Schlosspark Weinheim: "fuenf" schossen den Vogel ab

Die A-cappella-Band war die mit Abstand stärkste Vorgruppe vor Pur.

31.07.2016 UPDATE: 01.08.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 42 Sekunden

"Fuenf" Sänger, ein gelungener Auftritt: Die A-cappella-Performance direkt vor dem Pur-Konzert kam an. Foto: Dorn

Von Philipp Weber

Weinheim. Es ist ein Datum, das man sich merken sollte: Am Donnerstag, 6. Oktober, treten "fuenf" im Mannheimer Capitol auf. Und dort bleiben die fünf Gesangs-Asse hoffentlich länger auf der Bühne als am Samstagabend im Weinheimer Schlosspark. Dort waren die Sänger so etwas wie die letzten Einheizer, ehe der viel umjubelte Auftritt von Pur beginnen konnte.

Und Stimmung machen, das können sie: Schon beim "Ernährungsmedley" hatten sie die Lacher unter den 8000 Pur-Fans auf ihrer Seite. So hieß es im letzten Liedanriss zur Melodie von "Surfin’ USA" und nach der Aufzählung etlicher Fettgerichte: "Scheiß auf die Diät!". Nett auch die Idee, das Wort "Love" aus englischsprachigen Songs durch den berühmt-berüchtigten Namen "Horst" zu ersetzen. Am gelungensten aber war die Patrick-Lindner-Persiflage gegen Ende: Aus sämtlichen - stets pathetisch daherkommenden - Titelzeilen des Schlagersängers wurde bei "fuenf" ein tragend-ironischer Song zum Mitsingen.

Kurz: Pur-Star Hartmut Engler lag mit der Vermittlung seiner "fuenf" schwäbischen Landsleute goldrichtig - auch wenn die inoffizielle Schwabenhymne "Mir im Süden" im badischen Weinheim nur sehr, sehr begrenzt Anklang gefunden hat. Den Anfang hatte am Samstag jedoch Newcomer Jonathan Zelter gemacht. Mit seinen Songs, die irgendwo zwischen Pop und modernem Schlager angesiedelt sind, hatte er kürzlich bereits in Ladenburg glänzen dürfen: im Vorprogramm von Alpenrocker Andreas Gabalier.

In Weinheim hatte er es naturgemäß am schwersten: Während beim Auftritt von "fuenf" der Park schon fast voll war, strömten die Leute im Verlauf von Zelters Performance erst nach und nach durch die Parkeingänge an der Rote-Turm- und der Bodelschwinghstraße.

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Vom Publikum goutiert wurde besonders sein letzter Song, "mit dem für mich alles angefangen hat", so der Newcomer 2016: Zum Liebessong "Ein Teil von meinem Herzen" spielte Zelter selbst Ziehharmonika - und wurde zudem von einer Cellistin begleitet.

Liebe und Beziehungen spielten auch in den Darbietungen der Song- und Songwritergruppe "Klima" die Hauptrolle. Sängerin Vera Klima meisterte ihren Auftritt gesanglich souverän, wirkte aber besonders bei der Anmoderation ihrer Songs reichlich nervös - obwohl ihre Fragen ans Publikum durchaus mutig gestellt waren: Erst wollte sie wissen, wer mit einem Menschen da sei, "der ihm wichtig ist" (fast alle Hände gingen hoch). Die Nächste Frage lautete, wer mit dem Partner gekommen sei, worauf sich nicht mehr ganz so viele meldeten; im Vorfeld des Pur-Konzerts konnte man nicht wenige Gruppen im Publikum beobachten, die ausschließlich aus Frauen bestanden. "Wer hat Klima auf Facebook geliked", wollte sie noch zum Schluss wissen: jetzt wurde die Zahl der Hände übersichtlich. Dennoch: Auch mit ihrem letzten Song ("Schwesterherz") meinte es das Publikum gut.

Fazit: DeMi-Promotion hat als veranstaltende Agentur erneut den Fokus auf (süd)-deutsch singende Künstler gelegt - und ist damit wieder mal ziemlich gut gefahren.

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