg in Weinheim. In Heidelberg studierte
> Gerhard Kleinböck wurde am 8. September 1952 in Ladenburg geboren. Nach Volksschule und Mittlerer Reife in seiner Heimatstadt machte er eine Ausbildung zum Industriekaufmann und schließlich 1974 das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg in Weinheim. In Heidelberg studierte er Volkswirtschaftslehre und in Mannheim Wirtschaftspädagogik. Nach dem Ersten Staatsexamen (1980) absolvierte er ein Referendariat an der Handelslehranstalt Weinheim, 1982 folgte das Zweite Staatsexamen. Danach ging er als Studienrat an die Martin-Behaim-Schule in Darmstadt. Von 2009 bis 2016 war er Leiter einer anderen Berufsschule in Darmstadt, der Friedrich-List-Schule.
1970 engagierter er sich erstmals bei den Ladenburger Jusos, 1976 trat er in die SPD ein. Seit 1994 ist er Vorsitzender der Partei in der Römerstadt. Hier saß er auch von 1984 bis 1989 und dann wieder von 2004 bis 2009 im Gemeinderat (seit 2004 als Fraktionsvorsitzender). 2009 rückte er in den Landtag nach. Kleinböck ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und drei Enkelkinder. Seine Hobbys sind Kochen und Fahrradtouren mit seiner Frau Brigitte. hö
Dass es nun mit dem Schriesheimer Stadtrat Sebastian Cuny und André de Sá Pereira aus Weinheim – zusammen mit der Zweitkandidatin Vanessa Bausch aus Laudenbach – zwei Bewerber für die Landtagskandidatur im Wahlkreis gibt, nennt Kleinböck als weiteren Grund für seinen Rückzug. "Beim Nominierungstermin im April gab es noch keine Interessenten, jetzt gibt es aber zwei, daher kann ich verzichten", sagte er der RNZ.
Seit September 2009 gehört Kleinböck dem baden-württembergischen Landtag an. Damals rückte er als Zweitkandidat für Hans Georg Junginger nach. Bei der Landtagswahl 2011 kandidierte er für den Wahlkreis Weinheim, in dem die SPD 25,5 Prozent der Stimmen erhielt. Damit konnte Kleinböck zwar nicht das Direktmandat erringen, zog aber über das Zweitmandat in den Landtag ein. Das gleiche gelang ihm 2016, als die SPD auf 15,3 Prozent der Stimmen kam.
Der ehemalige Schulleiter ist schulpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion sowie stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Kultus, Jugend und Sport. Darüber hinaus vertritt er seine Partei im Verkehrsausschuss des Landtags. In seiner Heimatstadt Ladenburg ist er zudem Vorsitzender der dortigen SPD.
Für ihn sei die Zeit im Landtag spannend, intensiv, aber auch arbeitsreich gewesen, schreibt Kleinböck. Die Regierungszeit in den Jahren 2011 bis 2016 wie auch die darauffolgende Zeit als Mitglied der Oppositionsfraktion hätten ihn als Abgeordneten immer gefordert. "Jetzt freue ich mich darauf, mehr Zeit für meine Familie, Freunde und meine anderen Interessen zu haben", so Kleinböck. Er sei dankbar für die vielen Erfahrungen, die das Amt eines Abgeordneten mit sich bringt und die nur wenige Menschen machen dürften.
"An zahlreiche Begegnungen mit Menschen im Wahlkreis, in Stuttgart und in ganz Baden-Württemberg, die mich sehr beeindruckt haben, werde ich sicher noch lange denken", betont der Landtagsabgeordnete.
Update: Mittwoch, 29. Juli 2020, 19.24 Uhr
Bergstraße/Neckar. (ans) Bei der am 14. März 2021 stattfindenden Landtagswahl wird Gerhard Kleinböck (SPD) nicht mehr kandidieren. Das gab der Landtagsabgeordnete im Wahlkreis Weinheim soeben in einer Pressemitteilung bekannt. Er sei jetzt 67 Jahre alt. "Das ist ein guter Zeitpunkt, mich gesund und fit auf andere schöne Dinge des Lebens einzulassen", betont der Ladenburger.
Es gebe seit Kurzem einige Interessenten, die es sich vorstellen können, sich um dieses Amt zu bewerben. Der Schriesheimer Stadtrat Sebastian Cuny und André de Sá Pereira aus Weinheim (zusammen mit Zweitkandidatin Vanessa Bausch) haben sich am Dienstagabend in Hirschberg vorgestellt.
Kleinböck, der seit 2009 dem Landtag angehört, blickt "auf eine spannende, intensive, aber auch arbeitsreiche Zeit zurück". Die Regierungszeit wie auch die Zeiten als Mitglied der Oppositionsfraktion hätten ihn als Abgeordneten immer gefordert. "Jetzt freue ich mich darauf, mehr Zeit für meine Familie, Freunde und meine anderen Interessen zu haben", so Kleinböck. Er sei dankbar für die vielen Erfahrungen, die das Amt eines Abgeordneten mit sich bringt und die nur wenige Menschen machen dürften.
"An zahlreiche Begegnungen mit Menschen im Wahlkreis, in Stuttgart und in ganz Baden-Württemberg, die mich sehr beeindruckt haben, werde ich sicher noch lange denken", betont der Landtagsabgeordnete.