Weinheim: Der Verkehr rollt so schnell nicht ungehindert
Nördliche Innenstadt: Sanierung der Petersbrücke dauert länger - Friedrichstraße wird aufgerissen - Weitere Baustellen geplant

Der Abschluss der Petersbrücken-Sanierung werde sich erst kommende Woche abzeichnen, so die Stadtverwaltung. Foto: Dorn
Von Philipp Weber
Weinheim. Man kann es drehen und wenden, wie man will - aber was man in der jüngsten Pressemitteilung der Verwaltung liest, ist keine gute Nachricht für die nördliche Innenstadt. Zum einen könnte die Sanierung der Petersbrücke länger dauern als geplant, schreibt die Pressestelle der Stadt; ursprünglich hatte die Verwaltung angekündigt, das Bauwerk am 28. Oktober wieder freizugeben, gesperrt ist es seit Mitte September. Und zum anderen droht nach dem Ende der Brückenerneuerung schon die nächste Baustelle in dem Bezirk zwischen Bahnhofstraße und Weschnitz.
Die Stadtwerke wollen die Fahrbahn an der Ecke Bismarck-/Friedrichstraße (am Werner-Heisenberg-Gymnasium) auf-reißen, um das Stromnetz zu sanieren. Sie tun dies aber erst, sobald die Petersbrücke frei ist. Damit soll je einer der wichtigsten Zugänge in den Stadtteil befahrbar bleiben.
Stadt und Stadtwerke haben sich gestern auch zu den Hintergründen geäußert: Seit einigen Jahren lasse der kommunale Versorger "mithilfe eines ausgeklügelten Kontrollprogramms" seine Stromnetze überprüfen. Dabei habe sich immer wieder herausgestellt, dass die "Muffen" nicht lange genug halten - also die Verbindungsstücke der Leitungen.
Manche sollten eigentlich 50 Jahre lang funktionieren, wiesen aber schon nach 20 Jahren Nutzungsdauer erhebliche Mängel auf: "Auf manchen Kabelstrecken sind so viele Muffen eingesetzt, dass es günstiger ist, gleich eine neue Leitung zu verlegen", heißt es weiter. Deshalb wollen die Stadtwerke noch vor Beginn der Frostperiode mehrere Baustellen abarbeiten, so Geschäftsführer Peter Krämer. Dies sei mit der Stadt abgesprochen; man gehe davon aus, dass die Verkehrsbeeinträchtigungen überschaubar bleiben.
Wann die Arbeiten an der Friedrichstraße tatsächlich losgehen, ist aber noch unklar: Nach Angaben der Stadt wird sich der Termin für das Ende der Petersbrücken-Sanierung erst in der kommenden Woche abzeichnen: Es komme dabei unter anderem auf die Witterungsverhältnisse an, weil für einige der Arbeiten eine trockene Unterlage gebraucht wird. Auf seiner Facebook-Seite äußerte sich Erster Bürgermeister Torsten Fetzner jüngst auch zu den Gründen, aus denen Baufirma und Tiefbauamt überhaupt in die aktuelle Schlechtwetterphase hineingeraten sind: Das liege auch an einer überregionalen Sperrung im Odenwald. Wie lange die Bauarbeiten an der Friedrichstraße am Ende dauern, ist ebenfalls noch nicht sicher: Stadtwerkeprokurist Andreas Ernst hofft, dass wenige Tage reichen. Auch an der Bahnhofstraße soll die Fahrbahn in naher Zukunft aufgerissen werden, zwischen Atrium und Dürreplatz. Dort wollen Stadt und Stadtwerke die Baustelle aber so einrichten lassen, dass sie jeweils von 15 Uhr an ruht. Damit sollten Staus im Feierabendverkehr nach Möglichkeit vermieden werden, schließt die Pressemitteilung der Stadt Weinheim.
Immer wieder wurde es eng
Dennoch dürfte die Nachricht von weiteren Verkehrshindernissen für wenig Begeisterung sorgen. Bereits in den vergangenen Wochen hatten Autofahrer immer wieder über Zeitverluste geklagt - nicht zuletzt die beiden "Bergstraßenfotografen" der RNZ. Da mit der Petersbrücke die nördliche Zufahrt in die City ausgefallen war, wurde es unter anderem in der Bahnhofs- und in der Friedrichstraße immer wieder eng - es kam zu teils langen Staus.